Studie: Herpesviren können Multiple Sklerose auslösen

Foto-Quelle: Arek Socha / pixabay (Symbolbild)

Herpesviren können offenbar Multiple Sklerose auslösen

Schon länger vermuten Forscher, dass bestimmte Herpesviren das Risiko für Multiple Sklerose erhöhen. Die These konnte bisher nicht genauer untersucht werden, da es keinen Antikörpertest gab, der einen der verdächtigten Virustypen genau identifizieren konnte. Das ist jetzt anders.

Der neue Nachweistest, liefert neue Argumente für die Vermutung, dass die beiden Humanviren, der eine Infektion mit Typ HHV-6A die Autoimmunerkrankung begünstigt. Besonders hoch sei das Risiko im Zusammenspiel von HHV-6A und dem Epstein-Barr-Virus, wie das „aerzteblatt.de“ berichtet.

Subtypen konnten lange nicht unterschieden werden

Die meisten Kinder infizieren sich demnach in den ersten beiden Lebensjahren mit HHV 6. Während der Subtyp HHV-6B das Drei-Tage-Fiebers auslöst, konnte bei Subtyp HHV-6A bisher keine Erkrankung direkt belegt werden - wenngleich zahlreiche frühere Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine frühe Infektion mit HHV-6A das Risiko auf eine spätere Multiple Sklerose erhöht.

Inzwischen gibt es einen Test, der die Proteine IE1A und IE1B nachweist, die sich zwischen den beiden Viren am meisten unterscheiden.

Multiple-Sklerose-Risiko steigt um 55 Prozent mit HHV-6A

Mithilfe des Testes untersuchte ein Team um Anna Fogdell-Hahn vom Karolinska Institut in Stockholm 8742 schwedische MS-Patienten und 7215 gesunde Kontrollpersonen auf die entsprechenden Viren.

Während Probanden mit dem Protein IE1A, das mit HHV-6A assoziiert ist, ein um 55 Prozent erhöhten MS-Erkrankungsrisiko hatten, hatten Menschen mit Antikörpern gegen das Protein IE1B (HHV-6B) signifikant seltener Multiple Sklerose.

Humanviren könnten für 24 Prozent der MS-Fälle verantwortlich sein

In einer Untergruppe von fast 500 Teilnehmern, von denen Blutproben aus der Zeit vor der Erkrankung existierten, war eine Antikörper-Antwort auf IE1A laut "aerzteblatt.de" sogar mit einem mehr als zweifach erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden. Ein noch höheres MS-Risiko hatten Menschen, die gleichzeitig mit dem Epstein-Barr-Virus infiziert waren.

Die Interaktion zwischen den beiden Viren könnte nach den Berechnungen des Teams für 24 Prozent des Erkrankungsrisikos verantwortlich sein.

Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forscher in dem Magazin Frontiers in Immunology.

Superinfektion! Bei diesen Anzeichen SOFORT zum Arzt

Hier klicken und mitdiskutieren