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Die Kunst des Loslassens

Die Kunst des Loslassens

11.12.2016, 13:28 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Im Mahayana-Buddhismus wird am 8. Dezember Buddhas Erleuchtungstag gefeiert. Buddha hatte das Leid in der Welt mit eigenen Augen kennengelernt und setzte sich eines Tages unter dem Bodhi-Baum und meditierte. Am Morgen des achten Tages, der Morgenstern strahlte am Himmel, stand er auf und war erleuchtet. Siddharta Gautama erkannte, dass extreme Askese und radikale Weltabgewandheit nicht aus dem Leiden führt, sondern er lehrte den mittleren Weg, der im Buddhismus als der achtgliedrigen Pfad bekannt ist. Der achtgliedrige oder achtfache Weg führt aus dem Leiden heraus. Buddha war stets darauf bedacht, zu erwähnen, dass man selbst überprüfen solle, gewissermaßen auf die Goldwaage legen solle, ob es richtig sei, was er sage. Darum ist die ursprüngliche "Lehre" Buddhas auch keine Religion, sondern eher ein Lebensweg, der aus dem Leiden herausführen kann.

"Akzeptiert und glaubt meine Worte nicht nur deshalb, weil ich sie gesprochen habe. Seid wie ein Goldkäufer, der es schneidet, brennt, und sein Produkt kritisch auf seine Echtheit hin überprüft. Akzeptiert nur, was den Test besteht und sich sinnvoll und wohlbringend für euer Leben erweist."

Im Zen zählt deshalb nur die eigene Erfahrung, bzw. die Übung, bis ans Sterbebett.

Laufen wir dem Buddha hinterher, entfernen wir uns von ihm. Überliefert ist auch, töte den Buddha, wenn du ihn triffst. Wie soll man das verstehen?

Es geht um das Loslassen. Das Loslassen von geistigen Verstrickungen und Illusionen. Auch Loslassen vom Glauben. Ein Glaube ist eine Vorstellung, die wir im Geiste haben, aber nicht die Wirklichkeit. Die unmittelbare Wirklichkeit erleben wir nur, wenn wir uns von den geistigen Verstrickungen lösen und unser Geist gelassen ruht, ohne zu werten, ohne so urteilen, ohne zu wünschen: ein klarer ruhender Geist. Im Loslassen liegt die Freiheit.

Hierzu gibt es eine kleine Geschichte:

Es ist Vollmond. Ein Meister geht mit seinem Schüler in den Garten. In der Hand trägt er einen Eimer voll von Wasser und stellt ihn in den Garten. »Was siehst du?«, fragt der Meister und deutet mit seiner Hand auf den Eimer. »Ich sehe unruhig flackernde Lichtstreifen«, antwortet der Schüler. Als sich das Wasser beruhigt hat, stellt der Meister seine Frage noch einmal. »Jetzt sehe ich den Mond ganz klar und deutlich«, sagt der Schüler und der Meister ergänzt: »Mit unserem Geist ist das auch so.«

Der Geist folgt dem Atmen und liegt in der Ruhe. Das bewusste Atmen im Zazen (Zenmeditation) ist das Fahrzeug zu uns selbst. In konzentrierter Wachheit sitzen, in tiefer Versenkung. In der siebten Nacht der Rohatsu -Woche haben wir das im Zen-Dojo intensiver geübt. Da ist mir insbesondere die Erkenntnis vor Augen gekommen, das virtuelle Leben ist nicht das Leben. Es gibt weitaus Wesentlicheres.

Buddha zeigte nur einen Weg auf, um aus dem Teufelskreis der Leidens herauszukommen. Mehr nicht. Das wars auch schon.

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28 Kommentare

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>Die Kunst des Loslassens< .Heißt für mich: Loslassen von allen überirdischen Hoffnungen die nhilistisch sind und somit lebensfeindlich sind . Loslassen von allen christlichen und humanen Werten, da sie die Selektion durchkreuzen. Da diese Werte alles aufrechterhalten was zu Grunde gehen soll. Und schließlich hin zur sozialdarwinistischen Ethik.
Denn das würde die Lebensform Mensch überwinden zur Lebensform
Übermensch.
  • 16.12.2016, 18:02 Uhr
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Der Buddhismus ist passiver Nihilismus. Das heißt, die Lehre von Erlösung des Leidens durch Nirwana ist lebensfeidlich. Aber warum ist das Leiden in der Welt notwendig. Da wir in einer okkupierten Welt hinein geboren werden, kommt es unweigerlich zu Konflikten innerhalb der Art. Und in innerhalb der selben Art ist der "Kampf ums Dasein" am hefigsten. Ob Hunger, Kriege, Krankheiten, soziales Elend, usw. das Leiden hervorbringen, dient nur dazu, daß die Existenz der Stärkeren, Gesünderen, usw. gewährleistet wird. Ich setze der buddhistischen Lehre vom Leid den " Willen zur Macht" entgegen. Es ist der unbeugsame Lebenswille. Und das Leben will sich immer wieder selbst überwinden und zieht somit das Leiden immer hinterher. Bleibt nicht aus.
  • 11.12.2016, 19:47 Uhr
  • 0
Der Vorwurf des Nihilismus ist eines der Grundirrtümer über den Buddhismus im Westen.

http://www.altbaeckersmuehle.de/zena...dnisse.html
  • 12.12.2016, 12:25 Uhr
  • 1
Ohha, da isser wieder, einer der wenigen "Gläubigen" an die längst angehakte Lehre des Sozialdarwinismus.
Nimm mal deine grieeegraue Brille ab, John, und sieh die Welt an, wie sie ist.
  • 13.12.2016, 09:37 Uhr
  • 0
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Was ist "Leiden"?
Ist es vielleicht die Frustration darüber, dass nicht alles so ist, wie wir denken, dass es sein müsste?
  • 11.12.2016, 14:26 Uhr
  • 0
das auch, anstatt nur wahrzunehmen, wie es ist.
  • 11.12.2016, 14:31 Uhr
  • 1
was noch? Ich kenne sonst nichts.
  • 11.12.2016, 14:49 Uhr
  • 0
Ich dachte noch an die Ursachen "Gier, Hass, Verblendung," aber im Grunde genommen, kann man es auf einen Nenner. bringen. Die achtsame Wahrnehmung der Wirklichkeit führt aus dem Leiden heraus.
  • 11.12.2016, 14:55 Uhr
  • 1
Loslassen? Was denn? Wenn ich etwas loslasse, lasse ich es fallen. Ich übernehme keine Verantwortung, ich halte mich raus. Ob das Leid vermeidet?
Ich kenne nur ein Leid: Einem Mitmenschen Unrecht getan zu haben, das ich nicht mehr gutmachen kann. Es ist die Reue.
Dann gibt es noch das schreckliche Erleben, das zur posttraumatischen Belastungsstörung führt.
Sag mal einem KZ-Hätling, der knapp dem Tode entronnen ist und nunmehr Nacht für Nacht schreiend aufwacht, weil im Traum die Toten vorüberziehen, dass er einfach "loslassen" möge, dann werde das verschwinden. Sag mal einem Familienvater in Aleppo, er möge doch seine Familie loslassen und sich im Lotussitz meditierend auf die Straße setzen, dann werde er schon Ruhe finden.
Das Leid, das Buddha außerhalb des Palastes erlebte, war schlicht Mangel am Notwendigen. Das wirkliche Leid sieht aber anders aus!
  • 12.12.2016, 18:36 Uhr
  • 1
Wie ich oben schrieb: Leid entsteht aus der Differenz zwischen dem Erleben und dem, wie wir es für richtig halten (wie wir es uns wünschen).
Das gilt für den Familienvater in Aleppo, den KZ-Häftling, und dem der Unrecht tut und es erkennt.
Gier und Hass können die Folgen aus diesem Leid sein.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Diese Tatsache bedeutet NICHT, das Leid unbedeutend sei. Das Leid nicht etwas schreckliches sein kann oder das es zwangsläufig weniger weh tut, wenn man das bedenkt.
  • 12.12.2016, 21:38 Uhr
  • 0
Christian, du verwechselst da etwas. Loslassen bedeutet doch nicht, teilnahmslos zu sein. Im Gegenteil - es schärft den Blick und macht Energien frei für das, was man im Hier und Jetzt tun kann.
Zu deinem Beispiel vom KZ-Häftling. Von ihnen lebt sicher kaum noch einer. Aber wenn ein junger Mensch z. B. aus der Geschichte lernt: Nicht jammern, klagen und in Lethargie wegen der Bosheit der Welt zu verfallen, sondern was tun, z. B. Psychologie zu studieren, um traumatisierten Menschen im Hier und Jetzt zu helfen, dann hat er Buddha richtig verstanden.
  • 13.12.2016, 09:46 Uhr
  • 0
Um zu sehen, dass es solche Menschen gibt, wie Heidi es beschrieben hat, kann man folgendes Buch lesen:
" … trotzdem Ja zum Leben sagen (Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager)", von Viktor Frankl.
Ein wichtiges Buch über den Sinn.
  • 13.12.2016, 10:20 Uhr
  • 0
Also, das kann ich nicht bestätigen. Die Differenz von Wunsch und Wirklichkeit erzeugt bei mir kein Leid, eher Achselzucken, manchmal einen Anflug von Ärger (Wünschte ich hätte den Bus noch bekommen, sehe aber nur noch seine Rücklichter). Wenn ich jedesmal Leid erfahren wollte, wenn nicht meine Lottozahlen gezogen wurden, käme ich aus dem Leid gar nicht mehr raus.
  • 13.12.2016, 11:14 Uhr
  • 0
Bist Du wirklich frei von Leiden? Glückwunsch.
Übrigens habe ich geschrieben: "Differenz zwischen dem Erleben und dem, wie wir es für richtig halten". Das bezieht sich nicht unbedingt in erster Linie auf verpasse Busse.
Nenne mir irgend ein Leiden, das nicht auf dieser Differenz beruht.
  • 13.12.2016, 11:27 Uhr
  • 0
@Heidi: Man kann das Wort "loslassen" nicht einfach mit beliebigem Inhalt füllen. Wer tatkräftig zupackt, der lässt nicht los. Zupacken und Loslassen sind Gegensätze.
Natürlich können auch Buddhisten zupackend helfen, wie z.B. "'Mönche ohne Grenzen' kämpfen gegen Armut" in Japan und anderswo. Aber das tun sie nicht auf der Grundlage des Buddhismus. Nicht alles, was ein Mensch tut, ist auf die gleiche Ideologie zurückzuführen. Wenn in Myanmar Buddhisten Muslime vefolgen, dann tun sie das sicher nicht auf Grund buddhistischer Lehre.
  • 13.12.2016, 11:32 Uhr
  • 1
@Michael: Das geht aus folgendem Grunde nicht: Egal, welches Beispiel ich bringe, wirst du durch semantische Bedeutungsverschiebungen die Situation unter die vorgegebene Leiddefinition pressen (können). Man sieht's ja schon bei Heidi, wie aus "Loslassen" "Zupacken" gemacht wird.
Der semantische Trick hat seinen Kern im Begriff "beruhen". Natürlich wird jedes Leid die von dir geschilderte Differenz beinhalten, aber es beruht nicht darauf. Denn, wie ich am Beispiel des verpassten Busses gezeigt habe, führt die Mehrzahl solcher alltäglicher Differenzen eben nicht zum Leid. Daher kann das Leid nicht auf dieser Differenz "beruhen", sondern diese nur als eine von mehreren Eigenschaften mitbeinhalten.
Es stellt sich überhaupt die Frage, ob der Satz "Leid ist die Differenz zwischen dem Erleben und dem, wie wir es für richtig halten" nicht schon deshalb falsch ist, weil es innerhalb des Leidens nicht differenziert. Die Mutter, vor deren Augen ihre Kinder getötet werden (Niobe) erfährt ein anderes Leid, als der, der am Sterbebett seiner frommen Mutter ihr als überzeugter Atheist den Wunsch abschlägt, mit ihr noch ein Gebet zu sprechen (wie Stephen in "Ulysses"), und darüber im weiteren Leben nicht hinwegkommt.
Im Begriff "Leid" werden also völlig unterschiedliche Situationen zusammengefasst, dann wird willkürlich ein Akzidenz, das nun wirklich ubiquitär ist, nämlich die "Differenz", ohne nähere Begründung für maßgeblich erklärt - und schwupp habe ich tiefschürfend klingende Sätze erzeugt, die jedem als weise vorkommen müssen.
  • 13.12.2016, 11:58 Uhr
  • 0
Die nähere Begründung kannst Du gerne haben.
Warum, ist meine Aussage schon deshalb falsch, weil es innerhalb des Leidens nicht differenziert? Das es unterschiedliche Gründe für Leid gibt, ist doch nur Deine Annahme und kein bewiesener Fakt.
Die Mutter, deren Kinder vor ihren Augen getötet werden, hat ganz bestimmt eine tiefe Überzeugung, das das nicht sein sollte.
Und der Atheist leidet sein Leben lang unter dem abgeschlagenen Wunsch, weil er offensichtlich der Meinung ist, er hätte das nicht tun sollen.
Die These bekommt doch gerade dadurch Bestand, dass sie auch auf unterschiedliches Leid anwendbar ist. Das sich Leid nicht immer gleich anfühlt, das es groß oder klein sein kann, widerspricht dem doch in keiner Weise.
Aber ich merke wie Dein Ton in dieser Diskussion langsam unhöflich wird, darum möchte ich auf einen weiteren Austausch verzichten.
  • 13.12.2016, 12:22 Uhr
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Christian: Doch, das tun sie auf der Grundlage des Buddhismus. Ehe du über den Buddhismus herziehst, befasse dich ernsthaft damit, dann wird auch mehr Verständnis da sein.
Jetzt klingt alles nur nach Halbwissen und Vorurteilen.
  • 13.12.2016, 15:03 Uhr
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Nun, das Statement bestätigt meinen ersten Satz.
Der letzte Satz hindert mich nicht, meinen Gedanken weiter nachzugehen.
Ich begann meinen zweiten Gedanken mit: "Es stellt sich überhaupt die Frage …" Das heißt nicht, dass das falsch ist, sondern dass man mal über diesen Punkt genauer nachdenken sollte. Aber eine solche Aufforderung ist schon unhöflich. Man darf offenbar nur zustimmen.

Ich glaube, man sollte das Problem eher von innen angehen. Buddha wusste offenbar noch nichts von schweren Depressionen, die nicht auf die Differenz von Wunsch und Wirklichkeit, sondern eher auf die Differenz zwischen Soll und Ist von Serotonin im Gehirn zurückzuführen ist.

Bei der posttraumatischen Belastungsstörung hilft es nicht, irgenwelche Differenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu benennen. Die vom Terroranschlag am Bataclan-Theater Betroffenen, soweit sie überlebt haben, werden daher neben psychotherapeutischer Behandlung auch medikamentös behandelt, insbesondere steht heute die medikamentöse Gedächtnismodifikation im Fokus. Meine Frau und ich betreiben mit einem winzigen Verein in Bosnien u. Herzegowina 3 Schulen für Frauen und ihre Töchtern, die im Bosnienkrieg 1995 entweder selbst vergewaltigt oder deren Männer (Väter) in Gemetzel von Srebrenica ermordet worden sind. Dabei habe ich gelernt, dass es eine Trennung zwischen physischem und psychischem Leid nicht wirklich gibt. Die Vergewaltigung insbesondere von Kindern und Minderjährigen hat weit über das kurzzeitige physische Erlebnis die Psyche nachhaltig und auf Dauer zerstört - nicht bei allen, aber bei jeder in unterschiedlichem Maße schon.

Unter diesem Eindruck (Wir besuchen die Schulen immer mal wieder) möge man mir verzeihen, wenn ich mit dem buddhistischen Ansatz des Loslassens nichts anfangen kann. Buddha erlebte eine ganz andere Art von Leid als das, was wir dort erleben. Dessen Leid ist für mich Leid light.

Wen's interessiert, guckt mal auf www.biser.org.
  • 13.12.2016, 15:25 Uhr
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Heidi: 1. Ich ziehe keineswegs über den Buddhismus her (wo bitte?) Ich sage nur, dass ich damit nichts anfangen kann. Ich denke, dass das ja wohl erlaubt sein muss.
2. Wenn ich recht informiert bin, gibt es DEN Buddhismus genausowenig wie DEN Islam.
Deswegen hüte ich mich davor, Aussagen über DEN Buddhismus zu machen. Vielmehr beschränke ich mich auf hier in der Diskussion vorzufindende Aussagen im Namen des Buddhismus zur Leidbewältigung.
  • 13.12.2016, 15:33 Uhr
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Was du als "semantische Bedeutungsverschiebung" deutest, ist die Zweideutigkeit vieler Begriffe. Das Wort "Loslassen" sagt nicht, was du loslassen sollst. Das Wort "Leiden" ist eine eher etwas unglückliche Übersetzung des Sanskrit-Wortes "Duhkha". "Unvollkommenheit" wäre besser gewesen.
Was die buddhistischen Schulen betrifft: Eines ist allen gemeinsam: die 4 edlen Wahrheiten:
-vom Leiden
-von den Ursachen des Leidens
-vom Erlöschen der Ursachen.
-vom Weg zum Erlöschen der Ursachen; eben den 8-fachen Pfad.
Eigentlich sollte das klar sein, wenn man über den Buddhismus mit diskutieren will.
Ich kenne mich sowohl hier als auch im Christentum gut aus - über Hinduismus, Islam um Judentum kann ich nicht mitreden - also halte ich da meinen Mund.
Wer sich für Buddhismus interessiert darf gern fragen und auch Einwände bringen - aber schon der Vergleich mit dem verpassten Bus beweist, dass dir die Grundlagen fehlen.
  • 13.12.2016, 17:08 Uhr
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Was die Schulen in Bosnien betrifft: Das ist sehr lobenswert - aber steht in keinerlei Widerspruch zur buddhistischen Sichtweise, Mitgefühl hat nämlich bei uns einen hohen Stellenwert.
  • 13.12.2016, 17:12 Uhr
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Habe ich irgendwo einen Gegensatz erwähnt? Und von Mitgefühl haben die Frauen nichts.
Aber es ging um den Begriff des Leids.
  • 13.12.2016, 17:45 Uhr
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Warum bloß können meine Aussagen nicht in ihrem Zusammenhang bleiben?
Beim verpassten Bus ging es nicht um Buddhismus, sondern um die ganz allgemeine Aussage, dass das Leid die Differenz zwischen dem Gewünschten und dem Wirklichen sei. Der verpasste Bus war da das Argumentum ad absurdum. Und diese Aussage kam nicht von Dir, sondern von Michael. Ob er damit die Leid-Definition des Buddhismus erläutern wollte, weiß ich nicht. Ich habe ihn ganz allgemein und losgelöst von einer bestimmten Ideologie verstanden.
Und nochmal: Es geht bei mir nicht um Buddhismus, sondern um die Frage, was Leid ist und wie man es vermeidet. Und da wurde hier in der Diskussion das "Loslassen" als Weg vorgeschlagen.
Nun, nachdem Leid gar nicht das ist, was ich darunter verstanden habe, sondern "Unvollkomenheit", erübrigt sich die Diskussion über die Vermeidung oder Bekämpfung von Leid, von dem ich Beispiele brachte.

Um ehrlich zu sein - ich strebe gar nicht nach Vollkommenheit. Ich begnüge mich mit meinem Sosein, einschließlich der Ecken und Kanten, an denen sich Michael Hoffmann gestoßen hat. Um mich zu vervollkommnen müsste ich mich mit mir selbst beschäftigen. Das finde ich wenig spannend.
Während meiner Studentenzeit habe ich Meditation betrieben bis zum Abwinken. Hatte da einen guten Meister als Lehrer. Aber irgendwann habe ich gemerkt - das ist nicht meins. Ich konnte darin keinen Sinn finden. Es war, als ob ich eine Sprache lernte bis fast zur Perfektion, aber nichts zu sagen hatte.
  • 13.12.2016, 18:05 Uhr
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Im Hinduismus gibt es mehrere Wege, den Bhakti-Yoga = Verehrung, Gebet, Meditation , 2. den Karma-Yoga = das integere Leben (Harmlosigkeit) und den Jnâna-Yoga = Erkenntnis Gottes.

Abhängig von der Bewusstseinsstufe und damit den Doshas des Einzelnen wird er sich jenem Weg zuwenden, der zu ihm passt. EIn Mensch, bei dem râga überwiegt, also Temperament, wird kaum Meditation wählen. Er wird immer sagen, 'das ist nicht meins'
Erst ein eher sattvischer Mensch sieht in der Meditation seinen Heilsweg.

Die Zusammensetzung der 3 doshas râga, tamas, sattva bildet die Basis für den Weg.
Erst ganz am Ende, also vor der Erleuchtung, treffen alle Wege zusammen.
  • 13.12.2016, 21:40 Uhr
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Loslassen ist oft schwerer , als das Festhalten an etwas, was nicht glücklich macht.........
Wenn man es schafft erlangt man innere Freiheit...........
ACHTSAMKEIT ist dabei Voraussetzung.........
  • 11.12.2016, 13:34 Uhr
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  • 11.12.2016, 13:36 Uhr
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Was den Buddismus betrifft, so soll Budha einmal gesagt haben:"Ich habe es NICHT geschaft!" Was meinte er damit?
  • 14.12.2016, 21:23 Uhr
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