Hier und heute möchte ich euch ein paar einfache Regeln vorstellen, die alles beinhalten alles, was wir im Alltag und im praktischen Umgang mit anderen benötigen, um uns das Leben zu erleichtern.
Es sind alte Lebensweisheiten, die im so genannten „Rheinischen Grundgesetz“ zusammengefasst sind und sich schon hunderttausendfach nicht nur im Rheinland bewährt haben. Schon davon gehört?
Die „zehn Kölner Gebote“
Kernstück des Rheinischen Grundgesetzes sind die „Kölner Zehn Gebote“, die fast so alt sind wie die biblischen Gebote, aber nie in Stein gemeißelt wurden.
Das war und ist auch nicht nötig. Denn dieses Gesetzeswerk enthält keine Verbote sondern nur vernünftige und sinnvolle Gebote, die zudem noch jedem Individuum einen vernünftigen Spielraum gewähren.
So bleibt es jedem Einzelnen selbst überlassen, wie er die einzelnen Artikel auslegt, um in der Praxis selbst herauszufinden, was im Einzelfall gemeint ist („woför et joot es“).
Das Rheinische Grundgesetz hat natürlich elf Artikel. Warum? Na klar, weil die „Elf“ eine heilige Zahl ist. Und weil jeder im römisch-katholischen Rheinland – Lutheraner, Marxisten, Zeugen Jehovas, Islamisten, Nihilisten und Atheisten eingeschlossen – mit einem unerschütterlichen menschenfreundlichen Gottvertrauen ausgestattet ist, gehört auch eine Präambel dazu. Nicht nur um das Dutzend für die zwölf Apostel voll zu machen, sondern auch um klar zu stellen, dass alle Menschen guten Willens Rheinländer sind.
Hier nun der einfache Wortlaut des Ganzen – zur leichteren Verständigung mit Übersetzung und Erläuterungen, wie sich das bei vernünftigen Gesetzestexten so gehört:
Das Rheinische Grundgesetz
Präambel
Jede Jeck es anders.
Jeder Narr ist anders.
Jeder Mensch ist anders gestrickt. Jeder funktioniert anders. Jeder hat seinen eigenen Vogel. Will heißen: So unterschiedlich wir auch immer sein mögen, letztlich sind wir alle gleich verrückt. Akzeptiere jeden so, wie er ist – und dich selbst genau so!
Artikel 1
Et es, wie et es.
Es ist, wie es ist.
Sieh den Tatsachen ins Auge! Akzeptiere die Realität. Es bringt nichts, sich selber etwas vorzumachen oder neidvoll zum Nachbarn zu blicken. Auf der anderen Seite des Zaunes mag das Gras grüner scheinen. Aber auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt.
Artikel 2
Et kütt, wie et kütt.
Es kommt, wie es kommt.
Hab keine Angst vor der Zukunft! Denn es gilt auch der Satz: „Wat nit es, dat kann noch wäde.“ Was nicht ist, das kann noch werden. Bei allem also nie die Hoffnung aufgeben und fest darauf vertrauen, dass Alles gut wird.
Artikel 3
Et hätt noch emmer joot jejange.
Es ist noch immer gut gegangen.
Lerne aus der Vergangenheit! Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Und wenn einmal etwas schief gelaufen ist – auch das soll vor kommen – gilt immer noch das ungeschriebene Notstandsgesetz „Et hätt noch schlemmer kumme künne.“ Es hätte noch schlimmer kommen können. Wir haben bisher noch alles überlebt. Und es hätte ja wirklich oft noch schlimmer kommen können. Oder?
Artikel 4
Wat fott es, es fott.
Was weg ist, ist weg.
Jammere nicht allem und jedem nach – weder den verpassten Möglichkeiten noch den verlorenen Dingen! Wenn du nur deinen Erinnerungen nachhängst oder auf Altem beharrst, verschwendest du nur unnütz Energie und beraubst dich der Freiheit neuer Möglichkeiten.
Artikel 5
Et bliev nix, wie et woor.
Es bleibt nichts so, wie es war
Nichts hält ewig. Sei offen für alles Neue! Freunde dich mit Veränderungen an. Das Leben bietet dir jeden Tag die Chance, etwas Neues zu entdecken und zu lernen.
Artikel 6
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.
Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit.
Akzeptiere nicht alles, nur weil es neu ist! Laufe nicht jedem Trend hinterher. Bleibe kritisch und halte an Bewährtem fest, so lange es dir hilft. Vertraue im Übrigen auf deinen Instinkt und deine Inspiration.
Artikel 7
Wat wellste maache?
Was willst du machen?
Entdecke das Geheimnis der Gelassenheit! Akzeptiere die Dinge, die du aus eigener Kraft nicht ändern kannst. „Do kannste nix maache.“ Da kannst du nichts machen. Füge dich aber nicht in dein Schicksal. Mache nicht andere oder die Umstände dafür verantwortlich. Du hast dein Schicksal selbst in der Hand Und es liegt alleine an dir, wie du damit umgehst und was du daraus machst.
Artikel 8
Maach et joot, ävver nit ze off!
Mach´s gut, aber nicht zu oft!
Zu viel ist ungesund – egal ob es sich um Essen, Trinken, Arbeit, Fernsehen oder Sex handelt. Achte auf deine Gesundheit! Den Hals nicht voll genug kriegen, ist definitiv tödlich. Lieber ein bisschen weniger von allem, dafür aber mit mehr Genuss und Qualität.
Artikel 9
Wat soll dä Quatsch?
Was soll der Blödsinn?
Stelle immer zuerst die alles entscheidende Frage! Hinterfrage den Sinn der Dinge. Hinterfrage auch immer wieder dich selbst und dein Verhalten. Nur wenn du von dem, was du tust, wirklich überzeugt bist, wirst du erfolgreich sein.
Artikel 10
Drinkste eene met?
Trinkst du einen mit?
Was sich anhört wie eine Aufforderung zum Trinken, ist in Wirklichkeit eine Geste der Gastfreundschaft. Eine der Spielregeln, wie freie und offene Menschen miteinander umgehen. Lass den anderen nicht im Abseits stehen, sondern lade ihn in deine Mitte ein – egal woher er kommt und was er ist. Komme den Geboten der Gastfreundschaft und Nächstenliebe nach!
Artikel 11
Do laachste dich kapott.
Da lachst du dich kaputt.
Wenn alles nicht mehr hilft, ist Lachen die beste Medizin – selbst oder gerade dann, wenn eigentlich alles eher zum Heulen ist. Lachen ist gesund und Humor eine Eigenschaft, mit der wir leichter durchs Leben kommen. Bewahre dir deinen Sinn für gesunden Humor!
Aus "Das Aktiv60 Geheimnis"
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