Schnäppchen-Stopp: Erste Supermärkte bieten keine Sonderangebote mehr

Erste Supermärkte und Drogerien setzen Rabattaktionen aus - anderswo gibt es ...
Erste Supermärkte und Drogerien setzen Rabattaktionen aus - anderswo gibt es PlatzbeschränkungenFoto-Quelle: pixabay
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Noch immer sind viele Regale in Supermärkten und Drogerien leer gekauft. Was tun gegen Hamsterkäufer? Und was tun, damit sich in den Märkten nicht zu viele Einkäufer befinden, so dass das Einhalten des Sicherheitsabstands gewährleistet ist?

Einige Drogerien und Märkte sind inzwischen dazu übergegangen, Rabattaktionen abzuschaffen. Ob dahinter tatsächlich allein die Sorge steckt, es könnten zu viele Einkäufer kommen, die Sicherheitsabstände unterlaufen oder hamstern und die Logistik und Mitarbeiter ungeahnten Belastungen aussetzen, wird schwer herauszufinden sein.

Indirekte Teuerung

Auch wird sich erst zeigen müssen, wie effektiv die Maßnahme ist. Denn der Preis scheint in Corona-Zeiten keine so große Rolle mehr zu spielen wie zuvor, eingekauft wird trotzdem. Wenn dann Rabatte wegfallen, bedeutet das eine indirekte Preissteigerung - auf begrenzte Zeit.

Immerhin ist es nicht nur eine Idee der Händler selbst: In Belgien hat der nationale Sicherheitsrat alle Werbeaktionen, Sonderangebote und Rabatte verboten, damit Einkäufer in Coronavirus-Zeiten nicht zusätzlich angelockt werden.

In Deutschland sehen bislang folgende Ketten von Rabattaktionen und offensiver Werbung ab:

  • Drogeriekette Rossmann: von Ende März und bis Mitte April
  • Baumarkt Globus: keine Rabattaktionen in Geschäften auf unbestimmte Zeit, online gibt es weiter Angebote
  • Drogeriekette Müller: Verzicht auf 2-Prozent-Rabatt entsprechend des Einkaufswertes
  • Edeka-Verbund Hessenring (Geschäfte in Sachsen, Thüringen, Hessen, NRW und Niedersachsen): keine Werbeprospekte mit Sonderangeboten mehr.
Diese Rabattaktion der Drogerie Müller ist erst mal ausgesetzt
privatDiese Rabattaktion der Drogerie Müller ist erst mal ausgesetzt

Andere Edeka-Märkte planen nach Angaben der "Bild"-Zeitung zum derzeitigen Stand keine Einstellung der Rabattaktionen.

"Geschäftsbetrieb so normal wie möglich"

Rossmann-Geschäftsführer Raoul Roßmann begründet den vorübergehenden Stopp laut "Lebensmittelzeitung" in einem Schreiben an die Lieferanten mit "den unerwarteten Umsatzentwicklungen", die den Mitarbeitern im Vertrieb einiges in den vergangenen Wochen und Tagen abverlangt hätten. Personalengpässe wegen Schulschließungen spitzten die Situation demnach zusätzlich zu. Alle arbeiteten derzeit am Limit, weshalb das Interesse groß sei, "den Geschäftsbetrieb so normal wie möglich aufrecht zu erhalten."

Aldi und Lidl mit deutlich weniger Lebensmittel-Rabatten

Aldi und Lidl verwahren sich in Deutschland derzeit noch dagegen, Rabattaktionen einzustellen. Allerdings sei auffällig, wie wenig Angebote auf Lebensmittel der neue Prospekt von Aldi Süd, der ab Anfang April gilt, darbietet.

CHIP zählte insgesamt 9 von 47 Seiten zu Lebensmitteln, wobei Obst-, Gemüse- oder Backwaren außen vorgelassen seien. Im Vorjahr seien im Werbeprospekt von Aldi Süd 22 der insgesamt 48 Seiten mit Lebensmitteln bestückt gewesen.

Auch Lidl habe das Obst- und Gemüseangebot im Prospekt deutlich zurückgefahren und Fleisch auf eine Seite beschränkt.

Auffallend sei weiter, dass Rabatte auf Artikel mit guten Margen wie Windeln und Kaffee in Discountern sowie Rewe, Edeka, Netto und Co. mittlerweile wegfielen.

Mindestquadratmeterzahl pro Einkäufer

Um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten, haben übrigens einige Bundesländer oder auch einzelne Städte inzwischen Mindest-Quadratmeterzahlen pro Einkäufer in Supermärkten erlassen, die von der Polizei künftig strenger kontrolliert werden sollen.

So dürfen in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt auf 10 qm nur ein Einkäufer kommen, in Frankfurt/Main, Hanau und im Landkreis Gießen gilt dies sogar pro 20 qm. In Frankfurt und Hanau darf zudem nur noch haushaltsgerecht eingekauft werden.

Die Drogeriekette dm hat selbst eine Formel entworfen, nach der berechnet wird, wie viele Menschen zum Einkauf in eine Filiale dürfen. Die lautet "Ladenfläche x 0,7 / 10", wie das "Handelsblatt" berichtet.

Quellen:
sueddeutsche.de, CHIP, hessenschau.de, Lebensmittelzeitung, bild.de, vrt.be
autoren wize.life
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