Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Stürmen bis hin zu Orkan-Stärke, schweren Unwettern, Schneefall und starken Verwehungen.
In Hamburg und Berlin war es am Mittwoch bereits zu schweren Schneestürmen gekommen. Auf der A10 kam es in der Nähe des Schönefelder Kreuzes zu einer Massenkarambolage. Neun Lkw und fünf Pkw krachten ineinander. Ein Mensch wurde schwer, drei weitere leichter verletzt.
Ein tragischer Unfall ereignete sich auf der A71 in Franken bei Mellrichstadt. Dort kippte wegen großer Glätte ein Lkw um und begrub einen Mann unter sich. Die Autobahn ist dort gesperrt.
In Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern kam es in der Nacht ebenfalls zu witterungsbedingten Unfällen. Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erlitt eine Autofahrerin schwere Verletzungen, als ihr Wagen von der Straße abkam und sich überschlug.
Die Wetterlage
Auf der Südseite eines Tiefs über Skandinavien strömt von Westen erwärmte Polarluft nach Deutschland. Ab dem Abend dringt von Westen her ein kräftiges Tief vor, das sich zu einem kleinen Orkantief entwickelt und nachfolgend über die Nordhälfte ost-nordostwärts zieht. Dahinter gelangt am Freitag kältere Luft zu uns.
Das Wetter heute
Am Donnerstag treten bei wechselnder bis starker Bewölkung besonders im Norden Regen-, Schnee- oder Graupelschauer auf. Die Schneefallgrenze liegt im Osten auf 200 bis 300m, oberhalb etwa 400m gibt es 1 bis 5 cm Neuschnee, exponierten Lagen Staulagen auch über 10 cm. Oberhalb von ca. 600m muss weiter mit Schneeverwehungen gerechnet werden.
Ab Nachmittag wieder Regen und Schnee
Bei Temperaturen zwischen 3 Grad im Nordwesten und -4 Grad im Osten gibt es streckenweise Straßenglätte. An der Küste und im Bergland gibt es Sturmböen Bft 8 bis 9 (65 bis 80 km/h). Auf exponierten Bergen sind schwere Sturmböen zu erwarten und auf Alpengipfeln treten Orkanböen auf. Am Nachmittag setzen von Südwesten und Westen her erneut Niederschläge ein, die oberhalb von 300 bis 400 Metern (in den westlichen Mittelgebirgen) und 600 bis 800 Metern (in den südwestdeutschen Mittelgebirgen) als Schnee fallen. Oberhalb davon können 1 bis 5, örtlich 10 Zentimeter Schnee zusammenkommen. In freien Hochlagen der Mittelgebirge sind Verwehungen zu erwarten.
Örtlich überfrierende Nässe
In der Nacht zum Freitag greifen die Niederschläge auch auf das südliche Norddeutschland über. Hier gehen sie bis in tiefe Lagen in Schnee über. Dabei kann es innerhalb von wenigen Stunden 10 bis 20 cm Neuschnee geben ähnlich wie im nördlichen Mittelgebirgsraum und später auch örtlich im Westen Deutschlands. Die hierfür erforderlichen Unwetterwarnungen werden am Tage herausgegeben. Der südwestliche, später auf West bis Nordwest drehende Wind frischt zunächst im Westen, später in der gesamten Südhälfte stürmisch auf. Dabei können bis in tiefe Lagen schwere Sturmböen 10 Bft, vereinzelt sogar orkanartige Böen 11 Bft auftreten. Im Bergland kann es starke Schneeverwehungen geben. Im Süden schneit es nur zunächst oberhalb von 500 bis 900 m. In der 2. Nachthälfte sinkt die Schneefallgrenze auf rund 400 m und oberhalb von 600 m sind ebenfalls Schneeverwehungen möglich. Im Küstenbereich treten einzelne Regen-, Schnee- und Graupelschauer auf und örtlich gibt es überfrierende Nässe. br /
Aktuell sind folgende Warnungen in Kraft:
SCHNEEFALL/SCHNEEVERWEHUNGEN: In den Mittelgebirgen Neuschnee 1 bis 5 cm, vereinzelt über 10 cm und Gefahr von Schneeverwehungen. Oberhalb von 600 bis 1000 m teils starke Verwehungen möglich (Unwetter).
FROST: Im Bergland oberhalb 400 bis 600m Frost.
WIND/STURMBÖEN:
Im Küstenbereich und im Bergland Sturmböen bis Bft 9 (80 km/h), exponiert schwere Sturmböen möglich. Auf exponierten Berggipfeln Böen bis Orkanstärke. Im Flachland, bzw. in tiefen Lagen häufig Windböen bis Bft 7 (60 km/h), in freien Lagen vereinzelt darüber.
GLÄTTE: Gebietsweise Glätte durch gefrierende Nässe oder durch leichten Schneefall.
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