Tonnenweise Gift in Ostsee gekippt - Niemand will sich darum kümmern

Foto-Quelle: Glomex / Pixabay (bearbeitet)

Tonnenweise Gift in Ostsee gekippt - Niemand will sich darum kümmern

Auf dem schwedischen Meeresgrund liegt eine tickende Zeitbombe: Seit einem halben Jahrhundert liegen in der Ostsee Tonnen voll von hochgiftigen Chemikalien. Die Verantwortlichen drücken sich vor den dringend notwendigen Handlungen. Auch die Behörden haben keine Lösung für das Problem.

Im Video | Schweden lässt Gifttonnen vor sich hinrotten

In den Jahren von 1945 bis 1969 wurde an der schwedischen Küste bei Sundsvall Vinylchlorid hergestellt. Dabei handelt es sich um eine Grundsubstanz zur Herstellung von PVC. Chemische Abfallprodukte entledigte man sich auf eine kostensparende Art: Unmengen an hochgiftigem Quecksilber-Chlorid wurden einfach auf das Meer hinausgefahren und in Tonnen in das Wasser gekippt.

Nicht nur das: Das bereits sehr schädliche Quecksilber-Chlorid wandelt sich in der Umwelt in das noch gefährlichere Methylquecksilber.

Die Tonnen rotten seitdem auf dem Grund der Ostsee vor sich hin - ab und an habe ein Fischerboot unbeabsichtigt ein Fass an Bord gezogen, wie ein Anwohner gegenüber von euronews erzählt.

Keine Lösung in Sicht

Ein eingerufener Untersuchungsrat entschied kürzlich, dass drei Unternehmen für die Entsorgung der versenkten Giftfässer zuständig seien. Doch die wollen von Pflichten nichts wissen und weisen die Verantwortung von sich. Eine Lösung ist derzeit nicht absehbar. Auch Sören Thor, der Leiter der zuständigen Abteilung in Västernorrland sieht sie nicht: "Die Tonnen zu bergen, ist nicht unbedingt die richtige Antwort. Wir haben im Moment keine Antwort."

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