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Soziale Isolation und ihre Folgen

Soziale Isolation und ihre Folgen

27.04.2013, 11:34 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer
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Das fehlende Geld ist nicht der Mangel, sondern die Folge: Laut Studie sind 12,5 Millionen Menschen von Armut und demzufolge von sozialer Isolation bedroht.

Wann bezeichnet man Jemanden als arm?


Wenn ein Mensch nicht mehr fähig ist, einen Sinn in seinem Leben zu finden und zu sehen, dann beginnt Armut. Im Jahre 2008 galt ein Deutscher als relativ arm, der pro Monat 595 Euro oder weniger zur Verfügung hatte. Für Paare waren es 1023 Euro. Pro Kind 304 Euro monatlich. (Quelle: Wikipedia) Heute, im Jahr 2013, ist es eine politische Anmaßung, Menschen mit 600 Euro als noch lebbar zu bezeichnen.

Was ist überhaupt soziale Isolation?


Mit dem Begriff soziale Isolation wird die Lebenssituation von Menschen beschrieben, die in stark unterdurchschnittlichem Ausmaß gesellschaftliche und soziale Kontakte zu anderen Menschen unterhalten. Je nachdem, wie weit das durchschnittliche Maß an Kontakten unterschritten wird, das innerhalb der demographischen Bezugsgruppe einer Person als üblich gilt, kann soziale Isolation einen erheblichen psychischen Krankheitswert besitzen. (Quelle: Wikipedia) Als einsam gilt dabei eine Person, die Anzahl und Intensität ihrer sozialen Kontakte als unzureichend empfindet und unter diesem Mangel leidet. Menschen fühlen sich alleine gelassen und vereinsamen aus unterschiedlichen Gründen.

Gründe und Faktoren für Vereinsamung und Einsamkeit:

  • Umzug in ein anderes Wohngebiet/eine andere Stadt
  • Wegfall der Arbeit
  • Trennung in der Partnerschaft oder von der Familie
  • Todesfall geliebter Menschen

Wenn der soziale Abstieg in der Gesellschaft beginnt gerät der Betroffene in eine Spirale die immer weiter nach unten in die soziale Isolation führt. Häufig beginnt dieser Abstieg mit leider immer noch existierenden Zeitarbeitsfirmen, dann missbräuchlichen 1-Euro Jobs und später mit Hartz 4. Kommen weitere Situationen wie kleinere Wohnungen hinzu, die oft weit weg von sozialer Anbindung liegen und nur über begrenzte öffentliche Verkehrsmittel verfügen, gerät der Absteigende in eine Situation, der er nur schwer entkommen kann. Die Folge ist häufig der Verlust von geliebten Personen und des Freundeskreises, welcher den sozialen Abstieg unterstützt. Leider greifen viele Menschen folglich verzweifelt zur Flasche oder konsumieren Tabletten und Drogen im Übermaß. Das sollte für betroffene Personen aber auf keinen Fall der letzte Ausweg sein, denn hier ist der soziale Abstieg dann erst recht vorprogrammiert.

Welche Gruppen sind hauptsächlich betroffen:

  • Senioren
  • Alleinerziehende
  • Strafgefangene
  • Ausländer beziehungsweise Migranten
  • Chronisch Kranke und Behinderte
  • Sehr alte Menschen
  • Arbeitslose

Soziale Isolation verändert das Selbstbild, das eigene Wertedenken und bewirkt Scham und Schuld. Betroffene verstecken sich aus Peinlichkeit - auch nach Jahren - oft hinter Lügen und Betrug und meiden den Kontakt zu anderen. Unsere Gesellschaft ist leider ziemlich mit Vorurteilen belastet und verstärkt diese Angst vor dem eigenen Abstieg in die Einsamkeit anstatt den Betroffenen Hilfe zu leisten. Fragen Sie sich zunächst "warum" bevor sie sich ein schlechtes Bild machen!
Soziale Isolation verkürzt das Leben, denn wer einsam ist, stirbt früher - ein verbreiteter Gedanke. Forscher fanden jedoch heraus: Nicht die Einsamkeit, sondern die soziale Isolation durch Mitmenschen verkürzt das Leben.

Folgen von sozialer Isolation:

  • Depressionen
  • Burn out Syndrom
  • schwere psychische Störungen und Erkrankungen
  • Verlust des Selbstbildes
  • Ermüdung und Kraftlosigkeit
  • Flucht in die Sucht
  • Mangelhafte Gesundheit
  • Verwahrlosung
  • Messisymptom
  • Prostitution, um Geld für das eigene Überleben zu sichern (meist bei Frauen)
  • Obdachlosigkeit
  • Angst vor Versagen

Ich appelliere daher: Leute, stoßt keine bittenden Hände weg, entwertet und verurteilt nicht, denn jeder kann von den Faktoren der Armut getroffen werden. Reicht Eure Hände zur Hilfe, öffnet Eure Herzen und bitte unterstützt mein Projekt.
Es ist an der Zeit, das Denken der Menschen zu ändern und den Kontakt zu vereinsamten Personen nicht zu verlieren! Keinem Menschen kann das Alleinsein auf Dauer gut tun.
Wir gründen am 17. Mai 2013 einen Verein und ich suche Mitglieder und Vorsitzende, die das gerne auch im Jahr 2014 mit mir stemmen. Ich brauche Eure Hilfe !

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4 Kommentare

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Ich bin gerne allein. Sehr allein und immer. Auch wenn ich isoliert lebe es ist wunderschön, in gesellschaft dagegen fühle ich mich extrem unwohl. Und ich bin gesund soweit ich weiß. Warum kann man Menschen die anders sind, nicht einfach mal akzeptieren? Ist das etwa so schwer.. ja, der Mensch ist ein soziales Tier usw aber jeder Mensch ist halt verschieden. Ob sozial isoliert krank macht oder nicht kann keiner sagen denn es gibt Menschen mit vielen Freunden oder sozialen Kontakten und die trotzdem körperliche Krankheiten haben! Hier wurde es nicht genannt: psychische Krankheiten können auch zur Isolation führen. (Das sind ja meistens Arbeitslose oder wird das als chronisch krank aufgelistet?)
  • 01.03.2017, 20:05 Uhr
  • 0
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Liebe Autorin,
bis vor wenigen Jahren kannte ich niemanden ohne Job, mit Depressionen und/oder Suchterkrankungen und auch keine Hartz IV Empfänger. Das hat sich geändert. Hier im Ruhrgebiet bekommt man die Auswirkungen bei den Menschen ganz gut mit. Und die, die noch Arbeit haben? Viele sind krank wegen der immer weiter fortschreitenden Arbeitsverdichtung. Ich bin trotzdem froh, noch Arbeit zu haben und werde diese wohl auch noch bis zu meinem Ruhestand in knapp 5 Jahren behalten. Aber wenn ich mich umschaue sehe ich eine Arbeitswelt, die mir nicht mehr gefällt. Viele zahlen einen zu hohen Preis dafür, dass sie noch Arbeit haben.
  • 23.05.2013, 20:44 Uhr
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Kleine Anmerkung, für gelöschte Texte...
Wenn ich ein Bild betrachte, kann ich vordergründig dessen Schönheit sehen.
Aber es gibt Menschen, die sehen den einzigen Fehler darin.
Und es gibt weitere Menschen, die dem Maler mitteilen, das Andere besser/schlechter malen.
Das weiß der Künstler.- und das dauert dem Künstler.
Aber er malt hier, mit seinen Farben und möchte dafür nicht verletzt oder entwertet werden.
Er malt dort, wo er malen kann und mit dem Material, dass ihm zur Verfügung steht, nicht, ohne alles um ihn herum zu vergessen.
Aber er kämpft nicht noch um das, was jeder, ich erst recht, als äußerst unangenehm empfindet... ums Rechthaben.
Denn das hat mit der Sache weniger zu tun, als mit der eigenen Aufwertung der Person. Fakt: wer meine Seiten wirklich beachtet, erkennt, dass ich das Armutsnetzwerk mit untersütze... einen schönen Sonntag. Petra
  • 28.04.2013, 08:27 Uhr
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Hallo!
Das ist ein sehr guter und interessanter Artikel, der m.E.n. völlig richtig die aus sozialer Isolation entstehenden Probleme herausarbeitet.
  • 27.04.2013, 11:44 Uhr
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