Europa wird dem Ansturm der Asylanten nicht mehr Herr. Dabei gäbe es ein einfaches Mittel, ihre Anzahl einzudämmen. Es funktioniert allerdings nur langfristig.
300 Tote vor der Küste Lampedusas, 400 Tote, dann 800 Tote - dagegen muss Europa etwa unternehmen. Aber was? Die bisherigen Maßnahmen:
- die Küstenwache verstärken. Dadurch werden mehr Asylanten abgefangen und zurückgeschickt, die probieren es ein zweites und ein drittes Mal, bis sie endlich durchkommen oder im Meere versunken sind.
- Einwanderungsbüros in den Ursprungsländern. Da werden sich die Auswanderungswilligen gerne anstellen, Pass und Führungszeugnis abliefern. an Eides statt versichern, dass sie keiner terroristischen Vereinigung angehören, einen kleinen Deutschtest machen und dann einen Grundkurs in deutscher Geschichte und Sozialkunde absolvieren. Und wenn sie dann trotzdem abgelehnt werden? Dann können sie immer noch einen Todeskahn besteigen.
- die Bedingungen in den Ursprungsländern verbessern. Ja, das geht ganz einfach: Wir beseitigen den Diktator. So geschehen im Irak - Bürgerkrieg. So geschehen in Libyen - Bürgerkrieg. So nicht geschehen in Syrien - Bürgerkrieg.
Ursache der Flucht: Armut und Terror
Und dennoch gibt es eine Möglichkeit, langfristig die Lebensverhältnisse in den armen Ländern zu verbessern und damit die Asylantenflut einzudämmen. Alle Mächtigen dieser Welt lehnen die Methode ab, Rechte und Linke, Christen und Muslime, Staatsoberhäupter und Päpste. Die Methode heißt "Fertilitätssteuerung" und ist besser bekannt als "Geburtenkontrolle". Der Ausdruck ist aber falsch, denn dabei wird die Geburtenzahl nicht kontrolliert (außer in China), sondern gesteuert. Und das ist auch die Bedeutung des englischen Wortes "to control". Kurzum: Länder bleiben arm und voller Konflikte, wenn es zu viele Kinder gibt. Denn die werden zu Jugendlichen, die keine Arbeit bekommen, nichts zu tun haben, keine Perspektiven sehen - und eben dann nach Europa wollen, wenn sie sich nicht vorher dem IS oder einer anderen Organisation dieser Art anschließen. Nur die Länder, welche erfolgreich die Kinderzahl bekämpft und die Fertilitätsrate der Frauen gesenkt haben, kamen zu Wohlstand. Allen voran China, wobei die Methode der chinesischen Machthaber bezüglich Ein-Kind-Politik nicht unbedingt nachzuahmen ist. Aber es geht ja auch anders. Alle europäischen Völker leben in Wohlstand (verglichen mit vielen Ländern südlich der Sahara), in allen europäischen Ländern ist der Bevölkerungszuwachs auf ein Normalmaß zurückgegangen. Auch das Umgekehrte gilt: In Niger, dem Land mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum (jede Frau hat dort im Durchschnitt sieben Kinder), gibt es heute 700.000 mehr extrem Arme als 1990.
Wie man Armut und Terror beseitigt
Den Vorteil von weniger Kindern kann man durchaus allein durch Aufklärung klarmachen und durch finanzielle Anreize steuern. Aber die Großen und Mächtigen sind so dagegen, dass das Thema nicht einmal auf die Agenda von UNO oder UNESCO kommt. Katholiken müssen sich vermehren, denn jeder Akt, welcher nicht der Fortpflanzung dient, ist Sünde. Die mächtige katholische Kirche behindert oder verhindert überall, wo sie an der Macht ist, Aufklärung über Empfängnisverhütung. Muslimische Gelehrte meinen, viele Kinder seien Gott wohlgefällig. Das Gleiche glauben fundamentalistische Christen und orthodoxe Juden. Und gewisse Menschenrechtsgruppen (auf der linken Seite des politischen Spektrums) machen fleißig mit bei der Verteufelung der Fertilitätssteuerung: Wieviele Kinder eine Frau in die Welt setzen darf, ist ihr Menschenrecht. Dass sie diese Kinder in Armut und Terror entlässt und selbst früh stirbt, ist auch ihr Menschenrecht. Reichlich zynisch.
Geburtensteuerung funktioniert aber nur, wenn die Bevölkerung aufgeklärt ist, nicht nur die Texte heiliger Schriften liest, und wenn vor allem Mädchen Zugang zu Bildung und freier Bestimmung über ihre Körper haben. Kein Wunder, dass fundamentalistische Machthaber sofort Schulen für Mädchen auflösen und Frauen an den Herd zurückschicken, mit der Auflage, für Nachwuchs zu sorgen. Nichts fürchten Terroristen mehr als Bildung, Aufklärung und kluge Frauen.
Entwicklungshilfe, die was bringt
Würde Europa die armen Länder in dieser Hinsicht unterstützen, bräuchte es langfristig die Flucht der Menschen nicht zu fürchten - die Flucht vor Armut, Überbevölkerung, Unwissen und Terror.
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