Ich weiß nicht, ob es der Schmerz ist, der mich in die depressiven Phasen hinab gleiten lässt oder ob ich in solch einer Phase einfach nur besonders empfänglich dafür bin. Vermutlich ist an beidem etwas Wahres dran. Eine Studie hat ergeben, dass Menschen in depressiven Phasen schmerzhafte Erfahrungen deutlich intensiver wahrnehmen, als außerhalb dieser Zeiten. Die Fachleute nennen das Vulnerabilität, was soviel heißt wie Verwundbarkeit. Dazu wurden Menschen mit chronischer Depression im Verlauf dieser Studie verschiedene Bilder gereicht. Die Bilder zeigten entweder eine Hochzeits- oder aber eine Trauerszene. Aus jedem Bereich waren gleich viele Bilder vorhanden. Hinterher wurden die Probanden dann befragt, welche Fotos wohl häufiger vorkamen. Dabei äußerten sich diejenigen, die sich in einer akuten depressiven Phase befanden, eher in der Art, dass sie glaubten, die Trauerszenen hätten deutlich überwogen.
Immer wieder mache ich als depressiver Mensch eine Erfahrung ganz besonders oft. Immer wieder erlebe ich besonders intensiv, was anderen Menschen so nicht in dieser Häufigkeit und Stärke zu widerfahren scheint. Immer wieder begegne ich dem Schmerz in meinem Leben. Bleibt dies jetzt bis an mein Lebensende so oder gibt es eine Möglichkeit, diesem Muster zu entwachsen? Kann ich lernen, anders in die Welt zu sehen und die Verantwortung für meinen Schmerz in mir selbst festzumachen, anstatt sie anderen Menschen zuzuweisen?
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