Deutschland erstickt mehr und mehr im Würgegriff des Verkehrs ….
… und wie wird es wohl in 25 Jahren auf unserem Straßennetz aussehen?
Das gängigste Verkehrsmittel in Deutschland ist nach wie vor unser „geliebtes“ Auto; öffentliche Nahverkehrsmittel dagegen benutzt jedoch nur jeder Zehnte täglich, wobei der Liniennahverkehr mit Omnibussen unter diesen am häufigsten genutzt wird.
Bei dem sogenannten Individualverkehr benutzt der Verkehrsteilnehmer ein ihm zur Verfügung stehendes Verkehrsmittel (hauptsächlich Auto, Dienstwagen, Motorrad, Flugzeug, usw.) bzw. er geht zu Fuß.
Das Auto hat sich dabei den Städten unterworfen und sie geformt, wie es vor ihm nur die Fabriken der Gründerzeit getan haben.
Viele deutsche Städte wurden nach 1945 dazu autogerecht aufgebaut – und die Ideologie des Wachstums fordert immer mehr Autos, Straßen, Arbeitsplätze – und halt auch Gewinne schlechthin.
Auch für den Transport von Gütern ist die Straße (Autobahnen) der europaweit meistgenutzte Transportweg.
So wurden beispielsweise in Deutschland im Jahr 2014 fast vier Milliarden Tonnen Fracht mittels des Straßengüterverkehrs transportiert. In Tonnenkilometern entspricht das über 465 Milliarden tkm auf deutschen Straßen.
Für das Jahr 2025 wird eine Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr in Deutschland von über 700 Milliarden Tonnenkilometern prognostiziert.
Um den hohen Standard des deutschen Infrastrukturnetzes aufrecht zu erhalten und den prognostizierten Verkehrszuwachs im Personen- und Güterverkehr bewältigen zu können, muss deshalb zwangsläufig wesentlich mehr in den Erhalt sowie in den Aus- und Neubau der Verkehrswege investiert werden.
Zur Umsetzung dieses Vorhabens soll nunmehr für Halter von im Inland und im Ausland zugelassenen Pkw und Wohnmobilen eine Infrastrukturabgabe für die Nutzung von Bundesautobahnen und Bundesstraßen eingeführt werden.
Halter von nicht in Deutschland zugelassenen Pkw und Wohnmobilen sind lediglich bei der Nutzung von Bundesautobahnen abgabenpflichtig.
Klimawandel und Verkehr
Der Klimawandel ist in vollem Gange – mit massiven Folgen: Klimazonen verschieben sich, Gletscher schmelzen und heftige Unwetter nehmen zu. Regionen auf der ganzen Welt sind davon bedroht.
Verantwortlich für diesen gefährlichen Prozess ist das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2), das vor allem bei der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl entsteht. Besonders der Verkehr ist an der Produktion von CO2 beteiligt.
(Quelle: franckreporter/istockphoto.com)
Gerade der Verkehrssektor heizt dem Klima gewaltig ein. Ein Fünftel des in Deutschland ausgestoßenen CO2 geht auf das Konto des Verkehrs. 84 Prozent stammen direkt aus den Auspuffen von Autos, Lastwagen und Motorrädern. Während sie in anderen Bereichen seit 1990 rückläufig sind, steigen die durch den Verkehr verursachten CO2-Emissionen an. Wenn man sich vor Augen führt, dass wir den CO2-Ausstoß langfristig um 60 bis 80 Prozent reduzieren müssen um das Klima zu stabilisieren, wird klar vor welchen Herausforderungen wir stehen. Besonders im Bereich Verkehr sind tief greifende Maßnahmen erforderlich. Gegenwärtig übersteigt man allein mit der durchschnittlichen jährlichen Autofahrleistung sein klimaverträgliches Budget.
»Klimafreundlicher Verkehr in Deutschland - Weichenstellungen bis 2050«
Der VCD hat gemeinsam mit den Umweltverbänden WWF, BUND, Germanwatch und NABU das Verbändekonzept »Klimafreundlicher Verkehr in Deutschland - Weichenstellungen bis 2050« erarbeitet.
Das Verkehrskonzept, das im Juni 2014 in Berlin vorgestellt wurde, sieht eine radikale Wende der Verkehrspolitik vor. Im Zentrum stehen dabei die Verkehrsvermeidung und die Verlagerung auf umweltfreundlichere Transportmittel. Das Verbändekonzept zeigt einen Weg auf, wie sich im deutschen Verkehrssektor die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95% reduzieren lassen. Dazu soll sich bis 2050 unter anderem die Zahl der Pkw halbiert haben.
Welche Anregungen könnten wir als „Normalbürger“ unseren Politikern mit auf den Weg geben, dass für diese mehr als sichtbare negative Entwicklung die richtige „Verkehrs-Strategie“ gefunden wird?
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