Vorwurf "Eingriff in Straßenverkehr": Tesla-Held von der A9 erhält Post vom Staatsanwalt

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Dieser Autofahrer ist ein echter Held des Alltags. Mit einem gewagten Manöver hat ein 41-Jähriger auf der A9 nahe München einen außer Kontrolle geratenen Wagen eines anderen Fahrers zum Stehen gebracht.

Der CSU-Stadtrat aus Garching hatte bemerkt, dass der Passat-Fahrer gesundheitlich schwer angeschlagen war und deshalb nicht mehr steuern konnte. Der Mann war bewusstlos. Sein Fahrzeug eierte in Schlangenlinien über die A9 und schrammte mit hoher Geschwindigkeit an der Leitplanke entlang.

"Für mich war klar, dass es keine Alternative gibt, als ihn auszubremsen", sagt Manfred Kick im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Für andere war das nicht so klar. Einige Wagen überholten hupend den schlingernden Passat, die Fahrer schimpften.

Der Tesla-Fahrer reagierte perfekt, alarmierte zuerst Feuerwehr und Rettungsdienst und scherte dann vor dem schlingernden Passat ein, um ihn auffahren zu lassen und langsam herunterzubremsen.

Jetzt bekam Kick Post von der Staatsanwaltschaft, wie der "Merkur" berichtet. Das gegen ihn eingeleitete Verfahren wurde eingestellt. Es ging um den Vorwurf des „Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“, wie das im Strafrecht heißt.

Kick hatte tatsächlich eingegriffen. Es rummste, als der Wagen auf ihn auffuhr, doch irgendwann gelang es ihm, den Passat hinter ihm zum Stehen zu bekommen. "Das geht nicht wie im Film. Aber das muss man einfach machen." Der Aufprall ermöglichte Kick dann die Tür des Passat zu öffnen.

Er stabilisierte den Patienten, der schwer atmete und nicht ansprechbar war. Eine Frau und ein dritter Fahrer stoppten ebenfalls, sie alarmierten Rettungskräfte und sicherten die Unfallstelle. "Wir haben da sehr gut zusammengearbeitet", sagt Kick.

Der 47-Jährige wurde schwer angeschlagen, aber lebend, in ein Krankenhaus gebracht. Er hatte einen Kreislaufkollaps erlitten.


Jetzt bedankte sich Kick für die überwältigende Resonanz. Er schreibt auf Facebook:

Unfall-Rettung auf der A 9
Ich bin wirklich sprachlos, dass die Erste-Hilfe-Maßnahmen, die wir übrigens im Team und ganz spontan gemeistert haben, so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.
Für mich war es das Selbstverständlichste von der Welt, so augenblicklich zu handeln.
Ich möchte mich hiermit bei allen bedanken, die mir geschrieben haben, die "geliked" haben, die diverse Berichte geteilt oder sich auch einfach nur im Stillen gefreut haben.
Ich habe zu 100% nur positive Nachrichten erhalten! Jede einzelne hat mich sehr gefreut. Zusammen mit den drei weiteren Ersthelfern war ich einfach nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe nur das gemacht, was zu tun war.

Die große Resonanz hier und in den Medien möchte ich zum Anlass nehmen Euch allen Mut zu machen und in einer solchen Situation ebenfalls das richtige zu tun und Euch zu trauen.

Ganz herzlichen Dank
Euer Manfred Kick

Das entschlossene Handeln des Garchingers hat es inzwischen weltweit in die Schlagzeilen geschafft, und auch Tesla-Chef Elon Musk erfuhr davon. Auf Twitter zollte er dem Manfred Kick Respekt. Musk spendiert dem Lebensretter eine schnelle und kostenlose Reperatur seines Teslas

Auch die Feuerwehr ist voll des Lobes für den Retter. Ein Sprecher sagte:

Das hätte ein extrem schwerer Unfall werden können - gerade im Berufsverkehr. Mit seinem Einsatz hat der Mann unglaubliche Courage bewiesen.
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