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Pflanzentrends: Schoko-Tomaten und andere Neuheiten

Pflanzentrends: Schoko-Tomaten und andere Neuheiten

Gerd Spiegel
02.03.2013, 14:48 Uhr
Beitrag von Gerd Spiegel

Als Hobbygärtner genieße ich die Zeit am Ende des Winters. Im Garten ist nichts Besonderes zu tun. In Mußestunden träume ich von der nächsten Saison. „Wie kann ich das grüne Hobby noch attraktiver machen?“, lautet die Hauptfrage in diesen Tagen. Viele Pflanzenfreunde werden nichts Anderes denken. So durchstöbere ich die jetzt erschienenen neuen Kataloge der Pflanzenversender und suche nach Neuem oder Ungewöhnlichem.

Als Gemüse- und besonders Tomatenfan interessieren mich immer zuerst die roten Früchte. Rote Früchte? Lesen Sie eine Ankündigung der Firma Volmary mit: „Die neue Schokoladen-Tomate ´Kakao´ bringt wohlschmeckende, mittelgroße Früchte mit schwarzbrauner Farbe hervor!“ Hoppla, ob Tomaten mit dem Aussehen von Kakao-Bohnen ein Hit werden können? Sicherlich gewöhnungsbedürftig! Aber die Nachbarschaft wird sich von den beinahe schwarzen Bällen an der Tomatenstaude sehr beeindruckt zeigen. Und insgeheim male ich mir die Gesichter aus, wenn bei einer Einladung zum ´Insalata caprese´, dem Tomatensalat mit Mozzarella, neben dem Büffel-Frischkäse und grünen Basilikum-Blättchen schwarze Scheiben auf dem Teller liegen!

Auch eine gelbe Tomatensorte kommt neu in den Handel; ihr Name Yellow Stuffer, angeboten von Sperli. Sie ist groß und eckig wie eine Paprika, roh zu genießen oder auch mit Füllungen zuzubereiten. Täuschung ist Trumpf!

Sinnvoller ist wohl ein anderer Trend, nämlich der zu kleineren Früchten. Bekannt unter der Bezeichnung „Cocktailtomaten“, eignen sich die Mini-Tomaten zum Naschen zwischendurch oder für dekorative Buffets. Für den Anbau braucht man kein Gartengrundstück; schon ein größerer Topf (5 bis 8 Liter) auf der Terrasse oder einem sonnigen Balkon genügt. Sogar in einer Ampel gedeihen pro Pflanze an die 100 saftigen Tomätchen. Mehrere Mini-Sorten fand ich bei Sperli, z.B. Donna und Gardenberry.

Eine Tomate: 300 Gramm

Ich selber halte mehr von großen Fleischtomaten ohne viel Glibberzeug. Kiepenkerl, deren Samen Sie in fast jedem Gartencenter finden, hat eine neue Ananas-Tomate gezüchtet, deren Beschreibung unwillkürlich die Gaumenlust weckt: „Die flachrunden Früchte zeichnen sich durch eine dünne Schale und weiches, saftiges Fleische aus. Durch ihr fruchtiges Eigenaroma mit wenig Säure eignen sich Ananastomaten besonders gut für den Frischverzehr.“ Ein kleiner Nachteil ist in Kauf zu nehmen: Die 200 bis 300 Gramm schweren Früchte reifen nur an wirklich sonnigen Stellen erst ab Ende Juli bis Oktober.

Jetzt ein Blick auf das Grünzeug. Bemerkenswertes finde ich bei der Profi-Line von Kiepenkerl unter der Rubrik „lausresistente Salate“. Dabei handelt es sich nicht um Saatgut, sondern um vorgezogene Setzlinge aus dem Gartenfachhandel. In der Ankündigung lese ich: „Um die neuen Züchtungen macht die Grüne Salatblattlaus einen großen Bogen. Spritzungen können weitgehend entfallen, denn auch gegen Fäulniserreger sind diese Züchtungen tolerant.“ Darauf haben Salatgenießer lange gewartet: Bataviasalat, Eichblattsalat, Eissalat, Kopfsalat, Pflücksalat, Lollo Biondo und Lollo Rosso können nun ohne chemische Nachhilfe vom Freiland, aus dem Frühbeet oder dem Gewächshaus naturrein genossen werden.

Möhren - ellenlang

Viele Mitmenschen erfreuen sich bekanntlich an Rekordverdächtigem. Ihnen kann auch im Garten zum Staunen verholfen werden. Die Möhre `Propeel`(von Sperli) misst ausgewachsen sage und schreibe 40 Zentimeter, reicht also vom Ellenbogen bis zur Fingerspitze. „Die längste Möhre Deutschlands!“, jubelt der Erzeuger. Ihr praktischer Nutzen hält sich allerdings in Grenzen, denn zerschnippelt unterscheidet sie sich von keiner anderen Karotte. Und wer legt sich schon eine 40-cm-Möhre auf den Teller? Vielleicht passt sie - in Streifen geschnitten - irgendwie zu einem noch zu entwickelnden Spaghetti-Gericht.

Zum Schluss ein Spaß, den ich garantiert ausprobieren werde: Die Pflanzenzüchter von Sperli haben ab sofort keimfähigen Erdnuss-Samen im Programm. Beim Namen `Jimmys Pride` wird mir klar, woran die Marketing-Manager der Firma dachten, nämlich wahrscheinlich an den früheren amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, der im Hauptberuf bekanntlich Erdnussfarmer war. Das Saatgut kann in Töpfen, Balkonkästen und im sonnigen Freilandbeet kultiviert werden. Mit welchem Trick schafft es die Natur, dass die Erdnuss tatsächlich in der Erde wächst? Ich werde das gespannt beobachten und wenn es funktioniert, einen Fernsehabend mit selbst geernteten und selbst gerösteten Knabbernüssen veredeln.

Wenn Sie selbst nach Neuheiten forschen wollen, nenne ich hier meine Quellen:
Sperli: www.sperli.de; Kiepenkerl: www.nebelung.de; Volmary: www.volmary.com

Foto: `Kakao`- eine neue Tomate mit dunkelbrauner Färbung.

©

Volmary.com

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2 Kommentare

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So unterschiedlich sind die Vorstellungen....ich bin immer auf der Suche nach alten Sorten, die man kaum noch bekommt. Alles fest in der Hand von Monsanto und Co.

Ich möchte noch Rosenkohl der richtig herb schmeckt.
Gemüse, bei dem die Bitterstoffe die der Körper so dringend für die Verdauung braucht, noch drin sind.
Pflanzen, die ich auch dazu verwenden kann, um mein eigenes Saatgut wieder daraus zu gwinnen.

Diese Sorten bekommt man praktisch fast nur noch unter der Hand und darf sie auch nicht vemarkten.

Monsanto lässt grüßen.

Die Firma Dreschflegel bietet ein reichhaltiges Sortiment dieser Sämeien an.

Ich brauche keine braune Tomaten, die roten sind mir lieber.
  • 02.03.2013, 12:29 Uhr
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Hallo Elli, das frag ich mich auch und bei dem was alles im Moment dem Verbraucher zugemutet wird, gibt es dazu einen "lausresistenten Salat"
  • 02.03.2013, 11:32 Uhr
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