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Parmesan der neue Jungbrunnen?

27.04.2017, 18:51 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Der natürliche Nahrungsmittelbestandteil Spermidin verbessert die Herzfunktion von alten Nagern. Forscher hoffen auf ähnliche Wirkungen beim Menschen.
Ob ältere Menschen von erhöhter Spermidinzufuhr profitieren, will das Team um Tobias Eisenberg weiter untersuchen. Daten aus einer Populationsstudie, die Essensgewohnheiten von mehr als 800 älteren Probanden analysierte, stimmen sie hoffnungsvoll: Studienteilnehmer, die vermehrt spermidinhaltige Lebensmittel aßen, litten im fortgeschrittenen Alter weniger häufig an Herzproblemen. Diese Daten verraten jedoch nicht, ob dies durch ihre Spermidinzufuhr oder durch andere, möglicherweise unabhängige Faktoren zu Stande kommt. Eine Substanz aus dem Sperma kann angeblich das Altern von Zellen aufhalten. Euphorisch sprechen einige Forscher vom "heiligen Gral der Altersforschung" - auch wenn sie ihre Erfolge bisher nur bei Zellkulturen und Organismen wie Würmern und Mäusen erzielt haben. Spermidin findet sich in unterschiedlichen Mengen in allen Körperzellen, vor allem aber - der Name legt es nahe - in männlicher Samenflüssigkeit. Wenn ein Organismus altert, nimmt die Konzentration der Substanz stetig ab. Das vermuten jedenfalls Forscher um Frank Madeo von der Universität Graz in Österreich. Sie glauben, dass die Verbindung außerdem dabei helfen könnte, geschädigte Zellen zu reparieren. Im Fachmagazin "Nature Cell Biology" beschreiben die Wissenschaftler, wie sie mit Hilfe von Spermidin den Alterungsprozess in verschiedenen Arten von Zellen bremsen konnten. Bislang war bekannt, dass Spermidin - es kommt auch in Pampelmusen, Weizenkeimen und Sojabohnen vor - für das Zellwachstum wichtig ist. Nun glauben die Wissenschaftler, eine noch bedeutendere Funktion entdeckt zu haben - und sparen nicht mit großen Worten: "Es könnte sein, dass wir den heiligen Gral der Altersforschung gefunden haben", sagt der Österreicher Tobias Eisenberg, der an der Forschung beteiligt war.In menschlichen Immunzellen und Hefe hätte sich nach Zugabe von Spermidin eine längere Lebensdauer feststellen lassen. Doch auch ganze Organismen wie Fliegen, Würmer und Mäuse machten die Forscher zu Versuchsobjekten, indem sie deren Nahrung mit Spermidin versetzten - offenbar mit Erfolg. Auch bei Mäusen seien Proteinschäden durch freie Radikale nachweislich reduziert worden.
Spermidin,
auch Monoaminopropylputrescin genannt, ist ein Polyamin
und ein Zwischenprodukt bei der Bildung von Spermin aus Putrescin und decarboxyliertem S-Adenosylmethionin.
Formel: C7H19N3
Dichte: 925 kg/m³
CAS-Nummer: 124-20-9
Molare Masse: 145,25 g·mol−1

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