Horror auf dem Seitenstreifen - VW-Fahrer rastet aus und schubst Mann (51) in fahrenden Verkehr

Wildwest auf Autobahn im Ruhrgebiet
Foto-Quelle: Pixabay
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Die Ermittler selbst sprechen von einem "Horrorszenario": Auf dem Seitenstreifen der A43 bei Bochum hat sich am Montagnachmittag ein dramatischer Vorfall ereignet. Wie die Polizeipräsidien Bochum und Dortmund am Dienstag gemeinsam mitteilten, rastete der Lenker eines VW Lupo bei einem Streit völlig aus und stieß einen Lkw-Fahrer in den fahrenden Verkehr.

Der 51 Jahre alte Lkw-Fahrer aus Unna war auf der Autobahn Richtung Bochum auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs. Vor ihm fuhr seiner späteren Aussage zufolge ein VW Lupo mit Bochumer Kennzeichen. Plötzlich bremste der Lupo ohne ersichtlichen Grund fast bis zum Stillstand ab. Der 51-Jährige musste seinen Lkw-Zug infolgedessen ebenfalls fast bis zum Stillstand abbremsen, um nicht aufzufahren. Gleichzeitig betätigte er das Signalhorn.

Der Fahrer des Lupos bedeutete ihm daraufhin auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Der 51-Jährige stoppte, und beide Fahrer stiegen aus. Der 51-Jährige konfrontierte den Lupo-Fahrer wohl recht deutlich mit seinem Fahrverhalten. Daraufhin ging der Fahrer des Kleinwagens den 51-Jährigen unter wüsten Beschimpfungen an und versuchte ihn, hinter den Lkw zu ziehen. Dieser konnte sich zunächst aus dieser Situation befreien und versuchte, sich vor dem wildgewordenen Autofahrer über die Fahrerseite in sein Führerhaus zu flüchten.

Angreifer hochaggressiv

Der Mann hinderte den Lkw-Fahrer aber am vollständigen Einsteigen, indem er die Fahrertür zudrückte. Somit war der Fahrer also zwischen Tür und Innenraum eingeklemmt. "Doch damit nicht genug in der eh schon lebensgefährlichen Situation auf dem Seitenstreifen einer Autobahn", so die Polizei. Der hochaggressive Unbekannte zerrte den 51-Jährigen aus dem Führerhaus -auf der dem Fahrstreifen zugewandten Seite bei fließendem Verkehr - und vor seinen Lkw. Von hier aus stieß er den 51-Jährigen heftig auf den rechten Fahrstreifen. Durch den Stoß strauchelte der Mann aus Unna und stürzte auf die Fahrbahn in den fließenden Verkehr.

Geistesgegenwärtig bremste der Fahrer eines Mercedes, ein 38-Jähriger aus Herne, gerade noch rechtzeitig und schaffte es auszuweichen. Auch er hielt auf dem Seitenstreifen.

Helfer wird bedroht

Der 38-Jährige bemerkte die Auseinandersetzung und versuchte zu schlichten, wurde jedoch durch den Lupo-Fahrer ebenfalls beleidigt und bedroht. Hierbei näherte sich der Mann höchst aggressiv fast bis auf Nasenspitzenlänge. Auch die Beifahrerin des Lupo-Fahrers, die bis dahin nicht in Erscheinung getreten war, versuchte ihn zurückzuhalten.

Bevor der aggressive Mann vor Eintreffen der Polizei in seinen Lupo stieg, gab er noch an, dass er Anwalt sei und sich mit Gesetzen auskenne. Danach fuhr er davon.

Die Polizei Bochum konnte den renitenten Fahrer am frühen Dienstagmorgen ausfindig machen und vorübergehend festnehmen. Der 34-Jährige kam zunächst in das Polizeigewahrsam Bochum, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf Grund fehlender Haftgründe aber wieder entlassen.

Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sind durch das Verkehrskommissariat in Dortmund übernommen worden.

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