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Rätsel um dreigeteilte Leiche - jetzt kommt eine Museumsleiterin ins Spiel

Rätsel um dreigeteilte Leiche - jetzt kommt eine Museumsleiterin ins Spiel

News Team
gerade eben
Beitrag von News Team

Die Leiterin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, Dr. Annette Schieck, hat auf Anfrage eines norwegischen TV-Teams Forschungen betrieben. Es geht um die Bekleidung im Zusammenhang mit einem in Norwegen an einer Bahnlinie gefundenen Toten, der keine Papiere bei sich hatte und nicht als vermisst gemeldet wurde.

Der mysteriöse Fall ereignete sich bereits 1987 und wurde von der dortigen Polizei ohne Ergebnis 1990 abgeschlossen. Ein norwegisches TV-Team beschäftigt sich mit solchen ungeklärten Fällen (vergleichbar mit der deutschen Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungeklärt) und bat Schieck, aufgrund der Kleidung Aussagen über die Identität des unbekannten Mannes zu machen. Er ist einer von nur 15 bislang nicht identifizierten Toten in Norwegen.

Dazu hatte das Ermittler-Team - bestehend aus dem Journalisten Kristian Ervik, dem Kommissar im Ruhestand Asbjörn Hansen und dem Kameramann Espern Storvse - zunächst Fotos übermittelt, mittels derer Schieck versuchte, Licht ins Dunkel zu bringen. Ihre daraus gezogenen Erkenntnisse sprachen dafür, dass es sich um einen Westdeutschen im Alter zwischen 55 und 60 Jahren gehandelt haben könnte. Das war ein neuer Ermittlungsansatz, denn die Norweger hatten zunächst in dem Toten einen Osteuropäer vermutet. Das norwegische TV-Team kam nun deshalb mit den Originaltextilien selbst nach Krefeld, um die Forschung zu vertiefen und außerdem mit Filmaufnahmen über Schiecks Herangehensweise und Ergebnisse zu berichten. Kameramann Espern Storvse hielt den Moment in seinen Bildern fest, an dem Schieck zum ersten Mal die Textilien im Original sehen und anfassen konnte.

„Fotos verfälschen die Farben und die Materialbeschaffenheit gibt zusätzliche Informationen, die man bei der Fotoauswertung nicht hat", so Schiecks Fazit nach dem Kontakt mit den Textilien. Teilweise korrigiert sie ihre bisherigen Annahmen. So schätzt sie das Alter des 1,67 Meter großen Toten nun auf 60 bis 65 Jahre. Da er außer einer Zigarettenpackung und einem Schweizer Taschenmesser nichts bei sich hatte und aus den Kleidungsstücken die Etiketten fachmännisch herausgetrennt wurden, waren nur aus der Art und Beschaffenheit der Kleidung Rückschlüsse möglich. Er trug die damals noch nicht weit verbreiteten und teuren Schuhe der Marke Mephisto, dazu eine Kopie der aus dem Deutschen Fernseh-Tatort bekannten Schimanski-Jacke, einen 80-Zentimeter langen Gürtel, ein helles Hemd sowie Feinripp-Unterwäsche in Schießer-Qualität. Letztere gab dann doch noch einen Hinweis: Es fand sich ein Schild mit der Markenaufschrift „Elan-Body" und Pflegehinweisen in Deutsch.

Dies alles führte zu der Feststellung, dass es sich um einen einigermaßen gut situierten drahtigen Typ aus Westeuropa (vielleicht sogar Westdeutschland) mit einem gewissen Modebewusstsein und Sinn für Qualität gehandelt haben muss. Dass er außerdem einen Stützstrumpf trug, der nur in Krankenhäusern verbreitet wurde, aber keine frische Operationsnarbe hatte, gibt weitere Rätsel auf. Vor seinem Tod war er frisch rasiert, hatte allerdings nichts gegessen oder getrunken. Für die Theorie der Ermittler, dass er mit einem Frachtschiff nach Norwegen gekommen sei, gab es keine Belege, da die Seeleute ihn auf den gezeigten Fotos nicht erkannten.

Das norwegische TV-Team hofft nun durch die Veröffentlichung des Beitrags im norwegischen Fernsehen oder die in den Krefelder Medien veröffentlichten Beiträge auf neue Hinweise in dem Fall. Die Leiterin des Deutschen Textilmuseums hat zugesagt, ihnen bei Bedarf weiter zu helfen. Schon bei ihren Ausführungen vor Publikum beim Grabungsabend hatte sie Hinweise aus dem Publikum bekommen, die sie noch weiter mit dem Fall beschäftigen.

(Quelle: Textilmuseum Krefeld)

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