Es passiert immer wieder: Wegen eines Naturschutzgebiets wird der Bau einer Autobahn oder Umgehungsstrasse verhindert. Wegen eines unter Denkmalschutz stehenden Hauses werden Abrisse und Neubauten verzögert oder müssen drum rum gebaut werden. Kann und darf man diese Interessen aufwiegen oder vereinen? Oder müssen wir einfach einen Tod sterben?
Pendler versus Anwohner versus Natur
Wenn eine Umgehungsstrasse den täglichen Pendlerverkehr aus dem Ort schaffen und dabei durch ein Naturschutzgebiet führen soll, kollidieren Interessen. Wer hat Vorrang? Die vom Lärm und Gestank geplagten Anwohner? Die vom Stau täglich zweimal genervten Pendler? Die Naturschützer, die sich für den Erhalt von Auenlandschaften einsetzen? Oder die Öffentlichkeit, die keine Steuergelder für Verzögerungen, Expertisen und Gerichtsverhandlungen investieren will?
Der Wert einer Umgehungsstrasse ist ziemlich konkret greifbar, egal ob man Anwohner, Pendler oder Zuschauer ist. Das schafft klare Positionen und manchmal harte Diskussionen. Bei Naturschutz oder Denkmalschutz ohne Bedrohung wird es schon schwieriger, den Wert des Schutzobjektes zu vermitteln an die breite Öffentlichkeit. Ein altes Haus mehr oder weniger, eine Flußlandschaft mehr oder weniger... was macht das schon für einen Unterschied?
Versetzt euch mal in die Rolle eines Pendlers: Würdet ihr, wenn ihr es in der Hand hättet, das alte Haus oder die Flußlandschaft opfern, um 20 Jahre lang jeden Tag eine Stunde Fahrtzeit zu sparen?
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