Düstere Prognose: Antibiotika-Resistenz wird 10 Millionen Menschen töten - pro Jahr. Ab dem Jahr 2050 könnten 10 Millionen Menschen pro Jahr sterben - weil Antibiotika nicht mehr wirken. Das sind mehr Menschen als aktuell an Krebs sterben.
Heutzutage wird es immer wichtiger, medizinische Probleme global anzugehen. So auch im Kampf gegen übermäßigen Gebrauch von Antibiotika. Der britische Schatzkanzler George Osborne bringt es auf den Punkt:
"Antibiotika-Resistenz wird eine größere Bedrohung für die Menschheit werden als Krebs."
Laut aktuellen Studien könnten ab dem Jahr 2050 pro Jahr bis zu zehn Millionen Menschen sterben, weil Antibiotika bei ihnen keine Wirkung zeigt.
http://web.de/magazine/gesundheit/du...hr-31494920
Um zu verstehen, wie unsere Gesundheitssysteme in diesen Schlamassel geraten sind, muss man einige Jahrzehnte zurückgehen. Nur älteren Forschern ist sie noch in Erinnerung, die „goldene Ära“ der antibiotischen Entdeckungen, als der Feind ein für allemal besiegt schien.
Seit den Achtziger Jahren war klar: Mit Selman Waksman’s klassischem Ansatz war nichts mehr zu holen. Immer mehr Pharmakonzerne stellten die kostspielige Suche nach neuen Stoffen in Frage, die immer häufiger ohne Ergebnis verlief. Dazu kam ein weiterer entscheidender Faktor: Mit Antibiotika-Medikamenten lässt sich kaum Geld verdienen.
Barry Eisenstein: Medikamente, die man nur wenige Tage einnimmt, machen bedeutend weniger
Gewinn. Antibiotika haben zudem einen niedrigeren Einführungspreis als zum Beispiel neue Herzmittel oder auch ein Krebsmedikament.
Zudem sind die Patente längst ausgelaufen. Besonders offensichtlich ist der fehlende Anreiz bei den sog. ReserveAntibiotika. Sie sollen eigentlich so lange wie es geht im Giftschrank bleiben.
Doch wenn sie so selten eingesetzt werden, lohnt sich der Aufwand nicht. Immer mehr der BigPharmas stiegen aus dem Antibiotika-Geschäft aus, zuletzt noch Pfizer 2011. Seit über dreißig Jahren wurde keine neue Antibiotika-Klasse mehr entdeckt. Die Goldene Ära ist längst Geschichte und die Bakterien haben wieder die Nase vorn. Da die meisten Pharmafirmen ihre Labore dichtgemacht haben, sind jetzt Universitäten und unabhängige Institute gefragt.
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