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Ein Ausweg

Ein Ausweg

27.06.2017, 12:49 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Englischer Grundlagentext: Brandon Sloan
Übersetzung, Interpretation und Bearbeitung: Assya Wagner

Die Welt geht auf ihr Ende zu. Die Luft ist verpestet, die Meere sind kontaminiert, Tiere sind vom Aussterben bedroht, Fast Food steht leichter zur Verfügung als gesunde Nahrung, und selbst diese ist gentechnisch verändert.

Hautfarbe und Religion trennen uns immer noch. Nur mein Gott, der alle liebt, existiert, deiner nicht – und wenn du anderer Meinung bist, töte ich dich oder erschlage dich mit meinen Argumenten. In manchen Staaten wird man legal dafür diskriminiert, wie man geboren wurde. Es werden doppelt so viele Gefängnisse wie Schulen gebaut. Die Weltwirtschaft kollabiert, die Polizei ist korrupt.

Staatsoberhäupter lügen, Politiker führen uns an der Nase herum. Unsere Vorbilder wären früher Beispiele dafür gewesen, wie man nicht sein soll.

Bildung und Erziehung ist nicht mehr wichtig. Noch immer ist Geld die Wurzel alles Bösen. Dennoch wünschen wir, dass unsere Kinder ihren Beruf nach der Bezahlung wählen. Gute Werke müssen sich rentieren.

Durchschnittlich sitzt jeder fünf Stunden täglich vor dem Fernseher. In den Medien gibt es mehr Gewalt als je zuvor. Videos vom Unglück anderer verbreiten sich rund um die Welt, und wir gieren danach. Die Songs im Radio drehen sich fast nur um Sex. Kinder spielen nicht mehr draußen, sie sehen lieber Videos. Die Technologie macht vieles möglich, was wir uns wünschen, und nimmt uns alles, was wir brauchen.

Firmenimperien präsentieren ideale Schönheiten und geben viel Geld dafür aus, kleinen Mädchen zu sagen, was sie brauchen, um ebenso schön zu sein. Aber diese Idealbilder sind unerreichbar, dafür ist das Selbstbewusstsein der Mädchen dauerhaft gestört. Unternehmen reden uns ein, wir müssen uns anpassen und kaufen, kaufen, kaufen, um mithalten zu können, das macht glücklich. Aber für wie lange?

Es gibt viele Macher, zahllose menschliche Wracks, aber wenige echte Menschen. Die Menschen gehen deprimiert und zornig aufeinander los, können nicht mehr miteinander auskommen, nicht einmal mit sich selbst. Darum steigt der Konsum von Medikamenten. Wir gehen achtlos aneinander vorbei, sprechen nicht mehr miteinander, und wenn, dann nur in Floskeln. Der kurzlebige Ruhm ist wichtiger als ein sinnvolles Leben, im Mittelpunkt zu stehen wichtiger als das Richtige zu tun. Das Denken überlässt man anderen, die Ignoranz nimmt zu. Wir richten uns nach den Einschätzungen und Bewertungen anderer statt nach der Wahrheit zu suchen. Jeder weiß es besser und ignoriert und beschuldigt andere. Hochmut und Überheblichkeit nehmen zu, Demut und Bescheidenheit sind selten geworden. Wir sind Lügnern auf den Leim gegangen, und das hat uns verdorben. Dass wir alle Brüder und Schwestern sind, haben wir vergessen. Darum begegnen wir einander mit Zorn, Hass und Grausamkeit.

Was könnten wir gegen dieses wahnsinnige Chaos tun? Wir könnten uns gegenseitig lieben. Nicht mit der Liebe, die ein Lieblingslied im Radio besingt – sondern mit echter, wahrer, endloser Liebe. Das ist ansteckend. Wir könnten versuchen, uns selbst zu ändern, statt andere verändern zu wollen. Wir könnten unsere Herzen verwandeln. Wir könnten tagein, tagaus nett zueinander sein und uns dadurch mit jeder Handlung selbst austricksen. Mehr Mitgefühl zeigen, das Gute vermehren, vergeben. Der Hass ist nichts wert, jetzt nicht und in 300 Jahren nicht. Liebe ist die mächtigste Waffe der Welt. Wenn wir wirklich lieben, begegnen wir dem Zorn mit Mitleid, dem Hass mit Einfühlsamkeit, und der Grausamkeit mit Güte.
Robert Kennedy hat gesagt: „Wenige von uns haben die Größe, Geschichte zu schreiben … Aber jeder von uns kann kleine Dinge verändern. Und die Gesamtheit dieser Dinge wird Geschichte machen. Für eine ganz andere Generation.“

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6 Kommentare

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Hier wurde ein Kommentar durch den Ersteller entfernt.
... und in 300 Jahren werden die Menschen vielleicht in der Vergangenheit schwärmen - wie gut es uns (im hier und jetzt) mal ging.
Es ist alles eine Frage der Perspektive ...
  • 27.06.2017, 13:07 Uhr
  • 1
... entspannt Euch einfach ...

"Alles was ist, endet.
Ein düst'rer Tag dämmert den Göttern"
wize.life/profil/peter-priewe/37930/buch/eint...2400234822f
  • 27.06.2017, 13:20 Uhr
  • 0
Nun, das ist aber kein Hindernis, es in der Gegenwart besser - und angenehmer - zu machen.
  • 27.06.2017, 14:00 Uhr
  • 1
Liebe Assya, Du hast sicher einen sehr interessanten Artikel geschrieben. Du siehst das Überleben der Menschheit in der Liebe. Aber kann man Liebe verordnen? Gibt es nicht zu viel Hass in der Welt? Was ist mit dem islamischen Terror? Man kann seine Frau lieben, seine Kinder, Enkelkinder. Man kann sein Land lieben. Aber das Problem der Deutschen ist heute nach Hitler und Holocaust doch der Selbsthass. Wenn ein Mensch sich selber hasst, ist er pathologisch krank. Wenn ein Volk sich kollektiv selbst hasst, ist es kollektiv krank. Wir können 80 Jahre nach Hitler und Holocaust nicht alle mehr in Schutt und Asche gehen, die Täter sind längst ausgestorben. Liebe zum eigenen Land nennt man Patriotismus, nicht Nationalismus oder Faschismus. Für andere Länder ist das eine Selbstverständlichkeit. Ich sehe das Überleben der Menschheit nicht in der Liebe, die zwar jeder selber ausüben kann, die sich aber nicht verordnen lässt. Ich sehe das Überleben nur, wenn wir uns auf Kant besinnen. Kant war der Philosoph der Rationalität der Vernunft. Aber das Tragische ist, auch die Vernunft kann man nicht verordnen.
  • 28.06.2017, 17:36 Uhr
  • 1
Lieber wize.life-Nutzer,
ich sehe das Überleben der Menschheit im gegenseitigen Respekt, im Geltenlassen anderer Ansichten, in der Akzeptanz der Unterschiede, gleich welcher Art, im Aufeinander-Zugehen, in der Neugierde auf Fremdes und Ungewohntes, in Mitgefühl, Geduld und Güte. Das ist nicht nur eine Sache der Vernunft, sondern auch des Herzens - und damit ein Ausdruck von Liebe.
Derzeit besteht aber in unserer Gesellschaft die Tendenz zur Parole "Wer nicht für mich ist, ist gegen mich." (Das hat schon Messala in 'Ben Hur' nicht gutgetan ). Das Schwarz-Weiß-Denken greift immer weiter um sich, die Grautöne dazwischen werden mehr und mehr irrelevant. Die Polarisierung und damit Entzweiung der Gesellschaft schreitet anscheinend immer weiter fort. Das ist auch an der Verschärfung der Sprache deutlich erkennbar. Wir verpassen einander Etiketten aufgrund von Verurteilen und stecken einander vorschnell in irgendwelche Schubladen. Egozentrik und Individualismus scheinen immer weitere Kreise zu ziehen.
Ich glaube kaum, dass daran der Selbsthass aufgrund der Vorkommnisse des vergangenen Jahrhunderts schuld ist, und ich fühle mich daran auch nicht schuldig, denn ich glaube weder an die Erbsünde noch an irgendeine andere Erbschuld. Wir haben die Schuld unserer Vorfahren anerkannt, und zu Unrecht enteignetes Vermögen ist den Erben der Opfer zurückzugeben. Aber eine persönliche Schuld trifft uns nicht.
  • 28.06.2017, 20:48 Uhr
  • 1
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