Weihnachten - Zeit der Wünsche. Und wenn man sich hier umsieht, ist der Wunsch nach einer neuen Partnerschaft unendlich groß. Zumindest, wenn man sich so manchen Fotokommentar ansieht, muss man davon ausgehen, dass zum Einen der Frust gerade zur Weihnachtszeit recht groß sein muss und andererseits mit aller Gewalt sofort ein Partner her muss. Doch es gibt durchaus Leute, mit denen man sich besser nicht umgibt - so sehr sie auch optisch ansprechend sein mögen, denn das Erwachen kann wirklich schlimm sein, wenn die Feiertage erst vorbei sind.
"Oh Mann Schnucki, Du bist ja richtig scharf. Wie wär´s mit uns?" ist nur ein Beispiel. Und ich fühle mich nicht so ganz wohl bei dem Gedanken, so einen Kommentar unter meinen Bildern zu finden - besonders, wenn er von einem Mann stammt. Dass man darauf kaum reagiert, ist nachvollziehbar. Doch es gibt auch andere Beispiele aus der realen Welt, die man zumindest kritisch sehen sollte.
Der Volksmusik-Fanatiker: Er geht jeden Sonntag zum Frühschoppen, behauptet aus Bayern zu stammen, obwohl er diese fremdländische Sprache nicht einmal ansatzweise mit kölner Akzent überzeugend präsentieren kann und stopft sich mit Begeisterung ein Schweinebein nach dem Anderen- auch Haxe genannt - hinter die Kiemen. Er glaubt daran, dass Dieter Bohlen die Wiedergeburt von Dschingis Kahn ist und die wahre Kanzlerin Maria Hellwig sein muss.
Der Reichsbürger: Er zeichnet sich dadurch aus, dass er einen 30 € Ausweis besitzt, der ihn als Reichsbürger auszeichnet und keinerlei Autorität akzeptiert. Liebe Frauen...es bedeutet, dass er auch Euch nicht als Autorität akzeptieren wird und heiraten geht ohnehin nur auf dem Reichs-Standesamt, das nur in seiner Phantasie existiert.
Der Frührentner: Er hat eine sehr komplexe Welt um sich mit festgefahrenen Gewohnheiten, die aus Enten füttern, Skat-Abenden, Gartenzwergen und Kursen zum Kampfstricken bestehen. Er ist zu sehr im Stress, um zum Beispiel im Haushalt zu helfen und zu geizig, um eine Haushaltshilfe zu bezahlen - es sei denn, er darf in Naturalien bezahlen. Er hat grundsätzlich keine Zeit außerhalb seiner Hobbies.
Der Couchquetscher: Er schafft es nicht, sich vom beliebten Sitzmöbel zu erheben, weil er im Grunde genommen schon dort fest gewachsen ist und versucht, diesen Umstand weitgehend dadurch zu verbergen, dass er den Satz "Schaaatz..kannst Du mal..." in allen Variationen beherrscht.
Der Tierfreund: Dagegen gäbe es eigentlich nichts zu sagen, wenn es denn Haustiere sind. Aber manche Tierfreunde sind auch Wanzen und Kakerlaken sehr zugeneigt und diese Tierchen finden sich in unbegrenzter Anzahl in seiner Wohnung. Ob Frau sich DAS wirklich antun will, muss Jede für sich selbst entscheiden. Empfehlen kann ich es aber nicht.
Der Sexprotz: Bei ihm muss man sehr darauf achten, dass man sein Spiel mitspielt, wenn man ihm nicht ganz in den Rücken fallen will. Wenn er also von den Kamasutra - Nummern erzählt, die letzte Nacht stattgefunden haben und der letzte 08/15 Sex in den 50 Jahren war, muss Frau schon genau abwägen, ob sie als Paarungsmaschine oder als frustrierte Verweigerin gelten will. Der Satz "Nicht wir, sondern DU hattest keinen Sex" kommt bei den Kneipenbekanntschaften allerdings nicht gut an und wirft Fragen auf.
Der Mann ohne Vergangenheit: Er hat bis zum Kennenlernen gar nicht existiert und beteuert immer wieder, dass Vergangenheit keine Bedeutung hat. Würde ich nach 15 Jahren Knast vielleicht auch sagen. Ein gutes Omen ist das jedenfalls nicht, denn es ist abzusehen, dass es in der nächsten Partnerschaft auch keine Vergangenheit gibt. Und auch da sollte Frau sich im Vorfeld fragen, ob sie die nächsten Jahre 3 Meter unter der Erde verbringen will.
Man sollte immer daran denken, dass ein zu intensiver Wunsch auch wahr werden könnte. Am Ende muss man aber das nehmen, was man kriegt. Also vielleicht die eigenen Ansprüche besser genau überdenken
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