Das Reizwort Hände treibt mich jetzt schon einige Tage um, ohne dass mir etwas einfällt, das Hand und Fuß hat.
Heute, am Sonntagmorgen, ausgeschlafen und voller Tatendrang werde ich nicht wieder die Hände in den Schoß legen. Es liegt ja auf der Hand, fällt mir nichts zum Thema ein, verstreicht die Abgabefrist ohne dass ich meinen Beitrag zum Thema geleistet habe.
Aber das will ich nicht, ich werde nicht das Heft aus der Hand geben, sondern die Beine in die Hand nehmen zum PC gehen, in die Hände spucken und einfach anfangen zu schreiben.
Leider habe ich einen Störfaktor unterschätzt – meine beiden hungrigen Katzen. Es gefällt ihnen nicht, dass ich schon wieder vor dieser brummenden Kiste sitze, anstatt Hand an die Dosen mit Katzenfutter zu legen um meiner Pflicht als Dosenöffnerin nach zu kommen.
Eigentlich fressen die zwei Stubentiger mir aus der Hand, aber wehe wenn das Futter nicht pünktlich im Napf ist, dann ist Schluss mit entspanntem Nachdenken. Da werden die beiden Schmusekatzen zu gefährlichen Tigern und wenn sie Hände hätten, würden die ihnen in so einer Situation sicher ausrutschen. Allerdings sind ausgefahrene Krallen, die an Zimmertüren kratzen, auch nicht besonders wünschenswert. Es liegt also auf der Hand, dass die Fütterung der Raubtiere an erster Stelle steht, bevor ich die Zügel ganz aus der Hand gebe, sich die Katzen prügeln und dabei die Wohnung in ein Schlachtfeld verwandeln.
Kaum sind die Bäuche der Fellkugeln voll, halte ich wieder alle Trümpfe in meinen Händen. Sie haben auch Recht mit der Forderung auf strenge Einhaltung der Fütterungszeiten. Ich möchte ja auch nicht von der Hand in den Mund leben und lieber die Fäden in der Hand behalten.
Es kann weiter gehen. Meine vierbeinigen Mitbewohnerinnen liegen schnurrend auf ihren Lieblingsplätzen und sind wieder Wachs in meinen Händen, dass es so kommt, dafür hätte ich auch meine Hand ins Feuer legen können, denn dieser Ablauf wiederholt sich Tag für Tag.
Ich staune, da reihen sich doch tatsächlich Buchstaben an Buchstaben, ohne dass ich mir die Hände schmutzig machen musste.
Der Versuch einige, sicher allen geläufige Redewendungen, in denen unsere kostbaren Hände eine Rolle spielen, sinnvoll zu verpacken ist mir hoffentlich gelungen.
Ihr findet bestimmt alle heraus, wenn nicht, wasche ich meine Hände in Unschuld.
copyright U.M.K.
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