Bochum: Großmutter fotografierte Missbrauch der Enkelin (4)

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Urteil gegen Oma in Missbrauchsprozess gefallen

Bochum. Wegen Beihilfe zu schwerem sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung ihrer vierjährigen Enkelin ist eine 61 Jahre alte Frau am Mittwoch zu drei Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Bei der Tat schaute die Seniorin nicht nur zu - sie fotografierte den Missbrauch auch.

Laut Anklage hatten die Eltern des Mädchens, das seit der Geburt weder sehen, sprechen noch gehen kann, es am 28. Dezember 2018 in die Obhut der Großmutter und deren Partner gegeben. Als die beiden wegfuhren, vergewaltigte der 51 Jahre alte Mann das Kind, als es auf der Couch gewickelt werden sollte.

"Ich tue jetzt mal was Verbotenes"

Das Gericht sah die Schuld der 61-Jährigen als erwiesen an. Die Friseurin wusste von den pädophilen Neigungen ihres Partners, tat aber nichts, um der Enkelin zu helfen - auch dann nicht, als der 51-Jährige, der bereits zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, noch vor der Tat sagte: "Ich tue jetzt mal was Verbotenes."

"Diese Tat schreit zum Himmel"

Bei der Urteilsfindung sprach das Gericht immer wieder von der Schwere des Verbrechens. "In 20 Jahren richterlicher Tätigkeit habe ich schon in viele Abgründe menschlichen Verhaltens gesehen, aber dieser ist besonders tief", erklärte Richterin Frauke Seyda (46) laut "Bild". Diese Tat schreie zum Himmel.

Eltern froh über Verurteilung

Nach dem Prozess sagte der Vater des Mädchens zu "Bild": "Wir lieben unsere Tochter über alles und sind froh, dass es für meine Schwiegermutter keine Bewährungsstrafe gab." Das Paar erwartet ein zweites Kind.

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