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Cousin des erschossenen Beifahrers im Lkw: "Sein Verletzungen zeigen, dass e ...

Cousin des erschossenen Beifahrers im Lkw: "Sein Verletzungen zeigen, dass er sich verteidigt hat"

News Team
20.12.2016, 14:35 Uhr
Beitrag von News Team

Der polnische Sattelschlepper, der bei dem Anschlag in Berlin benutzt wurde, war zuvor nach "Welt"-Recherchen vom polnischen Fahrer nahe dem Gelände der ThyssenKrupp Schulte GmbH geparkt worden.

Das Unternehmen sitzt am Friedrich-Krause-Ufer 16-21. Die Entfernung zwischen dem Firmengelände und dem Anschlagsort, dem Breitscheidplatz, beträgt rund 3,2 Kilometer.

Der Sattelschlepper vom Typ Scania hatte Vierkantrohre aus Stahl eines italienischen Herstellers aus Turin geladen. Diese waren von der Thyssen Krupp Schulte GmbH bestellt worden. Der Lkw fuhr im Auftrag des Turiner Produzenten nach Berlin.

Der polnische Fahrer Lukasz Robert U., geboren am 16. Februar 1979, kam bei der Niederlassung schon am Montag, 19. Dezember, an. „Das war so gegen 9.00 Uhr“, sagte Thyssen-Krupp-Sprecher Gerhard Sperling der „Welt“. Der Fahrer habe versucht, vorfristig zu liefern. „Das hat am Montag aber nicht funktioniert, andere Lkw standen zur Abladung bereit.“

Die Lieferung der Rohre sollte plangemäß erst am Dienstag erfolgen. Sperling sagte, nach seiner Kenntnis habe der polnische Fahrer daraufhin unweit der Thyssen-Krupp-Niederlassung geparkt.

Lukasz Robert U. befand sich auf dem Beifahrersitz, als der Terrorist in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz fuhr. U. wurde erschossen; er hinterlässt eine Frau und ein Kind.

U.s Cousin, der Speditionsunternehmer Ariel Zurawski, sagte der "Welt": „Ich befinde mich in einem schweren Schock.“ Weiter sagte er: „Wie kann man sich fühlen, wenn man die Bilder seines toten Cousins sieht, seine Verletzungen, die zeigen, dass er sich verteidigt hat?“

Das GPS des Lastwagens zeige, dass etwas Ungewöhnliches vorgefallen sei: „Um 15.45 hat das Navi merkwürdige Bewegungen registriert. Jemand ist die ganze Zeit vor- und zurückgefahren. Ein erfahrener Fahrer würde das nicht machen. Als hätte jemand gelernt, das Fahrzeug zu bedienen“, sagt Zurawski.

Über seinen Cousin sagte Zurawski: „Ich habe ihn sehr gemocht, wir haben noch per Telefon ausgemacht, dass wir uns an Weihnachten treffen."

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