Es ist das Ende eines fürchterlichen Nachbarschaftsstreit. Ein 51-jähriger Mann aus dem sächsischen Limbach-Oberfrohna muss sich vor dem Landgericht Zwickau wegen versuchten Totschlags verantworten. Der Mann wird beschuldigt sein 83-jährige Nachbarin im Sommer aus Wut fast totgeschlagen zu haben. Ihm drohen bis zu elf Jahre Haft.
Voran ging ein jahrelanger Zwist unter Nachbarn. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
Vor zwei Jahren hatte die Stadt die Anwohner aufgefordert, eine neue Klärgrube anzulegen. Da Heiko S. nicht über genügend finanzielle Mittel verfügte, bat er seine Nachbarin, deren Grube mitbenutzen zu dürfen. Die alte Dame lehnte ab. Der Streit begann.
Rentnerin wollte Rosen schneiden
Heiko S. baute einen Zaun um sein Grundstück. Die Rentnerin fand ab sofort tote Mäuse im Briefkasten, Steine in der Auffahrt. Äpfel wurden an ihr Haus geworfen.
Am 9. Juli eskalierte die Situation. Der Nachbar strich abends seinen Zaun. Weil die alte Frau ihre Rosen schneiden wollte, schob sie mit dem Fuß ein Holzstück zur Seite. Dabei kippten rund 20 Bretter um. Der Nachbar rastete aus. Hildegard B. sagte der "Bild":
Er kam mit einer Latte auf mich zu, schlug mir mehrfach auf den Kopf und auf mich ein. Er würgte mich, bis ich bewusstlos war.
Das beherzte Eingreifen eines weiteren Nachbars (35) verhinderte Schlimmeres. "Seinetwegen lebe ich noch", so Hildegard B.
Schwere Verletzungen und Albträume
Die Seniorin kam umgehend auf die Intensivstation, erlitt zudem Jochbeinbrüche, Prellungen, Hämatome. Ihr Gesicht war grün und blau geschlagen. Bis heute quälen die 83-Jährige Albträume.
Heiko B. bestreitet die Tat nicht. Seine Anwältig erklärte vor Gericht.
Als die Latten in den Dreck fielen, hatte er eine Kurzschlussreaktion. Er nahm die Zaunlatte und schlug sie.
Der Täter besteht aber darauf, die Seniorin nicht gewürgt zu haben.
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