Bei der Talkshow von Anne Will verteidigte CDU-Mann Elmar Brok die umstrittene Wortmeldung Merkels zum Schähgedicht von Jan Böhmermann. Dafür wurde er umgehend von dem türkischstämmigen Satiriker Serdar Somuncu abgewatscht.
Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hatte gemeint, den ungefragten Kommentar der Kanzlerin zu der Satire auf den türkischen Präsidenten verteidigen zu müssen. Merkel hatte verlauten lassen, sie fände den Text "bewusst verletzend". Brok erklärte: "Auch die Bundeskanzlerin hat das Recht auf Meinungsfreiheit."
Damit lief er dem Heute-Show-Satiriker Serdar Somuncu, der ihn nach allen Regeln der Kunst auskonterte und forderte, die Kanzlerin solle sich für demokratische Standards stark machen, anstatt vor Erdogan zu kuschen:
Wir sprechen der Bundeskanzlerin nicht ihr Recht ab, ihre Meinung zu sagen, aber wir sind ja auch nicht doof. Die Kanzlerin hat einen Deal mit Erdogan, der sehr heikel ist. Erdogan soll uns nämlich bei der Flüchtlingsfrage helfen. Dafür wird viel Geld bezahlt: 3 Milliarden plus XY.
Jetzt kommt ein Satirikemagazin und verunglimpft Erdogan noch nicht einmal. Sondern das ist für unsere Standards gelinde gesagt harmlos und schon geht denen die Düse im Kanzleramt und die sagen: Mensch, wenn der das nicht gut findet, dann wackelt unser Deal. Böhmermann deckt das auf, indem er noch einen drauf setzt. Deswegen ist es auch gute Satire, denn sie deckt etwas auf und sagt: Das ist die Grenze zwischen den Standards, die wir hier haben und das ist das, was andere von uns fordern.
Das ist unser Grundrecht in Deutschland, das wir zu schützen haben – vor allem die Kanzlerin.
Danach war Brok sichtlich bedröppelt.
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