Erneute Fälle von Skabies in Deutschland: In der Bundeshauptstadt breitet sich die Krätze aus. In der vergangenen Woche gab es in Berlin Neukölln laut "Bild" fünf Fälle – und das nur einer Kita.
Nicht mangelnde Hygiene, sondern beengte Verhältnisse (wie in Kitas oder Flüchtlingsheimen) begünstigen eine Verbreitung des Erregers.
Spinnentiere als Punkt erkennbar
Krätze bedeutet einen Befall der Haut mit Krätzemilben. Sie gehören zu den Spinnentieren, wie das Robert-Koch-Institut informiert. Weibliche Skabiesmilben werden 0,3 bis 0,5 mm groß (mit dem menschlichen Auge gerade noch als Punkt sichtbar), männliche Milben 0,21 bis 0,29 mm.
Die Parasiten dringen nicht viel tiefer als in die Hornschicht ein, weil sie auf Sauerstoffaufnahme durch die oberen Hautschichten angewiesen sind.
Das Hineinbohren dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Im der obersten Epidermis-Schicht graben die weiblichen Krätzemilben tunnelförmige Gänge und bewegen sich pro Tag ca. 0,5 bis 5 mm vorwärts.
Die Begattung findet auf der Hautoberfläche statt. Die männlichen Milben sterben danach, nur die befruchteten Weibchen graben sich in die Haut ein. Sie bleiben etwa 30 bis 60 Tage lebensfähig und verlassen in dieser Zeit das Tunnelsystem in der Regel nicht mehr.
Es stehen Medikamente bereit, um die Milben abzutöten. Um die Verbreitung einzudämmen sind außerdem verstärkte Hygienemaßnahmen nötig.
Kleidung, Handtücher und Bettwäsche müssen täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Sachen, die nicht gewaschen werden können, müssen sieben Tage luftdicht in eine Plastiktüte gepackt werden. Polster, Matratzen und Möbel müssen täglich abgesaugt werden.
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