Alfred Biolek war einer der Talk-Könige des deutschen Fernsehens. Über Jahrzehnte hinweg zog er das Publikum mit seiner quirligen und freundlichen Art in seinen Bann. Vor allem als begeisterter Hobbykoch, der Prominente einlud, bleibt er den Menschen in Erinnerung. Nun hat Biolek kurz vor seinem 83. Geburtstag der "Süddeutschen Zeitung" in einem Interview Einblick in sein Leben gegeben. Der einstige TV-Star lebt nach einem schweren Sturz zurückgezogen und ist stark auf fremde Hilfe angewiesen.
Vor sieben Jahren war Biolek von einer Treppe gefallen und danach im Koma gelegen. Durch den Sturz büßte er große Teile seines Gedächtnis' ein. Biolek hat auch Mühe sich fortzubewegen, entweder ein Begleiter stützt ihn oder er verwendet einen Rollator.
Ich werde in wenigen Wochen 83, da rennt man nicht mehr jeden Abend ins Restaurant oder in die Oper, alles ist umständlicher geworden.
Seine Tage und vor allem die Abende verbringt der 82-Jährige überwiegend vor dem Fernseher.
Für das Bett ist es zu früh, für alles andere bin ich zu schwach, also zappe ich bis zehn oder elf. Ich bin froh, dass es das Fernsehen gibt.
Auch das Kochen, seine Leidenschaft, übt er nur noch begrenzt aus.
Ich kann schon noch Kartoffeln oder Karotten schnippeln, aber für mehr reicht es nicht.
Das viele Stehen und Denken beim Kochen aufwändiger Gerichte sei ihm inzwischen zu anstrengend.
Obwohl ich fast alles, was mein Leben ausgemacht hat, nicht mehr machen kann, lebe ich immer noch gern.
Biolek erzählt, dass ihn keine Angst vor dem Tod plage: "Den Tod finde ich nicht unangenehm. Ich bin doch schon alt.“
Der einstige Talkmaster erzählt, dass er das Leben mit seinen Freunden in Köln genießt. Dorthin zog er nach den vielen beruflich so erfolgreichen Jahren aus Berlin zurück. Nun wünscht sich Biolek noch einige Jahre mit kleinen Freuden in seinem neuen, viel überschaubareren und ruhigeren Leben.
Irgendwann, so mit Ende achtzig oder Anfang neunzig, kann es von mir aus zu Ende gehen.
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