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Swingin’ & singin’: Die Autokarosserie wird zum Lautsprecher

Swingin’ & singin’: Die Autokarosserie wird zum Lautsprecher

Wolfgang Stegers
28.06.2017, 14:11 Uhr
Beitrag von Wolfgang Stegers

Wenn die Autotür Geige spielt: Die Bässe dröhnen, die Höhen jubilieren – mit einem neuartigen System bringen Techniker vom Autozulieferer Continental die Karosserien zum Tönen und machen sie zum Lautsprecher.

Das Prinzip ist bekannt und eigentlich ein Ärgernis. Werden Materialien durch Schwingungen angereg,t strahlen sie Schallwellen ab. Brummen, Quietschen, Fiepen, immer wieder schleicht sich der Schall ins Fahrzeug und wird, frei nach Wilhelm Busch, als lästig, störend oder grausam empfunden.

Das Karosserieblech als Membran

Vibrationen vom Motor, Getriebe, Reifen und dergleichen mehr dringen als Körperschall an die Karosserie. Sie wirkt wie eine Membran und gibt Töne von sich. Daher wird bei der Konstruktion einer Karosserie sehr viel Aufwand getrieben, um mit Schwingungsdämpfern den Schall zu absorbieren und die Wellen ins Leere laufen zu lassen.

Ruhe in der Blechkiste

Herrscht dann „Ruhe im Karton“, besser in dem Blech- oder Alukäfig, sorgt ein Vielzahl sorgsam drapierter Hoch- und Mitteltöner samt Bass-Subwoofer für High-Fidelity-Klang im Fahrzeug und macht es zum Konzertsaal. Das mögen die mitreisenden Passagiere. Die Ausstattungspakete hochwertiger Soundanlangen werden nicht nur bei Luxusfahrzeugen immer aufwändiger. Vierstellige, gar fünfstellige Eurosummen und dreistellige Wattzahlen sind keine Seltenheit.

Die Karosserie mit Tönen "impfen"

Jetzt kehren Techniker dieses „Manko“ vibrierender Karosserieflächen um, damit sie diese gezielt zu wohlklingenden Lautsprechern nutzen können. Anstelle von Schwingungstilgern setzen sie aktive Schwingungserzeuger, so genannte Aktuatoren ein, die den Blechen die gewünschten Tonfrequenzen „einimpfen“ und den Wohlklang erzeugen. So wird das Fahrzeug selbst zum Instrument, sei es Geige oder Klavier, selbst zur Band oder großem Orchester.

Der Rollende Konzertsaal ist perfekt. Die Insassen selbst sind Teil dessen und werden von allen Seiten wohltuend bestrahlt. „Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie mit Geräusch verbunden“ – die Störgeräusche des fahrenden Autos können es jetzt aber nicht mehr sein.

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