Geheimnis der 100-Jährigen - Was die ältesten Menschen der Welt essen

So funktioniert gesunde Ernährung: Er hat Tomaten auf den Augen, sie den sup ...
So funktioniert gesunde Ernährung: Er hat Tomaten auf den Augen, sie den supergesunden Brokkoli am WickelFoto-Quelle: imago images / imagebroker
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In einigen Orten der Welt werden die Menschen besonders alt. Was ist das Geheimnis ihres langen Lebens? US-Autor Dan Buettner hat sich auf die Suche gemacht. Und herausgefunden: Essen spielt dabei eine wichtige Rolle. Besonders auffällig: Bei der Ernährung haben die Hundertjährigen dieser Welt viele Gemeinsamkeiten.

Wenn sich Menschen auf Sardinien begrüßen, sagen sie: Kent’annos! Das bedeutet soviel wie: "Mögest du 100 Jahre alt werden". 

Das ist mehr als nur ein wohlmeinender Wunsch. Das ist gar nicht mal so abwegig: Denn Sardinien gehört weltweit zu den Orten, wo die Menschen am ältesten werden. Gut möglich also, dass Bewohner hier gesund und munter ihren 100. Geburtstag feiern.

Hier werden Menschen besonders alt

Die italienische Insel ist eine der "Blauen Zonen". So nennt der amerikanische National-Geographic-Autor Dan Buettner die Orte, in denen die Menschen ein besonders hohes Alter erreichen - und weit länger leben als der Durchschnitt der Menschen andernorts.

Neben Sardinien gehören dazu Okinawa in Japan, die Halbinsel Nicoya in Costa Rica, die Insel Ikaria in Griechenland und die Stadt Loma Linda in Kalifornien, USA.

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Weil dies der Wunsch aller Menschen ist - möglichst lange und vor allem gesund zu leben, hat sich Dan Buettner auf die Suche nach dem Geheimnis der Langlebigkeit gemacht.

Der Journalist hat bereits vor Jahren all die Orte besucht und dabei herausgefunden, dass es bestimmte Eigenschaften gibt, die die Bewohner dieser Orte teilen, auch wenn sie ganz unterschiedlichen Kulturen angehören.

Die Menschen dort

  • haben etwas, wofür es sich zu leben lohnt; sehen einen Sinn im Leben sehen (auf Okinawa nennen sie dies Ikigai, auf Nicoya "Lebensplan" (Plan de Vida)
  • sind fast alle Nichtraucher
  • bewegen sich viel und sind körperlich aktiv
  • fühlen sich verantwortlich für ihre Familie, ihre Heimat oder die nächste Generation und haben ein reges Sozialleben
  • ernähren sich fast immer vegetarisch

Gerade dieser Punkt, die Ernährung, sei sehr wichtig, so Buettner: "Wer sich mit 100 noch bester Gesundheit erfreuen will, sollte sich wie gesunde Menschen ernähren, die 100 Jahre alt geworden sind."

"Antiaging-Hokuspokus" steckt nicht dahinter

Diese Menschen, davon ist Buettner überzeugt, werden nicht etwa so alt, "weil sie Nahrungsergänzungsmittel, Pillen oder irgendwelchen Antiaging-Hokuspokus nehmen".

Das Gute essen, das Schlechte meiden

Sondern weil sie den Großteil ihres Lebens über genau das richtige essen - und schlechte Ernährung meiden.

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Dazu zählt Buettner vollwertige und pflanzliche Ernährung.

"Sie ernähren sich nicht etwa auf diese Art und Weise, weil sie über eine heldenhafte Disziplin verfügen", schreibt er in seinem neuen (bislang nur auf Englisch verfügbaren) Rezept-Buch "Die Küche der Blauen Zonen".

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Athina Mazari, my Ikarian friend, forages for wild greens. To this day, Ikarians still forage for wild foods, searching the hills, roadsides, and fields for the best of the season including fiddlehead ferns, wild asparagus, nettles, fennel, wild dandelion, and other edible greens and herbs.They often prepare these wild foods in a dish they call horta, a sort of catch all term for greens gathered in the mountains, fields, and gardens of Ikaria. They're prepared simply and eaten daily. Click the link in our profile to order #BlueZonesKitchen where you can learn more about the culinary traditions of the healthiest people in the world. . . . . . Photo by @mclain.david #bluezones #livelongerbetter #bluezoneslife #bluezonesliving #mybluezoneslife #cooking #cookbook #forage #wildgreens #greens https://amzn.to/2qjwUCT @theaparikos

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Sondern weil Obst, Gemüse, Knollen, Nüsse, Bohnen, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide günstig und leicht erhältlich sind.

Diese Produkte verarbeiten sie dann zu so gesundem, wie wohlschmeckendem Essen.

"Geschmack ist die wichtigste Zutat für ein langes Leben"

"Geschmack ist die wichtigste Zutat in jedem Rezept für ein langes Leben", sagt Buettner und hat nach 15 Jahren erneut die Rekordhalter in Langlebigkeit besucht und dort in die Küchen geschaut.

Wobei es die traditionellen Rezepte der Älteren sind, von denen sich das Geheimnis für ein langes Leben ableiten lasse, sagt er.

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Denn in den "Blauen Zonen" habe längst auch Fast Food Einzug gehalten - und damit die "Krankheiten des Wohlstands".

So sei auf Sardinien die Diabetes-Rate enorm gestiegen. "Und Okinawa, einst die Heimat der ältesten Menschen der Welt, ist nun die Heimat der ungesündesten Menschen in Japan", sagt Buettner.

Rezepte für ein langes Leben überleben

Noch immer gebe es die alten Dörfer, die vielen Hundertjährigen. Doch die Lebenserwartung der Jüngeren sinke.

"Das Phänomen der Langlebigkeit verschwindet in den Blauen Zonen, aber seine Geheimnisse überleben - vor allem in den Küchen der älteren Menschen."

Neben Rezepten wie Spaghetti mit Walnuss-Pesto, Miso-Suppe mit Gemüse oder Bohnen-Kartoffel-Zwiebel-Suppe hat Dan Buettner auf seiner Reise ein paar Tipps am Wegesrand aufgesammelt, darunter:

Mehr Brokkoli, Kohl und Blumenkohl essen

Diesen Kreuzblütlern werde eine besondere gesundheitliche Wirkung zugeschrieben. Das Gemüse gelte als besonders gut fürs Herz zur Krebs-Prophylaxe.

Bohnen, Bohnen, Bohnen

Bohnen spielen in der Küche der Blauen Zonen eine Hauptrolle, sagt Buettner. Sie werden, angereichert durch Gewürze, Getreide und Gemüse, zu schmackhaften Suppen und vegetarischen Gerichten verarbeitet. Apropos schmackhaft: Dass Bohnen nicht fade und verkocht auf den Tisch kommen müssen, dafür sei die Küche der Blauen Zonen mit ihren vielfältigen Aromen der Beweis.

Gerichte mit einem Schuss Olivenöl servieren

Die besonders gesunde einfach ungesättigte Omega-9-Fettsäure (Olsäure) im Olivenöl kann ihre Wirkung am besten entfalten, wenn sie nicht erhitzt wird. Viele Bewohner in den Blauen Zonen beträufeln darum Brot, Gemüse oder Suppen noch mit etwas Olivenöl (Zimmertemperatur), bevor sie es servieren, hat Buettner beobachtet.

Frische Kräuter und Gewürze

Für die medizinisch positive Wirkung von Rosmarin, Oregano, Salbei, Minze, Knoblauch, Kurkuma und Beifuß gebe es zahlreiche Belege, so Buettner. Außerdem sorgen sie für einen guten Geschmack. Am besten frische Kräuter verwenden.

Ballaststoffe sind wichtiger als gedacht

Körner, grünes Gemüse, Nüsse und Bohnen enthalten Proteine, Vitamine, Mineralien und komplexe Kohlenhydrate, die gut sind für Herz, Hirn und die Krebsprävention. Außerdem ernähren die Ballaststoffe, so Buettner, genau jene Bakterien im Darm, die gut sind für unser Wohlbefinden. Während Fleisch und Eier gut seien für jene Bakterien, die schlecht sind für unsere Gesundheit.

Zum Essen Rotwein trinken

Rotwein erhöhe die Aufnahme von wichtigen Antioxidantien fast um das Dreifache, schreibt Buettner. Die im Wein enthaltenen Polyphenole senken zudem Entzündungsfaktoren.

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12 Kommentare

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Alles Fleischige beiseite lassen und den Rest beim Essen viel, sehr viel kauen. Der Speichel hat einen pH Wert von 7-8 und die Magensäure ca. 0,75 - 1,5 . Mit viel kauen produziere ich mehr Speichel (brauche weniger Magensäure) und somit wird das Essen und auch das Geträk basischer. Das viele kauen ist mit unter mehr wert, als die "gute Kost".
So was bescheuertes ,da braucht man kein Rasenmäher mehr ,kann man selbst erledigen - sehr gesund und immer schön kauen.
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Eine gesunde Lebensweise spielt natürlich auch eine Rolle, aber ich denke,
das Alter ist oft in den Genen angelegt.
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von allem ein Bißchen....
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"fast immer vegetarisch", "vollwertige und pflanzliche Ernährung."

Und umgekehrt ist es umso ungesunder, je weiter man davon abweicht. Die moderne westliche Ernährung weicht sehr stark davon ab. Zu viel Tier, zu wenig Ballaststoffe, zu fett und zu viel isoliertes Öl und isolierten Zucker. Wer z. B. Verstopfung hat merkt es bei jedem großen Geschäft. Der große Toilettengang dauert normalerweise auch nur wenige Sekunden.
Es kommt nicht nur auf die Nahrungsmittel an. Es ist vor allen Dinge die Einstellung zum Leben.
....die Menge ist das Maß aller Dinge.....
Und genmanipliertes Gemüse oder Obstsorten - ob die gesund sind ? Wo ist das belegt ?
Keine kleinen Sünden begehen und bloß nie ab und zu mals ein wenig sündigen.....???? In diesem Sinne fröhliche Weihnachten ohne sinnliche Genüsse und nur Gemüse.....
Was nutzt mir 100 jahre zu leben wenn ich mich ernären muss wie ein Kaninchen, dann lieler das leben genießen und früher sterben.
Moin, auch wenn's schon wieder dunkel ist. Wie man sehen kann, sitze ich in einem Rollstuhl. Jetzt ist das 16. Jahr angebrochen und ich erfreue mich bei bester "Gesundheit" ! Ca.3 Jahr her, der "Fototermin", ich ernähre mich täglich mit max.~700 kcal! Fleisch & Wurst? Fast nix ! Obst & Gemüse! Und seit 2004 plus Beeren. Husten, Schnupfen & Ähnliches, kenne ich seit meinem 2.Geburtstag überhaupt nicht mehr. Wasser & Wein, besser kann es für unseren Gaumen kaum sein. Sicher ist: " Die Dosis macht das Gift! " Wie von Dan, schon oben niedergeschrieben: " Ohne Lebensziel, gesunden Lebensmitteln und ruhig mehr, als 32 x Kauen! ", kann man sich sein Immunsystem aber total versauen! Heute Bauchumfang gemessen. Von 127 auf 100 cm herunter geschraubt! Nur durch Essen !!! "SPORT ist Mord" : sprachen schon die Großväter, jedoch ist Physiotherapie & Ergotherapie mit an Bord.. Gesund alt werden & mit mindestens 100 "gesund" sterben, sich die meisten Träume erfüllen, bloß nicht mit einer "Scheinwelt" umhüllen! Kaninchen ? NÖÖ ! So wird sich niemand fühlen. Selbst das Hoppeln würde mir kaum möglich werden? So lebe ich jetzt auch mit Handicap positiv und täglich gesund & bin nicht mehr so rund!
Das Foto wurde ganz aktuell geknipst, ohne Schwips...
DANKESCHÖN
Tolle positive Einstellung und Verhaltensweise!
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