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Endlich gefunden: Das ideale Rentnerauto

Endlich gefunden: Das ideale Rentnerauto

Wolfgang Stegers
30.03.2017, 13:30 Uhr
Beitrag von Wolfgang Stegers

Was nun? Da will man ökologisch korrekt sein, ist des Feinstaubs müde und der alten Verbrennertechnologie von Rudolf Diesel und Carl Benz überdrüssig. Da will man es mal all den anderen zeigen, denen, die so hipp und auch hopp sind. Die als „Digital Natives“ oder Nerds nicht mit dem Schnuller, sondern Tablet und Smartphone in der Wiege lagen. All diejenigen, die schneller laufen können, als Trends kommen.

Die Schukosteckdose in der Tiefgarage

Ja, man wäre bereit zum „Umparken im Kopf“; verfügt als Citoyen über eine Schukosteckdose in der Tiefgarage, muss nicht zig Kilometer in der Woche auf staugefüllten Autobahnen verbringen und eigentlich – wenn man ehrlich zu sich selbst ist: Das jetzige Fahrzeug mutiert zum Stehzeug. Warum mal nicht was ganz Neues wagen?

Weite Stecken werden mit dem Zug zurückgelegt, oder es bietet sich das Flugzeug an. Natürlich, am Wochenende oder an den vielen freien sonnigen Tagen mag man schon einen Ausflug mit dem Automobil unternehmen. „Ins Blaue fahren“, Spaß haben und das Gefühl von Abenteuer erleben. Es kann ja prickelnd sein, sich um Reichweiten und Tankstellen zu sorgen, Routen sowie Pausen zu planen.

Das Bad im automobilen Jungbrunnen

Sie sehen, das Elektroauto drängt sich auf. Es ist das perfekte Gefährt für Leute mit Zeit und auf Höhe der Zeit. Das ideale Seniorenauto besserdings. Man wirkt hip und es ist so cool ein Elektrocar zu fahren. Sie sagen, aber das E-Bike steht sowie im Keller. Aber hat es den „Charme der First Adopter“, der Trendsetter, so wie ein rein elektrisches, von Batterien betriebenes Auto?

Ja, das Elektroauto ist das perfekte Fahrzeug, sein eigenes Image aufzuwerten. Weg von der Rentnerkarre á la Fahrer mit Hut, Wackeldackel und Stufenheck. Da klingt immer noch die schlimmste Demütigung nach, die im automobilen Leben zu vergeben ist.

Sind aber nicht Elektroautos den übelsten Verdächtigungen ausgesetzt? Endlos die Liste von „Geht-ja-gar-nicht“. Aber nun können Turbo-Rentner beweisen: Jawohl, so optimal fährt’s sich mit dem Elektroauto.

Der Elektro-Golf ist kein Golfcar

Jetzt hat Wolfsburg in Deutschlands All-time-high-Auto einen starken Akku in den Golf gepackt und nennt ihn E-Golf. Voll aufgeladen schafft er zwischen 270 und gut 100 Kilometer – ob man das Fahrpedal streichelt oder tritt, Klimaanlage oder Heizung zu Höchstleitungen fordert oder nicht.

Dennoch, der Elektro-Golf mit seinen 100 kW (136 PS) geht ab wie Schmidts Katze und schnurrt auch so. Das Fahren mit ihm ist von einer befreienden Leichtigkeit wie seine Technologie simpel ist. So simpel, dass zu Beginn der Motorisierung mehr Elektroautos auf den Straßen surrten als Explosionsmotoren knallten und Dampfwagen stampften.

Klimaschutz und Gesetze bestimmen

Mit denen lieferten sie sich heftige Wettrennen. Am schnellsten waren die Dampfwagen, am einfachsten die Elektros und von höchster Ausdauer die Benziner. Es war der Treibstoff, der den Sieg befeuerte - konkurrenzlos voller Energie, lässt er sich literweise in die Tanks schütten. Da kapitulierten die Dampflokomotiven auf Rädern und den Elektrofuhrwerken ging der Saft aus.

Jetzt endlich schicken sich die Elektroautos erneut an, das Rennen um die Individualmobilität zu gewinnen. Noch nie waren die Aussichten günstiger, noch nie die Fürsprecher größer. Gesundheit, Gesetze und Klima geben den Takt vor.

Neuer Fahrspaß mit Zukunftstechnik

Aber das ist eher der intellektuell-theoretische Überbau und es wäre auch zudem noch zu hinterfragen, inwieweit der Bau des Elektroautos samt aufwändiger und kostspieliger Batterie die Umwelt belastet. Alles wichtige Fragen, die mich in dem Augenblick, in dem ich hinter dem Steuer des E-Golf sitze, peripher interessieren.

Mehr hatte mich vor Antritt der Testfahrt die Antwort des Technikers elektrisiert, dass der Wagen über Nacht an einer normalen Haushaltsteckdose vollständig aufgeladen worden war. Stolz 278 Kilometer Reichweite steht im Display des Tachos. Was ich noch wissen muss? Eigentlich nichts – einfach losfahren und nicht erschrecken, wenn mit dem Drücken des Startknopf nichts passiert und alles ruhig bleibt.

Folgt Teil 2 Fahrerlebnis E-Golf: Was kostet der Spaß eigentlich?

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