Coronavirus: Hysteriker werfen jetzt auch ihre Haustiere aus dem Fenster

Foto-Quelle: AnimalVictory.org

Coronavirus: Hysteriker werfen jetzt auch ihre Haustiere aus dem Fenster

Seit Wochen grassiert in China eine neue Form des Coronavirus. Knapp 300 Menschen sind an der Krankheit gestorben, Tausende sind erkrankt. Wegen einer Falschmeldung und aus Angst vor einer Ansteckung sollen nun mehrere Besitzer ihre Haustiere getötet haben - zum Teil auf brutale Weise.

Ausgelöst wurde die Panikwelle offenbar, als eine Wissenschaftlerin bei einem Gespräch im chinesischen Fernsehen die Bevölkerung darauf hinwies, dass auch Säugetiere sich mit dem Virus infizieren können. Haustiere wie Hunde und Katzen sollten daher auch auf die Symptome hin beobachtet werden.

Zuvor hatte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Thema geäußert. Es sei nicht klar, ob das neue Coronavirus "Auswirkungen auf die Gesundheit von Tieren hat und es wurde bislang kein derartiges Ereignis bei irgendeiner Tierart gemeldet", schrieb die Organisation laut US-Zeitschrift "Newsweek".

Falschmeldungen wegen verdrehter Aussage

Wie die britische Zeitung "The Sun" nun berichtet, sollen sich im Nachhinein zum Interview im Fernsehen Falschmeldungen verbreitet haben. Offenbar hatte ein lokales Medium die Aussage der Forscherin verdreht und den Bericht im chinesischen sozialen Netzwerk Weibo gepostet.

Coronavirus: Haustiere aus Fenstern geworfen

Die Meldung verbreitete sich schnell mit der Folge, dass einige Tierbesitzer wohl in Panik gerieten - und ihre Haustiere zum Teil einfach aus dem Fenster geworfen haben sollen. Bilder, die im Netz kursieren, sollen aus Orten wie Shanghai, Tjanjin City und der Hebei-Provinz stammen.

Ob es sich bei den toten Hunden und Katzen auf den Fotos tatsächlich um Haustiere handelt, die aufgrund der Falschmeldungen von ihren Besitzern getötet wurden, ist unklar. Die Tierschutzorganisation PETA hat chinesische Behörden dazu aufgefordert, die Fälle zu untersuchen und die Täter anzuzeigen.

Verwaltung: Besitzer sollen ihre Tiere töten

Die Hysterie könnte aber ungeahnte Ausmaße haben: Einzelne Behörden sollen Besitzer dazu aufgefordert haben, ihre Tiere zu töten. Ein Dorf in der Hebei-Provinz soll hierfür sogar eine Frist gesetzt haben. Nach Fünf Tagen würden die Tiere sonst eingesammelt. Auch in Shanghai soll es ähnliche Fälle gegeben haben.

Wie viele Haus- und Nutztiere in den vergangenen Tagen bereits getötet wurden, ist unklar. Inzwischen hat das chinesische Staatsfernsehen laut mehreren Medien Bezug auf die Falschmeldung genommen und auf die Stellungnahme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hingewiesen.

Quellen: "The Sun", "The Daily Express", "7NEWS Brisbane", "Newsweek"

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