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Neuseeland bereisen – Wege ans Ende der Welt

Neuseeland bereisen – Wege ans Ende der Welt

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Beitrag von wize.life Urlaubstipp

Das Land der großen weißen Wolke – mystisches Neuseeland – ein Traum am Ende der Welt: So oder ähnlich klingen sie meisten Titel der Neuseeland Dokumentationen, die sich hierzulande immer wieder im Fernsehen anschauen lassen. Durch atemberaubende Landschaftsbilder und faszinierende Geschichten über die Entdeckung des Landes, seinen Artenreichtum, die fremde Kultur der so freundlichen Maori strahlt es eine magische Anziehungskraft auf die meisten Europäer aus und verführt so zu einer Fernreise ans andere Ende der Welt.
Wir waren vor Ort und geben wertvolle Tipps, für alle die das Neuseeland-Fieber gepackt hat. Wie ist eine solche Reise zu planen? Was muss alles von hier aus organisiert werden? Welche Routen sind möglich und was darf man auf gar keinen Fall verpassen? Wir verraten es.

Weit, weit weg

Ein Traum von Neuseeland ist vielen Deutschen wohlbekannt. Das Land, das im wahrsten Sinne des Wortes am anderen Ende der Welt liegt, zieht jedes Jahr 3,5 Millionen Touristen an, Tendenz steigend. Mit knapp 100.000 jährlichen Besuchern stellen Deutsche die sechstgrößte Besuchergruppe dar. Mit zwei Inseln, die alles an möglichen Landschaftsformen abdecken, weiten Strecken an unberührtem Land und freundlichen Einwohnern, die den Touristen an sich gerne die Türen öffnen, ist es nicht wie Mallorca, Spanien oder Fuerte Ventura ein Strandurlaub, der die Besucher lockt. Es ist vielmehr die Entdeckung verwunschener Pfade, alter Wälder und Panoramen, die sich immer wieder spontan eröffnen. Es ist eine Reise statt eines Urlaubs und nichts, dass sich mehrmals im Jahr umsetzen ließe – der Flug von Deutschland aus dauert durchschnittlich 27 Stunden, die Zeitumstellung ist beträchtlich und als Inselstaat ist es kein günstiges Reisen, das den Urlauber dort erwartet.
Ganz im Gegensatz zu den meisten europäischen Gebieten ist das Land aber so dünn besiedelt, dass der Reiz die Strapazen übertrifft und der eine oder andere sich früher oder später zu einer einmaligen Reise aufmacht – zu einem Abenteuer am anderen Ende der Welt.

Faszination Neuseeland – was das magische Land ausmacht

Was genau der Grund für die Faszination um die beiden Inseln im Pazifik ausmacht, kann so genau nicht definiert werden – zu vielfältig sind die Landschaften, die kulturellen Reize und auch die Regionen vor Ort. Schon seit über 200 Jahren reisen Europäer nach Neuseeland, bereisen die beiden Inseln und entdecken neue Landstriche für sich. Oder aber sie bleiben gleich vor Ort – die Siedlungsgeschichte des Landes ist nämlich ähnlich erfolgreich, zumindest für eine der beiden Einwohner-Seiten.

Eine Geschichte zweier Kulturen

Neuseeland wurde erst spät von Europäern entdeckt. 1642 segelte Abel Tasman auf seiner Reise von Indonesien kommend auf die Südinsel Neuseelands zu. Seine Versuche anzulanden scheitern jedoch. Denn den großen Entdeckern waren bereits mutige Polynesier zuvorgekommen, die vermutlich zwischen 1000 und 1200 ihre Kanus an die Küsten Aotearoas – des Landes der langen weißen Wolke – zogen. Sie besiedelten das Land und lebten in Stammesverbänden auf beiden Inseln miteinander. Durch die teilweise gut kultivierte Feindschaft zwischen den Stämmen hatten die Maori eine recht beeindruckende Abwehrtechnik entwickelt. Die traditionellen Tattoos taten ihr Übriges und sorgten schließlich dafür, dass Tasmans Mannschaft nie einen Fuß auf die Insel setzte.

Das wiederum tat dann James Cook 1769. Auch er musste dafür die eine oder andere Auseinandersetzung mit den Maori führen, am Ende aber gelang die Verständigung und New Zealand – das neue Seeland – war für die Krone entdeckt. Während Australien dafür genutzt wurde, Gefangene auszulagern wurde Neuseeland schon bald Siedlungsland. Neben Wal- und Robbenfängern kamen auch Familien nach Neuseeland, ab 1861 folgten zudem viele Glücksritter dem Goldrausch.
Der Landerwerb von den Maori und die zunehmenden Siedlungsströme führten jedoch auch immer wieder zu Auseinandersetzungen. Aufstände und Kriege folgten und diesen wiederum weitere Ungerechtigkeiten – ein Umstand, der erst seit 1975 untersucht wird und bisher keinen finalen Ausgang gebracht hat. Zwar leben Weiße – genannt Pakeha - und Maori heute friedlich miteinander, dennoch liegt immer noch die ungerechte Behandlung über die langen Jahre der Landnahme in der Luft. Die Maori Kultur ist dennoch ein wichtiger Bestandteil neuseeländischer Kultur, die ansonsten vor allem von Rugby und altenglischen Siedlern geprägt ist.

Zwei Inseln – Zwei Welten

So unterschiedlich die beiden in Neuseeland aufeinandertreffenden Kulturen sind, so verschieden sind auch die beiden Inseln. Während die Nordinsel die „zivilisiertere“ der beiden ist und von den 4,5 Millionen Einwohner über 3 Millionen beherbergt, ist die Südinsel der wildere Part der beiden. Hier finden sich neben großen Weiten auch Fjorde, Urwälder, die neuseeländischen Alpen, verschiedene Seen und Weinberge.
Durch die langgezogene Form der Inseln ist gewissermaßen alles nah beieinander, auf der anderen Seite jedoch auch beinahe jede Klimazone vertreten. Auch wenn es keine Wüste gibt, so ist doch zumindest viel Sand in Form von riesigen Dünen im Norden bei Te Paki vorhanden.

Landschaft

Im Allgemeinen lässt sich so sagen, dass die Nordinsel die Wärmere von beiden ist. Statt „in den Süden“ zieht es die Neuseeländer also in den Norden, wo sie ihre Sommer verbringen. Russell und Paihia sind typische Ferienorte. In der Bay of Islands gelegen bieten sie viele Möglichkeiten, die von Fischen über Segeln, Tauchen und anderen Strandaktivitäten reicht. Delfine finden sich hier genauso wie Wale hin und wieder – ein beliebter Touristenspot also. Weiter in Richtung Landesinnere beginnt dann Neuseelands Schnittstelle mit dem „Ring of Fire“. Vulkanische Ansammlungen und interessante mineralische Phänomene gehören genauso dazu wie das Beachlife an der Küste. Weiter im Süden wiederum findet sich der Obstgarten Neuseelands wie die interessante Art Deco Stadt Napier. Südlich von ihr wiederum gelangen die Reisenden dann in rauere Gefilde, die bereits auf die Südinsel einstimmen.
Denn auch wenn diese noch gemäßigt beginnt und mit den Weinbergen des Marlborough recht mediterran wirkt, warten spätestens hinter Christchurch Pässe, Schneeberge und verschlungene Pfaden mit wilden Wäldern auf die Reisenden. Große Farmen in den Plains lassen wissen, dass es tatsächlich noch stimmt, dass in Neuseeland mehr Schafe als Menschen leben. Das Klima wird rauer und spätestens im Süden ist ein kühles skandinavisches Klima erreicht, dass durchaus ungemütlich werden kann.

Menschen

Ob durch das wärmere Klima oder ob durch geschichtliche Hintergründe – fest steht, dass mehr als zwei Drittel der in Neuseeland ansässigen Menschen auf der Nordinsel zu finden sind. Alleine Auckland als 1,3 Millionenstadt fasst mit 30 Prozent einen beachtlichen Anteil der Einwohner. Sie ist dabei eine richtige Großstadt, die europäischen Großstädten durchaus nahe kommt und auch wenn Wellington mit 191.000 Einwohnern nach deutschen Maßstäben eine weitere Großstadt ist, so bleibt Auckland doch die einzige Metropole auf den beiden Inseln.

Wenn hierzulande ein großer Unterschied zwischen Stadt- und Landmenschen ausgerufen wird, so ist das in Neuseeland nicht allzu stark ausgeprägt. Um genau zu sein: Während deutsche Städtebewohner meistens in Hektik, Eile und ihrer eigenen Welt leben, sind Neuseeländer grundsätzlich immer höflich, offen und hilfsbereit. Das äußert sich schon an dem stets der Begrüßung nachgeschobenen „How are you today?“. Wie allerdings gleich schon zu bemerken ist: Neuseeländer sind Könige des Smalltalks. Das bedeutet nicht, dass sie nicht tatsächlich besonders freundlich wären, allerdings sind sie nur dann auf ein „Könnte besser sein“ als Antwort eingestellt, wenn man kurz davor ist, umzufallen. Dann wiederum wäre auch der hektischste Stadtmensch bereit zu helfen, denn das liegt in der Natur der Kiwis. Kurzum: Alle Neuseeländer sind außerordentlich freundlich, hilfsbereit, egal ob auf dem Land oder in der Stadt.
Wer wirklich auf der Suche nach Unterschieden ist, der kann sich in den einsamen Regionen der Südinsel umsehen. Wie überall auf der Welt finden sich auch hier Menschen, die abgelegen leben und sich ihrem Eremitenleben hingeben, wenn sie das selbst auch anders sehen. So gibt es vereinzelt Berichte über sogenannte Aussteigerfamilien, die mitten in der Natur leben und dort ein eigenes, ganz besonderes Leben führen. Zwei Tagesmärsche von der Zivilisation entfernt leben sie nach einem eigenen Rhythmus. Robert Long, Familienoberhaupt, hält allerdings fest dass es ihm nicht darum ginge, so weit weg von anderen Menschen zu leben, stattdessen wolle er mitten in der Natur leben, dort, wo niemand auf sie Einfluss nimmt.

Es wäre wohl kein Land der Welt so geschaffen dafür, wie Neuseeland. Dünn besiedelt. Voller ursprünglicher Natur – und völlig ohne Lebewesen, die einen potenziell töten, mal abgesehen vom Menschen. Das ist ein weiterer wichtiger Punkt, für alle, die das Wandern als Hobby schätzen und das Land erlaufen wollen. Und etwas, das zu einer weiteren Kerneigenschaft der Neuseeländer führt: Sie lieben ihre Natur und bewegen sich gerne. „Outdoorlover“ finden sich immer und wer einen Guide sucht, stößt ganz sicher spätestens im i-Site auf einen versierten Einheimischen, der bereit ist, die besten Wanderwege der Region mit den Gästen zu teilen. Von diesen gibt es mehr als genug – wer das Land wirklich entdecken will, dem wird eine Reise nicht reichen.

Wege ans Ende der Welt: Eine Reise ist nicht genug

Zwei Inseln, unendlich viele Landschaften, Wege und Lieblingsplätze zu entdecken. Dazu kommt noch der lange Flug, die Zeitverschiebung und schließlich die Frage: Wie viel Zeit muss für eine Reise nach Neuseeland eingeplant werden?
Das kommt natürlich stark auf die eigenen Ziele an, denn einen erholsamen Urlaub zu verbringen und so viel wie möglich zu sehen, kollidiert in Neuseeland miteinander. Zwar lässt sich bei einem Road Trip auch Entspannung erlangen, aber gleich mehrere Orte oder gar beide Inseln innerhalb von drei Wochen abzuklappern würde doch in Fahrtstress und einen strengen Zeitplan münden. Denn die Straßen nennen sich hier zwar ebenfalls „Highway“, allerdings schlängeln sich einige von ihnen an gewundenen Küsten entlang, führen durch dichte Wälder oder um hügelige Landschaften herum. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h, die vielleicht auf deutschen Landstraßen zu erreichen wäre, oder gar 120 km/h wie auf der Autobahn, sind nicht denkbar. Denn selbst wenn es einmal auf einer breiten Straße schnurgeradeaus geht: In Neuseeland herrscht ein generelles Tempolimit von 100 km/h.

Planungshilfe: Wie lange und wo lang?

Die „Wie lang?“-Frage ist deshalb erst mit konkreteren Angaben zu beantworten. Denn gerade berufstätige Urlauber haben kein allzu pralles Zeitkontingent, während ab dem Ruhestand schon wieder längere Reisen machbar wären. Anhand individueller Verpflichtungen muss also ein Plan her: Dabei ist es ratsam, die Nordinsel in keinem Fall für weniger als zweieinhalb Wochen und die Südinsel nicht unter drei Wochen zu bereisen. Eine angenehme Reisezeit für beide Inseln ergibt sich ab sechs Wochen, wer das Optimum rausholen will, bleibt gleich drei Monate. Selbst mit diesem Zeitkontingent sind Abstriche zu machen, weswegen ganz klar ist: Eine Reise ist nicht genug. Wichtig: Das Besuchervisum benötigt keinen Antrag im Vorfeld und wird am Flughafen an Deutsche für 120 Tage ausgegeben. Wer länger reisen will, kann allerdings zwischendurch einfach für ein bis zwei Wochen das Land verlassen – vielleicht einen Trip nach Fidschi? – und dann nach Neuseeland wiederkehren. So lässt sich die Reisezeit ohne Probleme auf sechs Monate strecken und das Ziel im Slow Travel Modus entdeckt werden.

Nordinsel

Nun zu einer der wichtigsten Fragen: Wo lang geht ein Trip über die Nordinsel, der in minimalen zweieinhalb Wochen zu bewältigen ist und dennoch die wichtigsten Anlaufstellen hervorhebt? Erneut ist die Antwort: Es kommt ganz auf die individuelle Interessenslage an. Wer sich in seiner Freizeit gerne mit Wein beschäftigt, der sollte entsprechend eine Route durch die für den Weinbau erst spät entdeckten und kultivierten Regionen planen und sich jeweils auch verschiedene Güter anschauen. Dabei lässt sich eine beachtliche Sortenvielfalt genießen, denn von Chardonnay und Riesling über Sauvignon Blanc hinzu Pinot Noir, Merlot und Gewürztraminer wird in Neuseeland verschiedenes angebaut.
Wer hingegen lieber wandert und sich eher für die Natur im Allgemeinen interessiert, der findet seine Route nicht unbedingt nur an der Küste, sondern eher einmal durch das Landesinnere hindurch. Eine der schönsten Wanderungen, das Tongariro Alpine Crossing findet sich in der Mitte der Nordinsel, unterhalb des Lake Taupo und ist deshalb so spektakulär, weil sie durch vulkanisches Gebiet führt, das von kargen Gebirgsausläufen mit malerischen Bächen über den Mount Tongariro und am Vulkankegel Ngauruhoe – Herr der Ringe Fans besser unter Mount Doom bekannt – führt. Kurzum: Ein Muss für Wanderfans, denn wann wandert man schon über Vulkane hinweg?
Für alle Kulturinteressierten, die weder besonderen Wert auf Maori-Geschichte, noch auf Wanderungen, Wein oder Herr der Ringe Sets legen, führt die Route hingegen einmal grob um die Insel herum. Mit Minimalaufwand werden so die wichtigsten Städte und Spots erfahren und entdeckt. So könnte es vom Flughafen in Auckland direkt in den Mietwagen gehen, mit dem die Richtung Norden eingeschlagen wird. Der Weg durchs Northland führt an Paihia und Russell vorbei, zwei Ferienstädte in der Bay of Islands, die ihresgleichen suchen.

Dann geht es weiter nach Cape Reinga, wo der Reisende gewissermaßen vor dem Ende der Welt steht – am Punkt, wo sich die Tasmanische See und der Pazifik vereinen, findet sich auch eine heilige Stätte der Maori. Der Pohutukawa Baum unten am Fels markiert den Einstieg in die Unterwelt. Es ist der Ort, an dem die Seelen der Toten nach Hawaiki, das mythische Land der Herkunft der Maori zurückkehren. Auch wenn der Glaube an die Geister der Maori den meisten Reisenden fremd ist, so ist doch spürbar, welch besondere Stimmung an diesem Ort fernab von allem herrscht.
Nach diesem Road Trip in den äußersten Norden geht es zurück nach Auckland. Manch einer möchte erst zwei Tage in der großen Stadt erleben, bevor es wieder auf die Straße geht. Ganz besonders zu beachten ist Auckland neues Hafenquartier. Erst mit einem Blick darauf ist zu verstehen, warum die Stadt auch „City of Sails“ – Stadt der Segel – genannt wird.
Von hier aus bietet sich dann ein Abstecher auf die Coromandel Halbinsel an, wo es auch für nicht so passionierte Wanderer einen besonderen Spaziergang zu machen gilt: Cathedral Cove ist eine der schönsten Buchten weltweit, hielt schon oft als Filmset her und verzaubert einfach mit dem malerischen Strand, dem türkisen Wasser und den besonderen Felsformationen.
Über die Bay of Plenty, Tauranga und den Mount Maunganui geht es in Richtung Landesinnere. In Rotorua lassen sich die Auswirkungen des Ring of Fire bestaunen (und riechen), die heißen Quellen laden außerdem zum Entspannen ein. Dann geht es weiter an den Lake Taupo, den größten See des Landes. Vom Speedboat-Fahren über Fallschirmspringen bis zum Relaxen am See geht hier alles.

Von Taupo aus geht es dann erneut in Richtung Küste. Die Art Deco Stadt Napier wartet auf die Reisenden mit ganz besonderem Flair, denn die Stadt wurde nach einem verheerenden Erdbeben mit anschließenden Großbränden komplett im Art Deco Stil – dem neusten vom neusten in den 1930ern - wieder aufgebaut. Es fühlt sich an wie eine Zeitreise und liefert zudem spektakuläre Blicke auf den Hafen, Neuseelands wichtigster Umschlagplatz für Hölzer.
Mit einer Fahrt durch die Hawkes Bay, den Obstgarten des Landes, geht es dann weiter in Richtung Wellington. Die Hauptstadt Neuseelands ist deutlich kleiner als Auckland, aber lockt mit nicht weniger Flair. Die wichtigsten Spots auf der Nordinsel sind damit erledigt – weiter geht es also mit einer Überfahrt über die Cook Straße nach Picton, der ersten Anlaufstelle auf Neuseelands Südinsel.

Südinsel

Auf der Südinsel angekommen, haben die Reisenden mal wieder die Wahl: Soll es in den Norden in die Marlborough-Region gehen, wo Weine und Reben wachsen, oder doch gleich nach Kaikoura, zum Wale beobachten? Das kommt wohl erneut ganz auf die individuellen Vorlieben an. Manch einen treibt es unter Zeitdruck durch die Canterbury Plains direkt nach Christchurch, wo leider immer noch die Auswirkungen der verheerenden Erdbeben 2010 und 2011 zu beobachten sind. Wer direkt weiter möchte, findet in Oamaru eine nächste Anlaufstelle, denn hier lassen sich Horden von Little Blue Penguins beobachten, die abends von ihren langen Touren durch das Meer zurück kommen.

Von dort aus geht es weiter nach Dunedin, allerdings nicht ohne einen Zwischenstopp am Strand von Moeraki, wo die Moeraki Boulders, große runde Steinkugeln bis heute Rätsel zu ihrer Entstehung aufgeben. In Dunedin lässt sich das studentische Flair erleben, dass die junge Stadt mit den alten Gebäuden ausmacht. Um Neuseeland vollständig zu vermessen, ist Invercargill der nächste Ort, der dazu dient, Slope Point, den südlichsten Punkt des Festlandes zu besuchen.
Dann jedoch geht es an Queenstown nicht vorbei. Das Spaß-Kapitol des Südens ist eine wahre Freude für alle Abenteuerlustige. Ganz davon abgesehen, ist die Stadt am Fuße der Berge und des großen Sees jedoch wie gemacht, um die raue Schönheit der Südinsel einzusaugen. Diese erwartet die Reisenden auch beim nächsten Hotspot: Das Fjordland. Der Milford Sound ist wohl der bekannteste der Fjorde, lockt Tausende Besucher auf die Schiffe um den Fjord entlang zu reisen und die wilde Küste zu bewundern. Aber auch zu Land lässt sich die Landschaft entdecken: Es gibt viele Tracks in der Gegend, ob nun für eine Stunde oder mehrere Tage, liegt ganz bei den Reisenden selbst.
Über Pässe und durch Nationalparks geht es zurück in den Norden. Überall entlang des Weges bieten sich Tracks an, in denen die Wälder erkundet werden können. Mitten in der Einsamkeit angekommen, lässt sich Neuseeland in der ganzen wilden Schönheit erleben, bevor es für die Besucher auf Minimal-Trip zurück nach Christchurch geht, wo der Flug gen Heimat abhebt.

Wie und wann? Die Organisation

Da sich Neuseeland auf der anderen Seite der Erde befindet, heißt das auch, dass die Jahreszeiten umgekehrt stattfinden. Wenn hier Sommer ist, ist in Neuseeland tiefster Winter, was bedeutet, dass Reisende ohne Probleme abseits der typischen Reisezeit – den Sommerferien – planen können. Auch wenn Winter dort Auslegungssache ist, steht doch fest, dass es besonders auf der Südinsel ungemütlich werden kann. Die beste Reisezeit ergibt sich deshalb zwischen Dezember und Februar, wenn in Neuseeland Sommer herrscht. Silvester am Strand ist dabei übrigens ein ganz besonderes Erlebnis.
Wie die Reise angegangen wird, ist wie so oft Geschmacksache: Der Camper ist eine wunderbare Möglichkeit, Neuseeland zu erfahren. Durch die Self-Contained Regelung ergibt sich auch die Freiheit, auf kostenlosen Plätzen zu schlafen, die sich im ganzen Land finden. Wer nicht so spontan oder aber komfortabler reisen möchte, der kommt jedoch auch mit Mietwagen und den vielen Motels gut über die Runden. Fest steht allerdings: Neuseeland ist nicht günstig. Das Budget muss stimmen, sonst macht die Reise durch Aotearoa keinen Spaß.

Für daheim gebliebene: Neuseeländischer Genuss

Wem es deshalb erst mal fernliegt, gleich in den Flieger zu steigen, der kann sich erst einmal in dem Genuss von Dokus ergehen. Dazu ein neuseeländischer Wein und ein feiner Lammbraten oder aber der für die Neuseeländer so typischen Pie, und die Einstimmung ist perfekt. Auch Stockfisch und Süßkartoffeln (in Neuseeland Kumara genannt), eignen sich wunderbar für den neuseeländischen Geschichtenerzähler Abend. Vermutlich haben Maori schon vor hunderten von Jahren genauso vor dem Feuer gesessen und sich gegenseitig von Papa und Rangi, Tane und Hine oder Maui und seinem Fisch erzählt - in einem Land, wovon hier so viele träumen

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