Bei einem Infekt zu viel Wasser zu trinken, kann schädlich sein. Das schreiben Forscher einer Studie des King’s College London. Das berichtet das Ärzteblatt.
Die Studie zeigt, dass in einigen Fällen Patienten eine lebensbedrohliche Hyponatriämie bekamen, weil sie zu viel getrunken hatten. Hyponatriämie bedeutet einen Natriummangel im Blut. Das kann lebensbedrohlich sein.
Als Beispiel berichten die Wissenschaftler von einer 59-jährige Frau, die bei einem Harnwegsinfekt zu viel Wasser getrunken hatte. Sie entwickelte ein Zittern und Sprachstörungen. Sanitäter vermuteten einen Schlaganfall und brachten sie in ein Krankenhaus. Dort stellten Ärzte fest, dass sie durch das Trinken eine schwere Hyponatriämie mit 123 mmol/l hatte. Normal sind 135-146 mmol/l. Patienten mit einer Hyponatrimänien unter 125 mmol/l haben eine Sterblichkeit von bis zu 30 Prozent, schreiben die Wissenschaftler. Nachdem die Frau weniger trank, stabilisierte sich ihr Wert aber wieder.
In einem anderen Fall berichten die Forscher von einer jungen, gesunden Frau. Sie hatte eine Magen-Darum-Entzündung. Nachdem sie zu viel getrunken hatte, entwickelte auch sie eine Hyponatriämie.
Ärzte empfehlen bei Infektionskrankheiten oft und viel zu trinken. Das soll die Urin- oder Sekretproduktion erhöhen. So soll der Körper Krankheitserreger herausschwemmen können. Dazu gibt es laut den Forschern aber keine belastbaren Studien. In diesem Fall empfehlen die Wissenschaftler, bei milden Infektionserkrankungen normal zu trinken.
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