Englischer Grundlagentext: Brandon Sloan
Übersetzung, Interpretation und Bearbeitung: Assya Wagner
Die Welt geht auf ihr Ende zu. Die Luft ist verpestet, die Meere sind kontaminiert, Tiere sind vom Aussterben bedroht, Fast Food steht leichter zur Verfügung als gesunde Nahrung, und selbst diese ist gentechnisch verändert.
Hautfarbe und Religion trennen uns immer noch. Nur mein Gott, der alle liebt, existiert, deiner nicht – und wenn du anderer Meinung bist, töte ich dich oder erschlage dich mit meinen Argumenten. In manchen Staaten wird man legal dafür diskriminiert, wie man geboren wurde. Es werden doppelt so viele Gefängnisse wie Schulen gebaut. Die Weltwirtschaft kollabiert, die Polizei ist korrupt.
Staatsoberhäupter lügen, Politiker führen uns an der Nase herum. Unsere Vorbilder wären früher Beispiele dafür gewesen, wie man nicht sein soll.
Bildung und Erziehung ist nicht mehr wichtig. Noch immer ist Geld die Wurzel alles Bösen. Dennoch wünschen wir, dass unsere Kinder ihren Beruf nach der Bezahlung wählen. Gute Werke müssen sich rentieren.
Durchschnittlich sitzt jeder fünf Stunden täglich vor dem Fernseher. In den Medien gibt es mehr Gewalt als je zuvor. Videos vom Unglück anderer verbreiten sich rund um die Welt, und wir gieren danach. Die Songs im Radio drehen sich fast nur um Sex. Kinder spielen nicht mehr draußen, sie sehen lieber Videos. Die Technologie macht vieles möglich, was wir uns wünschen, und nimmt uns alles, was wir brauchen.
Firmenimperien präsentieren ideale Schönheiten und geben viel Geld dafür aus, kleinen Mädchen zu sagen, was sie brauchen, um ebenso schön zu sein. Aber diese Idealbilder sind unerreichbar, dafür ist das Selbstbewusstsein der Mädchen dauerhaft gestört. Unternehmen reden uns ein, wir müssen uns anpassen und kaufen, kaufen, kaufen, um mithalten zu können, das macht glücklich. Aber für wie lange?
Es gibt viele Macher, zahllose menschliche Wracks, aber wenige echte Menschen. Die Menschen gehen deprimiert und zornig aufeinander los, können nicht mehr miteinander auskommen, nicht einmal mit sich selbst. Darum steigt der Konsum von Medikamenten. Wir gehen achtlos aneinander vorbei, sprechen nicht mehr miteinander, und wenn, dann nur in Floskeln. Der kurzlebige Ruhm ist wichtiger als ein sinnvolles Leben, im Mittelpunkt zu stehen wichtiger als das Richtige zu tun. Das Denken überlässt man anderen, die Ignoranz nimmt zu. Wir richten uns nach den Einschätzungen und Bewertungen anderer statt nach der Wahrheit zu suchen. Jeder weiß es besser und ignoriert und beschuldigt andere. Hochmut und Überheblichkeit nehmen zu, Demut und Bescheidenheit sind selten geworden. Wir sind Lügnern auf den Leim gegangen, und das hat uns verdorben. Dass wir alle Brüder und Schwestern sind, haben wir vergessen. Darum begegnen wir einander mit Zorn, Hass und Grausamkeit.
Was könnten wir gegen dieses wahnsinnige Chaos tun? Wir könnten uns gegenseitig lieben. Nicht mit der Liebe, die ein Lieblingslied im Radio besingt – sondern mit echter, wahrer, endloser Liebe. Das ist ansteckend. Wir könnten versuchen, uns selbst zu ändern, statt andere verändern zu wollen. Wir könnten unsere Herzen verwandeln. Wir könnten tagein, tagaus nett zueinander sein und uns dadurch mit jeder Handlung selbst austricksen. Mehr Mitgefühl zeigen, das Gute vermehren, vergeben. Der Hass ist nichts wert, jetzt nicht und in 300 Jahren nicht. Liebe ist die mächtigste Waffe der Welt. Wenn wir wirklich lieben, begegnen wir dem Zorn mit Mitleid, dem Hass mit Einfühlsamkeit, und der Grausamkeit mit Güte.
Robert Kennedy hat gesagt: „Wenige von uns haben die Größe, Geschichte zu schreiben … Aber jeder von uns kann kleine Dinge verändern. Und die Gesamtheit dieser Dinge wird Geschichte machen. Für eine ganz andere Generation.“
6 Kommentare