Junger Städter kauft 40 Kälber im Internet – einige verenden elend

Ein Jugendlicher hat Kälber im Internet gekauft und einige verenden lassen
Ein Jugendlicher hat Kälber im Internet gekauft und einige verenden lassenFoto-Quelle: Iva Balk/pixabay (Symbolbild)
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Ein 17-jähriger Jugendlicher aus Konstanz hat über ein Kleinanzeigenportal im Internet 40 Kälber gekauft und sie zu einem Aussiedlerhof liefern lassen. Da er sich nicht ausreichend um sie kümmerte, starben zehn Tiere oder mussten eingeschläfert werden. Die Polizei ermittelt wegen Verstoß gegen den Tierschutz.

Der junge Mann hatte die aus Norddeutschland stammenden Tiere am vergangenen Samstagabend auf einen leerstehenden Aussiedlerhof bei Dettingen geliefert bekommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Konstanz mitteilten.

Zeugen alamieren die Polizei

Bei der Zufahrt zum Stall blieb der Tiertransport im morastigen Boden stecken. Die Tiere wurden dann erst im Laufe des nächsten Tages aus dem Anhänger ausgeladen und in einer völlig unzureichenden Stallung untergebracht. Zu Hilfe geholte Nachbarn alarmierten die Polizei, auch das Veterinäramt des Landratsamtes Konstanz wurde eingeschaltet. Erst dadurch wurden die Tiere angemessen versorgt.

Zwei Kälber bereits bei Ankunft der Beamten tot

Nach bisherigem Stand sind zehn Kälber tot. Zwei Tiere waren bereits beim Eintreffen des Veterinäramtes verendet. Derzeit lasse sich keine Aussage zur Todesursache dieser Kälber treffen, heißt es in der Mitteilung.

Sieben Kälber müssen eingeschläfert werden, eines stirbt später

Sieben Kälber mussten am Sonntag eingeschläfert werden, da sie nicht ohne Leiden weiterleben konnten. Am Montagabend musste ein weiteres Kalb eingeschläfert werden. Eines der bestellten 40 Kälber kam nie in Dettingen an, es wird ermittelt, wo es geblieben ist.

Anhand der Ohrmarken der Kälber kann nachverfolgt werden, in welchem Bestand sie geboren wurden. Die zuständigen Behörden in den entsprechenden Landkreisen wurden informiert.

Überlebende Kälber werden aufgepäppelt

Die Kälber werden jetzt auf einem Hof im Landkreis Konstanz aufgepäppelt und tierärztlich betreut. Wenn sie wieder gesund sind, werden sie durch das Veterinäramt verkauft. Der Verkaufserlös wird zur Deckung der Unterbringungs-, Futter- und Tierarztkosten verwendet. Der Rest der für den Landkreis Konstanz entstandenen Kosten wird dem Verursacher in Rechnung gestellt. Wie hoch sich die Kosten belaufen werden, kann momentan nicht abgeschätzt werden.

Auch gegen Spediteur und Händler wird ermittelt

Sowohl gegen den 17-Jährigen selbst als auch gegen den mutmaßlichen Händler sowie den Spediteur der Tiere wird wegen des Verdachts von Verstößen gegen tierschutzrechtliche Vorschriften ermittelt.

Kälber wurden während Transports nicht ausreichend versorgt

Die Kälber waren zum Transportzeitpunkt zwischen zwei und sechs Wochen alt und durften transportiert werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist allerdings, dass bei Langstreckentransporten über acht Stunden spezielle Fahrzeuge mit Lüftung und Tränken eingesetzt werden. Welche Art von Tiertransporter für diese Fahrt eingesetzt wurde, wird derzeit mit den für den Firmensitz des Spediteurs zuständigen Behörden ermittelt. Nach neun Stunden müssen die Kälber während einer mindestens einstündigen Pause mit Elektrolyttränke getränkt werden. Diese Versorgung der Kälber hat nach derzeitigen Erkenntnissen nicht stattgefunden.

Video: Letzte Rettung: Pferdeklappe Schleswig-Holstein

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3 Kommentare

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Kälber sind das Abfallprodukt der Milchindustrie. Sie kosten aktuell nur noch 8,95 Euro je Kalb. Einfach mal weniger Kuhmilch trinken.

Trennung von Kuh und Kalb
Trennung von Kuh und Kalb
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Mein Gott , es wird immer schlimmer , die sind doch alle nicht mehr normal ,
Kälber sind das Abfallprodukt der Milchindustrie. Kosten aktuell nur noch 8,95 Euro je Kalb. Einfach mal weniger Kuhmilch trinken.

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Trennung von Kuh und Kalb
Trennung von Kuh und Kalb
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