Mann missbraucht Stieftochter (8) 29 Mal: Zeugen diffamieren Opfer als "Luder"

Symbolbild
Foto-Quelle: Pixabay
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Vor dem Landgericht Erfurt ist am Freitag ein 53-Jähriger wegen Missbrauchs seiner Stieftochter in 29 Fällen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das berichtet der "MDR".

Laut Anklage soll sich der Mann innerhalb von vier Jahren sogar insgesamt 120 Mal an dem Mädchen vergangenen haben. Das Opfer war im Tatzeitraum zwischen acht und zwölf Jahren alt.

Der Angeklagte soll bis zum Schluss von seiner Unschuld überzeugt gewesen sein. Auch die Familie soll offenbar bis zuletzt zu ihm gehalten haben. Dabei hatte das Gericht keinerlei Zweifel an den Aussagen des Mädchens, wie auch ein Gutachter bestätigte.

Zeugen diffamieren Mädchen


Besonders entsetzt reagierte Richter Holger Pröbstel auf einzelne Zeugen, welche das Missbrauchsopfer als Luder, das bei jeder Gelegenheit mit jemanden ins Bett gestiegen sei, diffamiert hatten. Er habe so ein extremes Verfahren noch nie erlebt, so Pröbstel.

In Richtung des Angeklagten beschrieb der Richter die aktuelle Situation des Mädchens: Es sitze jetzt in einem Heim, habe keine Familie und kein Zuhause mehr.

Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der Verurteilte plant, in Revision zu gehen.

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