Die Deutsche Telekom wird einige Router nach dem versuchten Hackerangriff durch einen weltweiten Mirai-Virus nicht weitervermarkten. „Bestimmte Modelle sind aktiv nicht mehr im Verkauf“ sagte ein Telekom-Sprecher auf FOCUS-Anfrage. Nach FOCUS-Informationen betrifft es bis zu fünf Router des taiwanesischen Herstellers Arcadyan, die im Auftrag der Telekom gebaut wurden.
Hier erklärt der Telekom-Chef, was beim Hacker-Angriff passierte
Bei fünf Router-Modellen empfiehlt die Telekom derzeit ihren Kunden, einen Neustart vorzunehmen, indem das Gerät eine Minute lang vom Netz genommen wird. Nur dann zeige ein auf das Gerät gesendete Telekom-Update auch Wirkung.
Allerdings betont die Telekom gegenüber FOCUS, dass ein Hackerangriff auf diese Router erfolgreich abgewehrt werden konnte. Kunden könnten die Geräte nach erfolgtem Update weiter nutzen. Auch dementierte das Unternehmen Berichte, wonach es bei einem Fernwartungszugang zum Netz eine Sicherheitslücke gegeben haben soll. „Das Problem waren massenhafte Anfragen an den Router, der unter dieser Überlast zusammengebrochen ist – nicht etwa eine Fernwartungslücke“, sagte der Chef des Cybersicherheits-Zentrums der Telekom, Thomas Tschersich dem FOCUS.
Eine Hackerattacke hatte vom vergangenen Sonntag bis Montagmittag insgesamt 900.000 Telekom-Router in privaten Haushalten lahm gelegt. Betroffene Kunden konnten weder telefonieren noch surfen und auch kein Fernsehen über Entertain gucken.
Der Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, hatte unter anderem kritisiert, dass „zunächst niemand für den Angriff Verantwortung übernimmt.“
Erst nach mehreren Tagen, am Mittwochnachmittag, hatte sich Telekom-Chef Tim Höttges in einem YouTube-Video an die Öffentlichkeit gewandt. Bis dahin hatten die meisten Telekomkunden nur Hilfe beim Callcenter und dem Netz-Service „Telekom hilft“ gefunden.
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