Immer mehr Mumps-Erkrankungen in Bayern: Bis Mitte April wurden im Freistaat in diesem Jahr bereits 61 Fälle registriert. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres (28 Fälle), teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit.
So wurden Ende März etwa dem Gesundheitsamt Bayreuth mehrere Erkrankungen gemeldet. Betroffen waren ein Kindergarten und eine Grundschule, aber auch Erwachsene im persönlichen Umfeld der erkrankten Kinder. Bei diesen handelte es sich um ungeimpfte bzw. unvollständig geimpfte Kontaktpersonen. Um weitere Erkrankungsfälle zu verhindern, sah sich das Gesundheitsamt auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes veranlasst, alle ungeimpften oder nur unzureichend geimpften Kinder vom weiteren Besuch der Gemeinschaftseinrichtung auszuschließen.
Weitreichende Folgen
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betonte: "Bei Mumps handelt es sich um eine hochansteckende Krankheit. Sie verläuft zwar im Kindesalter oft harmlos, kann aber vor allem ab der Pubertät gefährlich werden. So können Buben zeugungsunfähig werden." In rund vier Prozent der Fälle werden die Infizierten taub.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Kinder eine Grundimmunisierung gegen Mumps im Rahmen der Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Insgesamt sollten zwei Impfungen verabreicht werden: Die erste im Alter von elf bis 14 Monaten, die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten. Verpasste Impfungen sollten bis Ende des 18. Lebensjahres nachgeholt werden. Für nach 1970 geborene Erwachsene empfiehlt die STIKO bei bisher fehlender Masernimpfung, bei Vorliegen nur einer Masernimpfung in der Kindheit oder einem unklaren Masernimpfstatus eine einmalige Impfung mit dem MMR-Impfstoff.
Masern können einen sehr schweren Verlauf nehmen. In vielen Fällen ist sogar ein Krankenhausaufenthalt nötig. Es kann zu gravierenden gesundheitlichen Spätfolgen kommen. Huml bekräftigte: "Nur wer geimpft ist, schützt sich und andere."
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