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Unterwegs in der Spreeregion

Unterwegs in der Spreeregion

12.04.2017, 17:48 Uhr
Beitrag von wize.life-Nutzer

Beeskow – eine Stadt für Kulturliebhaber

In unserer Ausflugsreihe durch Brandenburg besuchen wir heute Beeskow, die Kreisstadt des Landkreises Oder-Spree.

Zirka 80 km südöstlich von Berlin und etwa 30 km südwestlich von Frankfurt/Oder ist die Kleinstadt gut mit der Bahn zu erreichen. Rund um die Stadt erstrecken sich große Wald- und Wiesengebiete mit vielen kleineren und größeren Seen. Beeskow wird auch das „Tor zur Niederlausitz“ genannt.

Stadtgründer und erste Stadtherren waren im 13. Jahrhundert die Ritter von Strele. Im Schutz der 1316 erstmals erwähnten Burg wurde die Stadt planmäßig angelegt. Burg und Stadtmauer sind weitgehend erhalten. Im 15. und 16. Jahrhundert gewann Beeskow an Bedeutung als Zollstation sowie als Zentrum der Herrschaft Beeskow, die im Mittelalter zur Niederlausitz gehörte. Im späten Mittelalter wechselten Stadt und Herrschaft mehrfach den Besitzer. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts befand sich die Herrschaft Beeskow im Besitz von Herzog Swantibor von Pommern. Danach gehörte sie unter anderem Angehörigen der Familie von Bieberstein (zuletzt 1512–1551). Seit 1518 war Beeskow im Besitz der Lebuser Bischöfe. Um 1600 war Beeskow schließlich zur Gänze ein Teil Brandenburgs geworden, wenngleich die Niederlausitzer Landstände dieses Faktum noch lange nicht anerkennen wollten.
Bei zwei Stadtbränden im 16. bzw. 17. Jahrhundert wurde Beeskow fast komplett vernichtet, nach dem Wiederaufbau wurde es Garnisonsstadt. Vor allem durch Tuche, Leinen und Bier erlebte Beeskow im 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit.
Mit Eröffnung der Bahnstrecke nach Grunow erhielt Beeskow am 15. Mai 1888 einen Bahnhof und Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Im April 1945 zerstörte ein sowjetischer Luftangriff große Teile der Altstadt. Nach der Wende wurde die erhaltene historische Bausubstanz der Altstadt einschließlich der Marienkirche restauriert.

Sehenswert ist die mittelalterliche Burg Beeskow, die heute als Bildungs-, Kultur- und Musikschulzentrum des Landkreises Oder-Spree dient. In den alten Gemäuern außerhalb der Stadtmauer sind u.a. das Regionalmuseum für die Region Beeskow-Storkow , ein Folterkeller sowie wechselnde Ausstellungen, wie das Tabakmuseum eingerichtet. Der 30 Meter hohe Bergfried (Turm) kann bestiegen werden und bietet einen wunderbaren Rundumblick über die Stadt und die Spree.

Ein Rundgang durch die Gassen sollte am Marktplatz begonnen werden, wo das restaurierte Rathaus (mit der märkischen Tourismuszentrale) sich besonders hervorhebt. Durch die Kirchgasse, vorbei am ältesten Haus kommt man zur Kirche St. Marien. Der Turm und das Kirchenschiff thronen über den Dächern der Stadt. Die vierschiffige gotische Hallenkirche gehört zu den größten Kirchen der Mark Brandenburg. Über die Spreestraße gelangt man zum Pulverturm und zum Darrturm. Beide sind Teile der Stadtmauer, die um 1450 fertig gestellt wurde und heute nach der Restaurierung (bis 2011) Zeugnis vergangener Zeiten widerspiegelt. An der Breitscheidstraße fällt ein altes Gemäuer auf, das im Volksmund „Mönchsherberge“ genannt wird, obwohl es in Beeskow nie ein Kloster gegeben hat. Auf seiner Reise durch die Mark Brandenburg kehrte Theodor Fontane hier ein.
Gegenüber steht der Luckauer Turm, auch der „Dicke Turm“ genannt und Wahrzeichen der Stadt. Mit seinen 24 Metern ist er der größte aller ursprünglichen neun Türme der Stadtbefestigung. Im weiteren Verlauf kommen noch der Münzturm, der Storchenturm und der Mäuseturm, der durch seinen einzigartigen achteckigen Grundriss auffällt.


Für den Rundgang müssen zwei Stunden Zeit eingeplant werden, ein wenig mehr, wenn man noch einen Abstecher zur Spree macht oder am Marktplatz in Ruhe einen Kaffee trinkt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt, Quelle: Wikipedia und Stadt Beeskow.

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1 Kommentar

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  • 13.04.2017, 09:23 Uhr
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