Die Wissenschaftler analysierten Autopsieberichte und EKG-Messungen von 5869 Menschen aus Nordfinnland, die zwischen 1998 und 2017 am plötzlichen Herztod verstorben waren.
Bei rund 75 Prozent (4392) verursachte eine Erkrankung der Herzkranzgefäße den Herzstillstand. 3122 dieser Patienten wusste jedoch zuvor nichts von einer koronaren Erkrankungen. Es gab keine Vorgeschichte, keine Diagnose, sie galten als gesund.
IM VIDEO: So erkennt man einen stummen Herzinfarkt
Ein Trugschluss. Denn von diesen unerkannt Herzkranken wiesen 1322 Personen (42,4 Prozent) Narben am Herzen auf. Diese lassen wiederum auf einen vorangegangenen sogenannten stummen Herzinfarkt schließen, der Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre zurückliegen kann.
Stummer Infarkt so gefährlich wie Herzinfarkt
Dadurch dass er unbemerkt blieb, wurden Herzmuskelzellen unterversorgt, ein Teil des Herzmuskels starb langsam ab bis es letztendlich zum plötzlich Tod kam. Stumme Infarkte sind Untersuchungen zufolge genauso gefährlich wie ein diagnostizierter Herzinfarkt.
Die finnische Studie weist jedoch Schwächen auf. So besagten die Autopsiedaten nur, ob es Narben am Herzen der Verstorbenen gab. Über die Größe der Vernarbungen war nichts bekannt. Auch können mögliche Symptome vor jedem einzelnen Tod nicht zuverlässig beurteilt werden. Weitere Studien sollen nun klären, ob es in anderen Ländern ähnliche Ergebnisse gibt. Die aktuelle Studie wurde im Fachblatt "JAMA Cardiology" veröffentlicht.