Kommt die Pfandpflicht für Akkus? Entsorger fordern 50-Euro-Gebühr wegen Brandgefahr

Foto-Quelle: Pixabay (Symbolbild)

Akkus werden oft falsch entsorgt und lösen immer wieder Brände aus.

Immer häufiger kommt es in Müllfahrzeugen und Sortieranlagen zu Bränden, wegen falsch entsorgter Akkus. Deutschlands Entsorgern reicht es: Sie fordern jetzt eine Pfandpflicht für Lithium-Ionen-Akkus – und zwar in empfindlicher Höhe.

50 Euro sollen künftig beim Kauf neuer Geräte mit Akkus ab einer Energiedichte von neun Volt hinterlassen werden, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf ein Positionspapier des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) berichtet.

E-Bikes und Handstaubsauger betroffen - Smartphones nicht

Betroffen seien dann zum Beispiel E-Bikes und Scooter, aber auch Mähroboter, Handstaubsauger und Akkuschrauber. Smartphones dagegen nicht, da deren Stromspeicher nur auf eine Energiedichte von bis zu fünf Volt kommt.

Gebühr würde Geräte teils doppelt teuer machen

Die beträchtliche Höhe des Pfandbetrags, der teils sogar den Preis des Neugeräts überschreiten würde, ist dabei bewusst gewählt, wie BDE-Präsident Peter Kurth der Zeitung erklärt:

Wir wollen ja mit Absicht eine spürbare Wirkung erzielen. Es muss weh tun, bei der Entsorgung auf das Pfand zu verzichten.

„Niemand schmeißt einen 50-Euro-Schein in die Tonne“

Nur so werde den Akkus ein Wert zugeschrieben, der einen fachgerechten Umgang am Ende des Lebenszyklus‘ ermöglicht. „Denn niemand schmeißt einen 50-Euro-Schein einfach in die Tonne.“

Grund für die Forderungen sind zahlreiche Brände von Entsorgungsfahrzeugen, Betriebshöfen und Sortieranlagen in den vergangenen Monaten, die nach Einschätzung des BDE durch falsch entsorgte Batterien und Akkus entstanden sind.

Großteil der Batterien und Akkus landet im Hausmüll

Laut Gesetz müssen Verbraucher alte Batterien, Akkus und Elektrogeräte zum Wertstoffhof bringen oder im Handel abgeben. Trotzdem lande ein Großteil im Hausmüll, berichten Unternehmen aus der Branche. Sie sprechen von einer „statistischen Häufung“.

Politik unterstützt Entsorger

Die Politik signalisiert Gesprächsbereitschaft. „Die latente Brandgefahr ist ein großes Risiko für das gesamte Recycling in Deutschland“, sagte Michael Thews (SPD), der stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Deutschen Bundestag der „Welt am Sonntag“. Er fürchte sogar einen Entsorgungsnotstand, wenn mehrere Anlagen aufgrund von Bränden ausfallen.

Noch gebe es keine abgestimmte Meinung mit den anderen Fraktionen im Bundestag. „Das kann aber relativ schnell gehen“, so Thews. „Das Thema ist keine Luftnummer.“

Vorsicht: Das darf NICHT in den Restmüll

Hier klicken und mitdiskutieren