Im Interview zur erneuten Kandidatur mit Angela Merkel stellte Anne Will eine Frage, die die Kanzlerin schockierte. Dass sie bei ihrer Antwort log, war offensichtlich.
Sollte Angela Merkel noch einmal zur deutschen Kanzlerin gewählt werden, könnte sie damit Helmut Kohls Rekord von 16 Dienstjahren übertreffen. Dabei stellt sich klar auch die Frage, wie sinnvoll solche langen Machtperioden sind und wie groß die Gefahr der Amtsmüdigkeit ist. Während des Gesprächs konfrontierte Anne Will Angela Merkel deshalb mit einer Aussage, die sie vor 18 Jahren gemacht hatte:
Sie haben der Fotografin Herlinde Koelbl 1998 mal ein Interview gegeben und da haben Sie gesagt – Zitat: Irgendwann wollten Sie den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Politik finden und haben hinzugefügt: Ich will dann kein halbtotes Wrack sein. – Wann is Wrack?
Während Will dieses Zitat zur Sprache bringt, entgleisen der sonst so beherrschten Merkel die Gesichtszüge. In ihren Augen spiegelt sich blankes Entsetzen. Doch nur für einen Augenblick, denn dann kontert sie mit charmanter Offenheit:
Ja, das ist die Frage, die ich mir auch gestellt habe. Ich habe ja meine Worte nicht vergessen, aber nun hab ich mich dann mal angekuckt im Spiegel und ich finde, dass ich noch das nicht bin.
Frechheit siegt - anscheinend auch in diesem Fall. Obwohl durch Merkels unmittelbare Reaktion klar ist, dass sie sich eben nicht mehr an diese Worte von 1998 erinnert hatte, erobert sie sich im nächsten Augenblick die Herzen zurück. Die Vorstellung einer Kanzlerin, die sich im Spiegel begutachtet und feststellt kein Wrack zu sein, ist so erfrischend, dass es zum ersten Mal während des Interviews unterbrechenden Applaus vom Publikum gibt.
Hier sehen Sie die entsprechende Szene bei Laufzeit 15:55!
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