Massentierhaltung, Gammelfleisch und Antibiotika - es gibt viele gute Gründe, auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten. Aber Vorsicht: vielen scheinbar unverdächtige Nahrungsmittel werden aus Tieren hergestellt. Die Lebensmittelindustrie setzt den Rohstoff Tier nicht nur bei Fleisch und Würsten ein.
Wir haben eine Liste mit 10 Lebensmitteln erstellt, von denen niemand vermuten würde, dass sie tierische Produkte sind:
1. Chips
Viele Chips enthalten nicht nur tierischen Milchzucker. Als Aromen werden Wild, Schwein, Geflügel und Fisch als Trägerstoffe eingesetzt.
2. Käse
Bei der Käseherstellung wird ein bestimmtes Gemisch an Enzymen verwendet, das Lab. Dieses Enzym wird aus den Mägen junger, milchtrinkender Kälber gewonnen. Die Magenschleimhaut wird klein gehäckselt und die nötigen Enzyme extrahiert.
Bei einigen Frischkäsen kommt außerdem tierische Gelatine als Verdickungsmittel zum Einsatz - etwa bei Bresso und Rotkäppchen.
3. Bananen
Um Bananen haltbar zu machen und vor Schädlingen zu schützen, werden sie mit einem Mittel besprüht, das unter anderem aus fein gemahlener Shrimps- und Krabbenschalen besteht. Grund dafür ist das antibakterielle Biopolymer Chitosan, das aus den Schalen von Garnelen und anderen Krebstieren gewonnen wird und hilft, grün geerntete Bananen haltbar zu machen.
4. Bier
Beim Bierbrauen werden im Ausland zur Klärung oft Fischblasen zur Klärung eingesetzt. Diese Membran filtert Hefepartikel aus dem Sud, die das Bier trüben. Die Brauerei Guinness will bis Ende 2016 den Brauprozess ändern und ab dann veganes Bier herstellen.
5. Fruchtgummi
Gummibärchen enthalten oft Gelatine. Außerdem werden rote Gummibärchen oft mit Karmin gefärbt. Dieser Farbstoff wird aus Schildläusen gewonnen. Verbraucher können Karmin als Inhaltsstoff "E120" erkennen.
6. Backwaren
In Bäckereinen wird gerne der Zusatz L-Cystein verwendet. Diese Aminosäure wird aus Schweineborsten und Vogelfedern hergestellt. Eigentlich müsste der Stoff bei Lebensmitteln als Bestandteil E920 ausgewiesen werden. Bei lose verkaufter Ware gilt diese Vorschrift allerdings nicht.
7. Saft
Um Säfte von Trübstoffen zubefreien kommt oft tierische Gelatine zum Einsatz. Gelatine wird aus dem unlöslichen Bindegewebe von Haut und Knochen von Schweinen, Rindern, Geflügel und Fischen erzeugt. Laut Wikipedia besteht tierische Gelatine zu etwa 70 % aus Schweineschwarten, zu 18 % aus Tierknochen und zu 10 % aus Häuten.
8. Wein und Essig
Auch bei der Weinherstellung wird Gelatine zum entfernen von Trübstoffen verwendet. Daneben kommen, wie beim Bier, auch Fischblasen zum Filtern zum Einsatz.
9. Tomatensuppe
Auch bei anscheinend unverdächtigen Fertigsuppen ist der Blick auf die Zutatenliste unerlässlich. Wie Foodwatch berichtet, ist etwa in dre Tomatencremesuppe von Maggi (Nestlé) neben den üblichen Bestandteilen (Mehl, Hefeextrakt, Aroma und vieles mehr) auch Speck als Zutat enthalten.
10. Müsli
Auch Manche Müslis sind aus Tieren hergestellt. Verantwortlich dafür ist auch hier wieder die tierische Gelatine, die als Überzug für zuckrige Müslis eingesetzt wird. Sie sorgt dafür, dass der Zucker an den Zerealien haften bleibt.
Die gute Nachricht: Immer mehr Hersteller produzieren inzwischen auch vegetarische und vegane Marken. Es gibt für alle genannten Lebensmittel inzwischen auch Alternativen, die ohne tierische Produkte erzeugt werden.
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