Genetische Ursachen für Gicht entschlüsselt - Hoffnung für Patienten auf neue Therapien

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Einmal Gicht, immer Gicht - Neue Studie macht Patienten Hoffnung

Gicht ist die häufigste Form der entzündlichen Arthritis. Die erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut führt zu schmerzhaften Ablagerungen. Fettes Essen, Alkohol, wenig Bewegung erhöhen das Krankheitsrisiko. Wie stark aber der Einfluss erblicher Faktoren ist, konnten nun Forscher des Universitätsklinikums Freiburg zeigen.

Weltweit nahmen über 457.000 Menschen an der Studie. Die Ergebnisse wurden am 2. Oktober 2019 im Fachmagazin Nature Genetics publiziert. "Dank der enormen Größe unserer Studie konnten wir zahlreiche Genveränderungen identifizieren, die die Harnsäurewerte im Blut und das Risiko für Gicht beeinflussen", erklärt Studienleiterin Prof. Dr. Anna Köttgen, Direktorin des Instituts für Genetische Epidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg.

"Die Häufigkeit von Gicht ist in der Personengruppe mit starker erblicher Veranlagung 100-fach höher als bei Personen mit einer sehr niedrigen erblichen Veranlagung."

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Zusammenhang mit anderen Stoffwechselerkrankungen

Zudem identifizierten die Wissenschaftler Genvarianten, die Auswirkungen auf die Regulationsmechanismen des Harnsäure-Gleichgewichts haben und den schon lange beobachteten Zusammenhang mit anderen Stoffwechselerkrankungen wie erhöhten Blutfettwerten erklären könnten.

Foto-Quelle: Uniklinikum FreiburgGicht, Blutfettwerte, Diabetes, Übergewicht: Die Veranlagung zu erhöhten Harnsäure-Konzentrationen im Blut ist mit verschiedensten Beschwerden gekoppelt, wie die aktuelle Studie zeigt

Hoffnung auf Gicht-Therapien

"Dank unserer Analysen verfügen wir nun für den Harnstoffwechsel über einen wahren Atlas an relevanten Genveränderungen, Genen, Geweben und Mechanismen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Ergebnisse als Ansatzpunkte für Folgestudien langfristig die Entwicklung von Therapien für Gicht verbessern und bedanken uns bei allen Studienteilnehmern sehr herzlich für ihre freiwillige Teilnahme", ergänzt Ko-Erstautor Dr. Yong Li vom Institut für Genetische Epidemiologie.

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