Das Gift steckt im Lachs. Das "NDR"-Verbrauchermagazin "Markt" hat im Rahmen einer Laboruntersuchung herausgefunden, dass Zuchtlachsprodukte aus Supermärkten und Discountern hohe Mengen der Chemikalie Ethoxyquin vorhanden sind. Diese steht im Verdacht, gesundheitsgefährdend zu sein.
Die Tester kauften bei Aldi, Rewe, Edeka und Real stichprobenartig frisches und tiefgefrorenes Zuchtlachsfilet sowie geräucherten Zuchtlachs. In allen acht erworbenen Produkten konnte Ethoxyquin und die Variante Ethoxyquin-Dimer nachgewiesen werden.
Folgende Produkte sind betroffen:
Die größte Menge Ethoxyuquin und Ethoxyquin-Dimer entdeckten die Tester beim frischen "Lachsfilet mit Haut" der Marke "Profish" für 3,99 Euro von Real.
Ebenfalls belastet:
Rookhus "Echter Räucherlachs" für 3,29 Euro von Aldi
"Golden Seafood Lachsfilets natur" für 3,29 Euro von Aldi Nord
"Tip Räucherlachs" in Scheiben für 3,29 Euro von Real
"ja! Tiefkühl-Lachsfilets" für 3,39 Euro und "ja! Räucherlachs" für 3,29 Euro von Rewe
"Echter Räucherlachs, trockengesalzen" der Marke "Norfisk Wismar" für 3,29 Euro sowie
"Gut & Günstig Norwegische Lachsfilets" für 3,29 Euro von Edeka
Substanzen bei Pflanzen bereits verboten
Ethoxyuquin und Ethoxyquin-Dimer dienen dazu, die Haltbarkeit der Futtermittel zu verbessern. Im Pflanzenschutz sind diese Chemikalien seit 2011 EU-weit bereits verboten, weil sie als gesundheitlich bedenklich gelten.
So kann Ethoxyquin laut dem Toxikologen Prof. Edmund Maser (Christan-Albrechts-Universität Kiel) den Leberstoffwechsel verändern. Außerdem gebe es Hinweise, dass der Stoff in Tier-Versuchen DNA-Schäden verursachen könne.
Für Fleisch existieren bislang strikte Höchstmengen, für Fisch gibt es jedoch bislang keine Vorschriften, was sich die Züchter offenbar zunutze machen.
Hersteller geloben Besserung
Die Hersteller zeigten sich nur bedingt einsichtig. So verwies Real auf die Verkehrsfähigkeit ihrer Produkte hin, räumte allerdings ein, dass bei der letzten Untersuchung des Profish-Lachsfilets ein ähnlicher Wert herausgekommen sei. Man wolle die Chemikalien-Rückstände nun nach Möglichkeit reduzieren.
Edeka teilte mit, dass rein rechtlich der Nachweis von Ethoxyquin im Endprodukt nicht zu beanstanden sei. Man wolle trotzdem zukünftig den Gehalt in Futtermitteln reduzieren bzw. vermeiden.
Wer sicher gehen will, dass er unbelasteten Fisch zu sich nimmt, sollte laut "Markt" auf Wildlachs und Biolachs zurückgreifen.
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