Mit meinem bayerischen Dasein bin ich rundherum zufrieden. Jedoch ist mir Bayerntümelei zwischen Alpenglühen und Volksfestrausch arg zuwider. Der BR ((TV und Radio) setzt in letzter Zeit sehr stark auf diese Bierdimpfl-Heimat-Gefühlsduselei. Der Gipfel dieser bayerischen Selbstanbiederung ist für mich die neue TV Serie "Monis Grill". So einen seichten, klischeetriefenden Mist hab ich wirklich noch nie gesehen. Dagegen gleicht jede Folge einer Dorfpfarrer- und Bergdoktor-Serie einem Statement der Kulturhoheit. Es ist gar nicht zu glauben, dass der gleiche Regisseur FX Bogner legendäre Serien schuf wie "Zur Freiheit".
Wirklich jeder bayerische C-Promi wird auf Monis Grill verwurstet: Vom unvermeidlichen Alfons Schubeck bis zum Schlitten-Hund-is-a-scho Schorsch Hackl. Das scheint selbst dem geneigten Publikum im Hals stecken zu bleiben. Kress.de schreibt nun über einen Negativrekord: Die dritte Folge erreicht nur noch 700.000 Zuschauer. Immer noch! Dabei hat das Dargebotene Schreckgespenst-Qualität: einmal kurz sehen und sofort für immer das Weite suchen. Die 700.000 Zuschauer sind wohl die, die um 23.30 Uhr vorm Fernseher eingeschlafen sind. Anders ist die Quote nicht zu erklären.
Es ist mir grundsätzlich völlig egal, was der BR ausstrahlt. Ich muss es ja nicht anschauen. Aber es besteht ein Risiko, dass das Angebot des Regionalfernsehens auf die Außenwirkung der Bayern im Allgemeinen abfärbt. Ich und wahrscheinlich 98% aller Bayern wollen aber nicht auf Monis Grill mitgebraten werden.
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