Laut Medienberichten war es am Rande eines Konzertes des kongolesischen Sängers Fally Ipupa zu Ausschreitungen gekommen. Demonstrierende Exil-Kongolesen sollen in Zuge dessen mehrere Fahrzeuge nahe des Fernbahnhofes Gare de Lyon angezündet haben.
Im Video: gegner des Sängers Fally Ipupa entfachen Brände in Paris
Der Gare de Lyon, oft französischer Big Ben genannt, ist einer der wichtigsten Bahnhöfe und Sehenwürdigkeiten des Landes. Ersten Berichten zufolge war das Hauptgebäude nicht gefährdet, das Feuer verwüstete jedoch die unmittelbare Umgebung des Bahnhofes, während die Polizei diesen evakuieren ließ. Der Turm des Bahnhofsgebäudes war von dunklen Rauchschwaden verdeckt, als die Flammen mehrere geparkte Elektroroller und Autos vor dem Bahnhof verschlangen. Eine schwarze Wolke sei hoch über dem ganzen Viertel zu sehen gewesen.
Laut Pariser Polizei waren die Brände bis zum Einbruch der Dunkelheit unter Kontrolle.
Zeugenvideos: Feuerwehrmänner attackiert
Die Behörden hatten Anwohner und Touristen gebeten, das Gebiet im Osten von Paris zu meiden, während die Feuerwehr die Flammen bekämpften. Noch während des Einsatzes häuften sich Berichte über Attacken auf die Rettungskräfte. Augenzeugen veröffentlichten Videos, die kongolesische Migranten zeigten, wie sie mit abgerissenen Trennwänden und Straßenschildern Feuerwehrmänner daran hinderten, den Brand zu löschen.
Exil-Kongolesen demonstrieren gegen Sänger
Die Ausschreitungen stehen offenbar in Zusammenhang mit dem Konzert eines kongolesischen Sängers, Fally Ipupa. Exil-Kongolesen werfen diesem vor, dem kongolesischen Präsidenten nahe zustehen.
Bilder des Vorfalles erinnern an den Brand der Kathedrale Notre Dame am 15. April des letzten Jahres.
Züge gestrichen - Massive Verspätungen
Wie die Verkehrsgesellschaft SNCF verkündete wurden aufgrund des Brandes mehrere Züge gestrichen. Reisende im gesamten Land waren von stundenlangen Verspätungen betroffen.
54 Festnahmen bis 22 Uhr
Über den Kurznachrichtendienst Twitter verkündete die Polizei Paris 54 Festnahmen im Stadtteil Bercy bis 22 Uhr am Freitagabend.