Neue Studie: Viel Fruchtsaft erhöht Risiko eines vorzeitigen Todes

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Frisch gepresster Orangensaft ist absolut empfehlenswert - aber bitte in Maßen

Von News Team, verfasst am 22.05.2019, 09:40 Uhr

Dass man nicht zu viel zuckerhaltige Getränke wie Cola und Limonade trinken sollte, ist bekannt. Allerdings bergen auch reine Fruchtsäfte Gesundheitsrisiken. Nach einer neuen Studie erhöht ihr Konsum das Risiko für einen vorzeitigen Tod genauso wie Getränke mit Industriezucker.

Schon der tägliche Konsum von 0,35 Litern zuckerhaltigen Getränken – Fruchtsäfte eingeschlossen –erhöht das Sterblichkeitsrisiko, wie die Studie von Forscher der Emory University, Atlanta, und der University of Alabama ergab: und zwar um 11 Prozent. Weitere 0,35 Liter erhöhen das Risiko zusätzlich um bis zu 24 Prozent. Die Forscher raten deshalb, sich auch beim Konsum von Fruchtsaft zurückzuhalten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im englischsprachigen Fachblatt „Jama Network Open“.

Daten von 13.440 Menschen ausgewertet – viele fettleibig

Die Wissenschaftler werteten Daten von 13.440 Erwachsenen (60 Prozent Männer) ab dem Alter von 45 Jahren aus, die ihr Trinkverhalten mindestens sechs Jahre lang regelmäßig in Fragebögen dokumentierten. Zu beachten ist, dass von ihnen rund 70 Prozent unter Übergewicht oder Fettleibigkeit litten, allerdings nicht an Herzerkrankungen oder Diabetes erkrankt waren. In einer Nachbeobachtungszeit wurden 1000 Todesfälle aller Art und 168 Todesfälle aufgrund einer koronaren Herzkrankheit dokumentiert.

Weitere Faktoren spielen Rolle

Das Risiko eines vorzeitigen Todes ist ein rein statistischer Wert. Genaue Bezüge lassen sich nicht herstellen. Auch machen die Autoren darauf aufmerksam, dass weitere Faktoren eine Rolle spielen und weitere Untersuchungen nötig seien.

Zuckerhaltige Getränke fördern Übergewicht

Schon vorher war bekannt, dass zuckerhaltige Getränke Übergewicht und daraus resultierende Krankheiten fördern – egal ob die Getränke natürlichen Fruchtzucker oder Industriezucker beinhalten, denn letztlich bestehen sie alle aus Zucker und Wasser.

Fruktose erhöht Blutfettwerte - Glukose fördert Diabetes

Anders als beispielsweise Glucose erfolgt der Stoffwechsel bei Fruktose allerdings fast ausschließlich in der Leber. Das habe zur Folge, dass Fruktose den Blutfettspiegel, Marker für Entzündungen und den Blutdruck nachteilig verändert, während ein hoher Glukosekonsum mit Insulinresistenz (daraus resultierend Herz-Kreislauf-Krankheiten) und Diabetes verbunden sei. Unabhängig vom Gewichtsstatus, wie die Forscher erläutern. Darüber hinaus könne ein erhöhter Fruktosekonsum eine hormonelle Reaktion stimulieren, die die Fettablagerung zentral fördert. Diese sei – erfolgt sie in hohem Maße - wiederum ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weiter gebe es Hinweise, dass generell Kalorien, die in flüssiger Form konsumiert werden, das Adipositasrisiko erhöhen können.

Warum Fruchtsaft dennoch besser als Limonade ist

Insgesamt halten die Forscher den Konsum von Fruchtsaft (möglichst Direktsaft) gegenüber Limonaden oder Fruchtnektar (mit Zuckerzusatz) dennoch für empfehlenswerter, da jene auch Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe enthalten – nur sollte es nicht zu viel sein.

Die American Academy of Pediatrics beispielsweise empfiehlt für Kinder zwischen einem und sechs Jahren maximal 0,17 Liter Fruchtsaft am Tag. Kinder ab sieben Jahren und Erwachsene sollten im Schnitt maximal 0,23 Liter pro Tag zu sich nehmen.

Achtung, Fruktose: So viel Zucker enthält Obst


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