Was ist Meinung, wie entsteht sie, wie glaubwürdig ist sie?
Seit Einführung der Möglichkeit, dass alle Alles dieser Welt mitteilen können, hat sich das eigene Meinungsbild stark gewandelt. Vor allem muss es sich der jeweils eigenen Definition unterwerfen, weil die allgemeine des Herrn Duden so langweilig einfach klingt. Aber, zum Glück für alle, wenigstens die Schreibweise des Begriffes hat sich nicht verändert.
Fest steht jedoch, dass sich die Menge derjenigen vermehrt, die eine eigene Meinung gar nicht haben und dem Diktat eines beliebigen Rattenfängers folgen.
Viele berufen sich auch immer wieder auf eine einmal gefasste Meinung, weil schon dieser Akt der Meinungsbildung ihnen zu anstrengend erscheint.
An glorreichsten sind jedoch jene, die verleugnen, was frei nach Marc Aurel (2. Jahrhundert n.Ch.) nicht zu bestreiten ist:
Alles was wir hören/lesen ist eine Meinung.
Alles was wir sehen, ist eine Perspektive.
Nichts von beiden die Wahrheit.
Sie hassen diese Tatsache wie der Teufel das Weihwasser. Sie hassen diese Logik, weil sie ihre Argumente zerstört. Diese Argumente, die so freundlich nett daherkommen, aber so blöde und hässlich mit Ich beginnen: "Ich sage etwas und deshalb ist es wahr und richtig"
Betrüger verfahren so, Meinungsbildner, Manipulateure und anderes Gesocks ebenfalls. Heute versuchen sie dieses Argument häufig noch mit laufenden Bildern bei YouTube zu untermauern. Das macht ihre Behauptung für Dritte nicht unbedingt glaubwürdiger, aber die, die sie schon "gefangen" haben, suhlen sich mit Wonne in solchen Clips, die ihre Meinung bestätigen und auf jedes Hinterfragen verzichten.
Früher haben Meinungsmacher gerne gesagt: "Ich zeige dir, was wahr ist. Glaube nur, was du siehst!" Obwohl sie längst wussten, dass sich nichts so leicht betrügen lässt, wie unser Auge. Fragt David Copperfield, Uri Geller oder Criss Angel !
Wir müssen vielleicht alle erst wieder begreifen lernen, wie wertvoll eine wirkliche eigene Überzeugung ist und wie schwer sie sich im Widerstreit aus unseren und den Meinungen anderer herausbildet.
Unsere eigenen Überzeugungen bilden zu einem wesentlichen Bestandteil unser Selbstverständnis - und das kann nur unterentwickelt, klein und verletzlich sein, wenn es weitgehend von Meinungsbildnern besetzt ist.
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