Studie: Manuka-Honig schützt vor Krankenhaus-Keim

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Manuka-Honig hilft gegen Krankenhaus-Keime - neue Studie belegt antibakterielle Wirkung

In einer aktuellen Studie konnte nachgewiesen werden, dass Manuka-Honig vor einem Befall mit multi-resistenten Krankenhaus-Keime schützt. Damit könnte das Natur-Produkt einen Ersatz für Antibiotika bieten. Die Forscher erklärten: "Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend."

In einer internationalen Studie untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wirkung von Manuka-Honig auf Krankheitserreger, darunter auch multiresistente Keime wie MRSA. Der Nektar der Südseemyrte (Manuka) wurde von den Ureinwohner Neuseelands, den Maori, schon lange als Naturheilmittel eingesetzt. Jetzt könnte er auch bei Operationen zur Abwehr gefährlicher Keime zum Einsatz kommen.

Foto-Quelle: John TannBlüten der Südseemyrte

Für die Studie wurden chirurgische Netze, die nach Eingriffen zur Heilung implantiert werden, mit Manuka-Honig beschichtet. Piergiorgio Gentile von der Newcastle University erklärt laut Sinexx-Magazin das Problem:

"Diese Netze werden implantiert, um den heilenden Geweben Stabilität zu verleihen. Aber leider bieten sie auch Bakterien einen perfekten Nährboden. Wenn die Bakterien jedoch einmal einen Biofilm auf dem Netz gebildet haben, ist es sehr schwer, diese Infektion zu bekämpfen."

Foto-Quelle: CC0Chemische Formel von Methylglyoxal

Manuka-Honig statt Antibiotikum

Dass Manuka-Honig hier helfen könnte, liegt an seinem antibakteriellen Inhaltsstoff Methylglyoxal. Um seine Wirkung bei chirurgischen Netzen zu testen, entwickelten die Mediziner für ihr Studie eine besondere Beschichtung, indem sie den Honig in nur 10 bis 20 Nanometer dünne "Sandwiches" zwischen zwei biokompatiblen Polymerschichten auftrugen. Mit diesen wurde dann das chirurgische Netzmaterial in mehreren Lagen als Schutzschicht ummantelt. Dabei kam man zu dem Ergebnis, das die ideale Ummantelung aus 16 Schichten bestand, so Gentile:

"Nimmt man zu wenig Honig, reicht es nicht zur Bekämpfung der Infektion, ist es aber zu viel, kann dies die Zellen abtöten. Indem wir dieses 16-schichtige ‚Sandwich‘ erzeugen, können wir sicherstellen, dass der Honig in kontrollierter Weise freigesetzt wird."

Vielversprechende Ergebnisse im Labor

Diese mit Honig-Beschichtung behandelten Netze wurden im Labor dann in Zellkulturen menschlicher Bindegewebszellen gelegt und diese danach mit verschiedenen gängigen Krankenhauskeimen, darunter auch resistenten Stämmen des Darmkeims Escherichia coli und dem multiresistenten Erreger MRSA infiziert. Dabei zeigte sich, dass die behandelten Netze die Vermehrung der Erreger in den Zellkulturen hemmten und die Bildung hartnäckiger Biofilme auf dem Netzmaterial verhinderten. Gentile zieht ein rundum positives Fazit:

"Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Es ist das erste Mal, dass Honig sich auch bei Zellen aus dem Körperinneren als antiinfektiös erweist."

Jetzt sollen weitere Versuche an Tieren zeigen, ob die Wirkung auch in lebenden Organismen zum Tragen kommt.

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