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Wer nicht wusste, dass die Schweiz ein Traum für Radfahrer ist, muss diese T ...

Wer nicht wusste, dass die Schweiz ein Traum für Radfahrer ist, muss diese Tour machen

Service Tipp
gerade eben
Beitrag von Service Tipp

„Die Lage ist unbeschreiblich schön“, berichtete Goethe im Jahr 1786, als er auf seiner ersten italienischen Reise durch das Inntal kam. Recht hat er, der Dichterfürst!

Von Natalie Fuchs

Mit Worten kann man den faszinierenden Weg des Inns von der Quelle bis ins bayerische Voralpenland kaum beschreiben. Mit allen Sinnen genießen dagegen schon. Am intensivsten lassen sich die Eindrücke auf dem Inn-Radweg erleben, der vom Malojapass durchs Engadin via Innsbruck nach Rosenheim führt.

Auf dieser Alpenradtour erleben Sie ein majestätisches Alpenpanorama, entzückende Bergdörfer, die schönsten Städte des Inns – und den Fluss, der unübersehbar die Strecke beherrscht. Mal flaschengrün, mal gletscherblau, mal sanft und gemächlich, mal wild und tosend.

Ab aufs Rad! Der Innradweg verläuft sowohl auf asphaltierten Radwegen als auch auf Schotterwegen, meist abseits vom Straßenverkehr und lässt sich ohne große Probleme von fast jedem schaffen.

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Es ist ein klarer Morgen, es ist angenehm warm, sanft bläst der Majolawind das Tal hinab. Aus einer Bäckerei duftet es verführerisch nach frischem Gebäck. Wir starten unser Inn-Rad-Abenteuer im schweizerischen St. Moritz. Von dort geht es hoch zum Malojapass auf 1.815 m Höhe, wo der Inn als kleiner Wiesenbach seine majestätische Reise antritt. Fast 700 Höhenmeter fließt und stürzt er hinunter in das Engadin-Tal. Oben angekommen bestaunen wir auf dem Radsattel das gigantische Bergpanorama des Oberengadins. Der Weg führt uns dann an grünen Almböden, an Felsstürzen vorbei, Kühe weiden gemächlich in der Sonne. Entlang des Silser Sees rollen wir zurück nach St. Moritz und folgen dann dem Radweg durch idyllische Ferienorte wie Bever oder Zuoz nach Zernez.


Im Unterengadin radeln wir im kleinen Ort Susch, wo der noch gemächliche Fluss mitten durchs Dorf fließt. Kleiner Tipp für eine Einkehr: Der junge Inn und seine Zuflüsse sind hervorragende Forellen- und die höchstgelegenen Äschengründe Europas! Kurz hinter Lavin folgt der Anstieg hinauf ins sonnenverwöhnte Guarda. Durch duftende Bergwiesen, eingebettet zwischen den markanten Silvretta-Gipfeln und den Engadiner Dolomiten, fahren wir auf und ab nach Scuol.

Auf dem historischen Verlauf der Via Claudia Augusta durchqueren wir das „Obere Gericht“ bis Landeck. Der Inn hatte den Menschen schon den Weg gebahnt, lange bevor die Römer hier die Via Claudia Augusta als Militärstraße errichteten. Landeck rühmt sich übrigens, der regenärmste Ort Tirols zu sein. Zum Greifen nahe scheinen die Gipfel mit dem letzten Schnee. Der rauschende Inn begleitet uns durch die geschützte Milser Au nach Imst. Hier lohnt ein kurzer Abstecher zur wildromantischen Rosengartenschlucht.


Der Inn-Radweg führt uns weiter nördlich der Stubaier Alpen durch gepflegte Tiroler Dörfer, kultureller Höhepunkt ist das Zisterzienserstift Stams. Hinter der Marktgemeinde Telfs thront auf einem bewaldeten Plateau die frei hängende Friedensglocke über dem Inntal. Die markante Martinswand geleitet uns nahe am Fluss in die faszinierende Alpenstadt Innsbruck, die wir auf einer Stadtrundfahrt erkunden.

Wir lassen die Tiroler Landeshauptstadt hinter uns, im Unterinntal begegnen wir den historischen Städten Hall, Wattens und Schwaz. Diese kleine Stadt mit den vier Straßen und vielen Gassen liegt zu beiden Seiten des Inns, galt einst als Silberstadt und nach Innsbruck die bevölkerungsreichste Stadt Tirols. Unser Tagesziel ist dann die kleinste Stadt Österreichs, das zauberhafte Rattenberg im Inntal, ein Kleinod mit einer Innpromenade und einem Schlossberg. Wir übernachten in Kramsach, am Inn gegenüber von Rattenberg gelegen.

Kufsteins mächtige Festung grüßt uns bereits in der Ferne, im Hintergrund erblicken wir den majestätischen Wilden Kaiser. Der Inn verlässt nun seine Alpenheimat. Kaum vorstellbar, dass den Fluss, den heute Dämme in ein festes Bett zwingen, zur Zeit der Schifffahrt ein Labyrinth von Flussarmen, Inseln und Sümpfen bildete. Ab Kiefersfelden weichen die spitzen Berggipfel bewaldeten Bergkuppen und später den lieblichen Hügeln des bayerischen Voralpenlandes.

Auf ebenem Radweg am Inndamm legen wir die letzten Radkilometer bis Rosenheim zurück. Hier erstreckt sich eine ausgedehnte Flusslandschaft mit Schilf und Ruhezonen für Vögel. In Rosenheim lohnt sich zum krönenden Abschied noch ein Besuch im Inn-Museum – und eine Einkehr ins Café Inning in der Innstraße – mit einem Panino Lachs – der allerdings nicht aus dem Inn kommt …

„Der Inn-Radweg ab St. Moritz zählt zu den abwechslungsreichsten Alpenradtouren und ist ein einzigartiges Erlebnis“, findet Tour-Experte Peter Dommermuth, mit dem Wikinger-Reisen zusammenarbeitet. Er kommt ursprünglich aus dem Sporttourismus und bezeichnet sich selbst als Vollblut-Radreiseleiter mit umfassenden Kenntnissen im gesamten Mittelmeerraum. Recht hat er!

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Wikinger-Reisen hat den Inn-Radweg in sechs Radtouren zwischen 50 und 68 km aufgeteilt. Die Touren führen in der Schweiz häufig in Flussnähe auf befestigten Rad- und Wirtschaftswegen, mitunter auch auf unbefestigten Schotter- und Waldwegen. Zwischen Zuoz und Scuol ist die Strecke steigungsreich. In Österreich und Deutschland führen die steigungsfreien Radetappen größtenteils entlang des Inns über asphaltierte Rad- und Wirtschaftswege oder ruhige Landstraßen.

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