Für mich ist, wie hoffentlich für jeder Mensch in unserem Land, derjenige, der gegen geltende Regeln verstößt, ein Gesetzesbrecher. Nach unseren Gesetzen hat ein Gericht zu entscheiden, welcher Strafe er zuzuführen ist. Es ist dabei völlig uninteressant, ob es ein kleiner Dieb oder ein abgefeimter Mörder, ein Betrüger oder ein Vergewaltiger, ein Verkehrssünder oder ein Volksverhetzer ist.
Diese Gesellschaftsregeln, diese Gesetze sind ein Vertrag zwischen jedem einzelnen Mitglied der Gesellschaft und dem Staat, der Gemeinschaft, der sie angehören. Sie sollen unser Zusammenleben ermöglichen. Wenn uns einzelne Regeln nicht gefallen, haben wir in einer Demokratie die Möglichkeit, sie nach den Regeln unseres Systems zu ändern: Das nennt man Zivilisation.
Solche Regeln habe auch erhebliche Nachteile: Sie sind aus der Sicht des Individuums nicht immer gerecht, sie schränken individuelle Freiheiten ein und nicht alle Regelbrecher können der Justiz zugeführt werden. Aber das ist in einem großen Gesellschaftsgebilde auch nie zu vermeiden, damit müssen wir leben und akzeptieren, dass sich das nie vollständig und ideal ausgestalten lässt: Wir sind Menschen. Menschen, die dank ihrer Regeln aber auch einen möglichst großen individuellen Freiraum gestalten können.
So, wie wir als Individuum in eine staatliche Gesellschaft eingebunden sind, versuchen Staaten sich untereinander in gewisse Regelbereiche einzubinden - was noch viel komplexer und vielschichtiger ist, als die Aufrechterhaltung einer regulierten Gesellschaft innerhalb eines Staates. Schon die Anerkenntnis, dass alle Staaten souverän sind, fällt nicht leicht, da immer wieder vorschnell nach den eigenen Regeln gewertet wird. Noch unverständlicher scheint, dass bei der Austarierung staatlicher Interessen untereinander nicht nur verhandelt, sondern auch immer wieder Kriege geführt werden. Das Ziel ist jedoch eine jeweils friedliche Abwicklung - die allerdings illusorisch ist, solange manche Menschen selbst in den kleinsten Gemeinschaften ihre Regeln brechen, solange werden sie das auch als Staat oder große Gemeinschaft tun.
Ob und wie gut eine Gesellschaft funktioniert, hängt im Wesentlichen von diesen Regeln und der Einsicht ab, dass wir alle gleich sind, zumindest ein jeder auf dieser Welt das Anrecht darauf hat, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Und auch wie sehr wir bereit sind, unseren Mitmenschen in Situationen zu helfen, die aus ihrer Sicht gesehen, Hilfe benötigen. Also wie unser gesellschaftliches Mitgefühl funktioniert. Das ist zwar keine bindende Regel, aber das ergibt sich aus der Einsicht, dass wir uns stets gegenseitig helfen wollen. Wenn wir uns daran nicht oder nicht immer halten, geht unser Land sicher nicht gleich unter.
Aber wir treiben dann sozusagen einen weiteren Nagel in den Sarg der gesamten Menschheit. Die sichert ihr Überleben nämlich nur, wenn sie unabhängig von allem anderen sicht stets gegenseitig stützt und hilft. Die Natur oder die Evolution hat uns diese Möglichkeit gegeben, ohne uns komplett darauf festzulegen, wie dass bei anderen Lebewesen (z.B. Ameisen) vorgesehen ist. Und es stünde einer Zivilisation wie der unseren gut an, auf diese Möglichkeit gelegentlich zurück zu greifen. Jedenfalls dann, wenn wir unsere Intelligenz nutzen um unserer Spezies ein Weiterleben auf diesem Planeten zu sichern.
Oder, um es in wenigen Worten einfach zu sagen: Wer hier auf wize.life gegen Ethnien hetzt, wer Hilfe verweigert, nur weil sie kein einfaches Geschäft ist, wer glaubt, nur egoistische sein zu dürfen, wer sich gegen die individuelle Freiheit ausspricht (wir sind das Volk), der gehört zu den Individuen, die sich gegen den Erhalt unserer Spezies wendet. Solche Menschen mit solchen Vorstellungen sind in einer Gesellschaft wie der unseren überflüssig wie ein Kropf - aber diese Gesellschaft hat auch sie zu ertragen. Siehe oben - aber niemand ist verpflichtet, solche Menschen schweigend zu ertragen.
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